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Rezeptfreie Medikamente bei Panikattacken – sinnvolle Alternative, oder nicht?

DoktorABC Redaktionsteam
Zuverlässige und geprüfte medizinische Informationen, zusammengestellt von unserem Redaktionsteam und Ärzten. Redaktionsprozess.

Immer mehr Menschen leiden an Panikattacken. Können rezeptfreie Medikamente Ihnen helfen, oder gibt es vielleicht auch alternative Wege, die Symptome zu lindern?
Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen
  • Was Panikattacken genau sind
  • Wie diese normalerweise behandelt werden
  • Welche rezeptfreien Optionen es gibt
  • Wie Sie Panikattacken alternativ bekämpfen können
  • Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

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Rezeptfreie Mittel bei Panikattacken – was wirkt?

Für Menschen, die unter plötzlichen, intensiven Angstanfällen leiden, können rezeptfreie Medikamente bei Panikattacken als natürliche Alternative zu konventionellen Arzneimitteln erscheinen.

Doch wie wirksam sind diese Mittel wirklich, und welche Alternativen gibt es, wenn die Symptome die Lebensqualität stark beeinträchtigen? In diesem Artikel beleuchten wir, was Panikattacken auslöst, welche verschreibungspflichtigen Medikamente eingesetzt werden und inwieweit frei verkäufliche Mittel tatsächlich Erleichterung verschaffen können.

Panikattacken und ihre Auswirkungen verstehen

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Panikattacken: Diese treten meist unerwartet auf und können Betroffene in ihrem täglichen Leben stark beeinträchtigen. Zu den typischen körperlichen Symptomen gehören Herzrasen, Zittern, Schwitzen und Atemnot. Psychisch fühlt sich die betroffene Person oft von einem überwältigenden Kontrollverlust bedroht, was die Angst vor erneuten Attacken verstärken kann. 

„Panikattacken sind Phasen einer intensiven körperlichen Stressreaktion, die innerhalb weniger Minuten ihr Maximum erreichen. Danach klingen sie im Normalfall selbstständig wieder ab“, so Dr. Christian Gerhardt, ärztlicher Leiter der Spezialsprechstunde und Funktionsoberarzt der psychiatrischen Institutsambulanz im Helios Park-Klinikum Leipzig.

Diese ständige Anspannung beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und führt häufig dazu, dass Betroffene nach sofortiger Linderung suchen – auch in Form von rezeptfreien Medikamenten oder alternativen Behandlungsmethoden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, welche Möglichkeiten bestehen und welche Einschränkungen dabei zu berücksichtigen sind.

Gut zu wissen

Generell handelt es sich bei Panikattacken um ein ungefährliches Phänomen, auch, wenn es sich anders anfühlt.

Verschreibungspflichtige Medikamente bei Panikattacken

Verschreibungspflichtige Medikamente sind oft ein bewährter Ansatz zur Behandlung von Panikattacken und Panikstörungen. Sie beeinflussen die Neurotransmitter im Gehirn, die eine zentrale Rolle bei Angstreaktionen spielen:

  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs): Diese Medikamente wie Sertralin oder Fluoxetin erhöhen den Serotoninspiegel und fördern somit eine ausgeglichene Stimmung. SSRIs gelten als langfristige Lösung, da sie mehrere Wochen benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
  • Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs): SNRIs wie Venlafaxin beeinflussen sowohl den Serotonin- als auch den Noradrenalinspiegel und können ähnlich wie SSRIs gegen Panikstörungen wirksam sein.
  • Benzodiazepine: Diese Medikamente (z. B. Lorazepam, Diazepam) werden oft zur kurzfristigen, akuten Behandlung eingesetzt. Sie wirken schnell beruhigend, weisen jedoch ein hohes Abhängigkeitspotenzial auf, weshalb sie nur unter strenger ärztlicher Aufsicht und in begrenzten Zeiträumen eingenommen werden sollten.

Die Entscheidung über die Auswahl und Dosierung der Medikamente sollte stets in enger Absprache mit einem Arzt erfolgen, um Nebenwirkungen und Abhängigkeitsrisiken zu minimieren. Diese Mittel eignen sich vor allem für Menschen, deren Panikattacken häufig auftreten und deren Alltag erheblich beeinträchtigen.

Achtung

Nehmen Sie Psychopharmaka oder Benzodiazepine nie auf eigene Faust an, da dies schwerwiegende Folgen für Ihre Gesundheit haben kann!

Rezeptfreie Optionen zur Linderung von Panikattacken

Für Personen, die verschreibungspflichtige Medikamente bei der Behandlung von Angststörungen und Depressionen vermeiden möchten, gibt es eine Reihe von rezeptfreien Optionen, die zur Beruhigung beitragen können. Hierzu gehören pflanzliche Heilmittel sowie einige Antihistaminika.

