Cannabis bei Panikattacken
- Was Angst und Depressionen sind und was sie für die Betroffenen bedeuten.
- Welche Behandlungsmöglichkeiten für diese Störungen verfügbar sind.
- Ob Cannabis gegen Angst und Depression wirksam ist.
- Welche Erfahrungen mit CBD-Öl gegen Panikattacken vorliegen.
- Wie Sie bei Angststörungen an Cannabis kommen können.
- Angst und Depression – ein kurzer Überblick
- Konventionelle Behandlungen bei Angst und Depression
- Medizinisches Cannabis als potenzielle Behandlungsoption
- CBD als Therapieoption bei Angst und Depression
- Zugang zu medizinischem Cannabis bei Angst und Depression
- Wichtige Überlegungen und Sicherheit
- Fazit – Cannabis bei Angststörungen und Depressionen
Angst und Depression – ein kurzer Überblick
Angststörungen und Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und betreffen Millionen Menschen weltweit. Insgesamt sind nach Schätzungen fast eine Milliarde Menschen betroffen.
Angst zeigt sich oft durch ständige Sorgen, Unruhe und körperliche Symptome wie Herzrasen, während Depressionen Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit und Traurigkeit hervorrufen können.
Beide Erkrankungen schränken die Lebensqualität erheblich ein und wirken sich auf Arbeit, Beziehungen und das allgemeine Wohlbefinden aus. “Ausgeprägte Angst und Depression gelten als ‚internalisierende‘ Störungen, die häufig gemeinsam (komorbid) auftreten. Manchen Betroffenen ist diese Komorbidität nicht unbedingt bewusst, besonders bei depressiven Patienten.”, schreibt die Psychologin und Psychotherapeutin Sigrun Schmidt-Traub.
Eine frühzeitige, geeignete Behandlung ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und den Betroffenen zu helfen, wieder ein erfülltes Leben zu führen.
Konventionelle Behandlungen bei Angst und Depression
Für die Behandlung von Angststörungen, Depressionen und Panikattacken kommen oft folgende Ansätze zum Einsatz:
- Psychotherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist besonders wirksam und hilft, belastende Gedankenmuster zu erkennen und durch positive Strategien zu ersetzen. Auch andere Therapieformen, wie die interpersonelle Therapie und akzeptanzbasierte Ansätze, werden eingesetzt.
- Medikamente:
- Antidepressiva (zum Beispiel SSRI und SNRI) regulieren Botenstoffe im Gehirn und können die Stimmung stabilisieren.
- Angstlösende Medikamente, wie Benzodiazepine, werden manchmal kurzfristig verschrieben, um akute Symptome zu lindern.
Diese Behandlungen wirken bei vielen Menschen sehr gut. Manche Personen sprechen allerdings nicht oder nicht ausreichend gut auf die geschilderten Maßnahmen an. Andere wiederum leiden unter Nebenwirkungen.
Gut zu wissen
CBD wirkt bei jedem Menschen unterschiedlich, da genetische Faktoren, die individuelle Stoffwechselrate und die allgemeine Gesundheit die Effekte beeinflussen können.
Medizinisches Cannabis als potenzielle Behandlungsoption
Medizinisches Cannabis wird zunehmend als ergänzende oder alternative Therapie für Angststörungen und Depressionen erforscht. Die enthaltenen Hauptwirkstoffe THC und CBD interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System.
Dieses spielt wiederum eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Emotionen und Stress. Durch die Bindung an spezifische Rezeptoren kann Cannabis helfen, Spannungen zu reduzieren, die Stimmung zu heben und Entspannung zu fördern.
Für einige Betroffene könnte medizinisches Cannabis die Angst lindern und depressive Symptome verbessern. CBD zeigt hierbei beruhigende Eigenschaften ohne berauschende Effekte.
THC in moderaten Dosen kann sich durchaus entspannend auf den Organismus auswirken. Vorteile einer Therapie von Angststörungen und Panikattacken mit medizinischem Cannabis können eine Reduzierung der Anspannung und somit eine gesteigerte Lebensqualität sein.
Im Rahmen einer Studie schreibt der Psychiater Dr. Scott M. Shannon: “Zwei Monate nach Beginn der CBD-Behandlung berichteten 78,1 % (32/41) der Patienten von einer Verbesserung der Angst und 56,1 % (23/41) von einer Verbesserung des Schlafs im Vergleich zum vorherigen monatlichen Besuch.”
Achtung
CBD kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, insbesondere mit blutverdünnenden Mitteln und Antidepressiva. Besprechen Sie daher die Einnahme unbedingt mit Ihrem Arzt, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.
Allerdings ist Vorsicht geboten: In manchen Fällen kann Cannabis gegen Angst auch das Gegenteil bewirken und Ängste verstärken.
Deshalb ist die richtige Dosierung von Cannabis sowie die sorgfältige Auswahl der geeigneten Sorte entscheidend beim Einsatz von Cannabis bei Angststörung.
THC-reiche Varietäten können eher Unruhe auslösen, während CBD-reiche Varianten als beruhigend gelten. Die individuelle Anpassung in Absprache mit einem Arzt ist daher besonders wichtig, um bestmögliche Ergebnisse ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu erzielen.
CBD als Therapieoption bei Angst und Depression
CBD ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid in Hanfpflanzen. Es zeigt vielversprechende beruhigende und angstlösende Effekte, da es das Endocannabinoid-System im Körper beeinflusst, das die Stimmung und den Stress reguliert. Für viele Menschen bietet CBD Entspannung und reduziert Ängste, ohne die berauschenden Effekte von THC.
Obwohl das Risiko gering ist, können manche Menschen unterschiedlich auf CBD reagieren.
In seltenen Fällen kann es nach dem Konsum von CBD zu verstärkter Nervosität kommen. Daher ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und sich langsam zu steigern, um die persönliche Verträglichkeit zu testen und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
Gut zu wissen
Die Qualität von CBD-Produkten kann stark variieren. Achten Sie auf zertifizierte Hersteller und unabhängige Labortests, um reine und wirksame Produkte ohne Schadstoffe oder unerwünschte Zusatzstoffe zu erhalten.
Zugang zu medizinischem Cannabis bei Angst und Depression
In Deutschland ist der Zugang zu medizinischem Cannabis zur Behandlung von Angst- und Depressionsstörungen gesetzlich geregelt. Patienten benötigen eine Verschreibung von einem qualifizierten Arzt, der auf Grundlage einer gründlichen Diagnose und der bisherigen Therapieerfolge prüft, ob medizinisches Cannabis für die Behandlung der Angststörung oder Depression infrage kommt.
Bei schweren und therapieresistenten Angst- oder Depressionserkrankungen können Ärzte medizinisches Cannabis verordnen. Oft ist es notwendig, vorab die Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu beantragen, die je nach Diagnose und bisheriger Behandlung entscheidet.
Medizinisches Cannabis ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Öle, getrocknete Blüten und Kapseln. Öle und Kapseln bieten eine gleichmäßige Dosierung und eignen sich gut für eine längerfristige Behandlung bei Depressionen. Getrocknete Blüten hingegen wirken schneller und können akute Symptome, etwa bei Angstzuständen, gezielt lindern.
Wichtig
Die Wirkung von CBD setzt oft erst nach regelmäßiger Einnahme über mehrere Wochen ein. Eine zu schnelle Dosissteigerung kann Nebenwirkungen begünstigen – beginnen Sie daher immer mit einer niedrigen Dosis und steigern Sie langsam.
Wichtige Überlegungen und Sicherheit
Medizinisches Cannabis birgt einige Risiken und potenzielle Nebenwirkungen, die beachtet werden müssen. Dazu gehören das Risiko einer Abhängigkeit, mögliche kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwierigkeiten sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die die Wirkung verstärken oder verringern können.
Daher ist es wichtig, medizinisches Cannabis ausschließlich unter der Aufsicht eines Arztes anzuwenden, der Dosierung und mögliche Risiken individuell überwacht, um eine sichere und effektive Behandlung zu gewährleisten.
Fazit – Cannabis bei Angststörungen und Depressionen
Medizinisches Cannabis kann eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von Angst und Depression sein, insbesondere dann, wenn herkömmliche Therapien unzureichend wirken.
In Deutschland ist dafür eine ärztliche Verschreibung notwendig, oft verbunden mit der Genehmigung der Krankenkasse. Wichtig ist es, bei Dosierung und Auswahl des zu verwendenden Produktes große Sorgfalt walten zu lassen und die Therapie von qualifiziertem medizinischen Personal begleiten zu lassen.
FAQ
Hat Cannabis gegen Angststörungen und Panikattacken immer die gleiche Wirkung?
Nein, die Wirkung von CBD ist individuell verschieden und hängt von Faktoren wie Stoffwechsel, Dosierung und Empfindlichkeit ab. Manche spüren bereits mit einer niedrigen Dosis Effekte, während andere eine längere Einnahmezeit benötigen.
Ist medizinisches Cannabis in Deutschland frei verkäuflich?
Nein, medizinisches Cannabis ist in Deutschland nicht frei verkäuflich. Es kann nur auf Rezept eines Arztes verschrieben werden, wenn eine medizinische Indikation vorliegt und andere Therapieansätze unzureichend waren.
Sind alle Cannabissorten gleich gut geeignet für die Behandlung von Angststörungen und Panikattacken?
Nein, für die Behandlung von Angst und Panik werden häufig Sorten mit einem höheren CBD- und niedrigen THC-Gehalt empfohlen, da CBD beruhigende Eigenschaften hat und das psychoaktive THC ausgleichen kann. Sorten mit weniger THC können helfen, die entspannenden Effekte von Cannabis zu nutzen, ohne das Risiko von Unruhe oder verstärkter Angst zu erhöhen.