  • Pflanzliche Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel: Heilpflanzen wie Baldrianwurzel, Passionsblume und Lavendel werden seit Jahrhunderten für ihre beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Baldrianwurzel wird häufig zur Förderung des Schlafs eingesetzt, während Passionsblume und Lavendel eine mild entspannende Wirkung haben können. Wissenschaftliche Studien zu ihrer Wirksamkeit bei Panikattacken sind jedoch begrenzt und zeigen gemischte Ergebnisse. Ein potenzieller Nachteil ist, dass die Wirkungen bei jedem individuell variieren können. Da pflanzliche Präparate Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben können, ist es ratsam, vor der Anwendung einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.
  • Frei verkäufliche Antihistaminika: Einige rezeptfreie Antihistaminika wie Diphenhydramin wirken sedierend und könnten kurzfristig leichte Ängste dämpfen. Sie sind jedoch nicht speziell für die Behandlung von Panikattacken entwickelt und sollten nur bei Bedarf und in niedriger Dosis verwendet werden. Auch hier besteht das Risiko von Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Schläfrigkeit, was gerade bei regelmäßigem Konsum problematisch sein kann.

Gut zu wissen

Eine Psychotherapie kann dazu beitragen, den Auslösern für Panikattacken auf die Spur zu kommen.

Alternative Ansätze zur Bewältigung von Panikattacken

Neben pflanzlichen Mitteln gibt es alternative Ansätze zur Panikbewältigung, die ebenfalls in Erwägung gezogen werden können.

  • Medizinisches Cannabis: Die Verwendung von Cannabis, insbesondere Cannabidiol (CBD), wird zunehmend bei Angstzuständen und Panikattacken untersucht. Studien deuten darauf hin, dass CBD die Ausschüttung von Stresshormonen reduzieren und so eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben kann, wie Studien immer wieder zeigen. Eine umfassende Beratung durch einen Arzt ist unerlässlich, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu vermeiden.
  • Atem- und Entspannungstechniken: Für viele Betroffene ist die Atemkontrolle während einer Panikattacke entscheidend. Bewusste Atemtechniken wie die 4-7-8-Methode oder progressive Muskelentspannungstechniken können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Paniksymptome abzumildern. Es kann auch hilfreich sein, diese Techniken regelmäßig zu üben, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Solche Techniken haben keine Nebenwirkungen und können in Kombination mit anderen Ansätzen eine effektive Unterstützung darstellen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Wenn Panikattacken das tägliche Leben stark beeinträchtigen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Arzt oder Therapeut kann eine umfassende Diagnose stellen, um organische Ursachen auszuschließen und ein individuelles Behandlungsprogramm zu entwickeln.

Die Behandlung kann verschiedene Ansätze umfassen, darunter medikamentöse Unterstützung, aber auch Psychotherapie oder kognitive Verhaltenstherapie (CBT). Gerade die kognitive Verhaltenstherapie hat sich bei Angststörungen als wirksam erwiesen, da sie Betroffenen hilft, ihre Gedankenmuster zu erkennen und besser mit stressigen Situationen umzugehen.

Der Arzt kann Sie auch bei der Auswahl der passenden Medikamente beraten, sollte dies erforderlich sein.

Es ist wichtig, eine genaue Dosierung und regelmäßige Überwachung sicherzustellen, um die Wirkung zu optimieren und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. Mit der passenden medizinischen und therapeutischen Unterstützung können Betroffene ihre Lebensqualität oft erheblich verbessern und langfristig angstfreier leben.

Fazit

Rezeptfreie Medikamente bei Panikattacken können in manchen Fällen als ergänzende Maßnahme nützlich sein, insbesondere bei leichten Angstsymptomen.

Pflanzliche Heilmittel wie Baldrian und Passionsblume sowie Entspannungstechniken bieten eine gewisse Unterstützung, sind jedoch oft nicht ausreichend, um regelmäßige, schwere Panikattacken zu bewältigen.

Anders sieht dies bei alternativen Ansätzen wie medizinischen Cannabis (insbesondere CBD) aus: Hier zeigt die Studienlage, dass eine Therapie durchaus erfolgreich sein kann. Sie haben Fragen zum Thema oder wünschen eine Beratung? DoktorABC ist gerne für Sie da!

FAQ

Kann man Panikattacken ohne Medikamente behandeln?

Ja, Panikattacken können oft auch ohne Medikamente behandelt werden. Zu den hilfreichen Entspannungsstrategien zählen Achtsamkeitsübungen, Meditation, Hypnose, körperliche Aktivität und langsames, tiefes Atmen. Diese Methoden spielen eine wichtige Rolle in der Therapie, da sie dabei helfen, Ängste zu lindern und die Weiterführung einer Psychotherapie zu unterstützen, die manchmal vorübergehend Ängste hervorrufen kann.

Was wirkt sofort bei Panikattacken?

Eine bewährte Technik zur schnellen Beruhigung während einer Panikattacke ist die 4-7-8-Atmung. Atmen Sie langsam durch die Nase ein und zählen dabei bis vier. Halten Sie dann den Atem an und zählen Sie bis sieben. Atmen Sie schließlich kräftig durch den Mund aus und zählen bis acht. Wiederholen Sie diese Übung, bis Sie eine spürbare Beruhigung wahrnehmen.

Wie hilft CBD bei Panikattacken?

CBD (Cannabidiol), ein nicht-psychoaktives Cannabinoid aus der Hanfpflanze, wird zunehmend als potenzielle Unterstützung bei Panikattacken genutzt. Es wirkt auf das Endocannabinoid-System im Körper, das eine Rolle bei der Regulierung von Angst und Stress spielt. Studien deuten darauf hin, dass CBD möglicherweise beruhigende Effekte hat, die helfen können, das Angstniveau zu senken und so die Intensität und Häufigkeit von Panikattacken zu reduzieren.

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