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Welche Symptome gehen mit einer Angststörung einher?

DoktorABC Redaktionsteam
Zuverlässige und geprüfte medizinische Informationen, zusammengestellt von unserem Redaktionsteam und Ärzten. Redaktionsprozess.

Angststörungen zeigen sich auf unterschiedliche Weise und können das Leben der Betroffenen erheblich einschränken. Während einige Menschen unter ständiger innerer Unruhe leiden, erleben andere plötzliche Panikattacken, die ohne Vorwarnung auftreten und sich durch Symptome wie Herzrasen, Atemnot und Schweißausbrüche bemerkbar machen.
Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen
  • Wann Angst nicht mehr normal ist und krankhaft wird
  • Welche verschiedenen Formen von Angststörungen es gibt
  • Welche körperlichen Symptome auftreten können
  • Wie sich psychische Symptome bemerkbar machen
  • Welche spezifischen Symptome die häufigsten Angststörungen aufweisen
  • Welche kopfbezogenen Beschwerden besondere Beachtung verdienen
  • Wann Sie unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen sollten

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Wann ist Angst nicht mehr normal?

Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch übermäßige Ängste, intensive Sorgen und anhaltende Befürchtungen auszeichnet. Etwa 4 % der weltweiten Bevölkerung leiden darunter.

Ängste an sich sind nichts Pathologisches, wie Chefarzt Dr. Nedal Al-Khatib in einem Interview erklärte: “Sie [Die Angst] bewahrt uns davor, dass wir uns in Gefahr begeben. Angst geht mit einem Fluchtreflex einher. Gesunde Emotionen, gesunde Impulse können allerdings auch überschießend sein. Ängste können sich auch verselbständigen. Wenn ich zum Beispiel in einem Dschungel Angst vor Giftschlangen habe, dann ist das sehr konkret und dann achte ich darauf. Wenn ich aber dann in einer Umgebung lebe, wo es diese Tiere nicht gibt, dann ist das eine Angst, die sich verselbständigt hat, die quasi mitgenommen wurde und kein konkretes Ziel mehr hat.”

Im Gegensatz zu normalen, vorübergehenden Ängsten, die jeder Mensch kennt, sind die Symptome einer Angststörung deutlich intensiver und langanhaltender. Sie beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen erheblich und können ohne professionelle Behandlung chronisch werden.

Es gibt viele verschiedene Angststörungen 

Angststörungen treten in verschiedenen Formen auf, wobei jede Form ihre eigenen charakteristischen Symptome und Ausprägungen hat. 

Obwohl die meisten Menschen unter einer generalisierten Form leiden, die sich auf viele Lebensbereiche erstreckt, kämpfen andere mit sehr spezifischen Ängsten in bestimmten Situationen. Für eine effektive Behandlung ist es wichtig, die spezifische Form der Angststörung zu erkennen.

Form Hauptmerkmale
Agoraphobie Ausgeprägte Angst vor Situationen, aus denen ein Entkommen schwierig sein könnte
Generalisierte Angststörung Anhaltende und übermäßige Sorgen über verschiedene Lebensbereiche
Panikstörung Wiederkehrende, intensive Angstattacken
Selektiver Mutismus Konstante Unfähigkeit, in bestimmten sozialen Situationen zu sprechen
Soziale Angststörung Intensive Angst vor sozialen Situationen und negativer Bewertung
Spezifische Phobien Intensive, irrationale Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen
Trennungsangststörung Übermäßige Angst vor der Trennung von wichtigen Bezugspersonen

Körperliche Symptome einer Angststörung

Die körperlichen Symptome einer Angststörung sind vielfältig und können verschiedene Organsysteme betreffen. 

Herz-Kreislauf-System:

  • Herzrasen und Herzklopfen
  • Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust
  • Schwankender Blutdruck

Atmung:

  • Atemnot oder Hyperventilation
  • Gefühl von Erstickung
  • Engegefühl im Hals

Kopf und Gehirn:

  • Schwindel und Benommenheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Gefühl von Derealisation

Verdauungssystem:

  • Übelkeit und Magenschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Appetitverlust
  • Durchfall oder Verstopfung

Muskulatur:

  • Zittern und Zucken
  • Muskelverkrampfungen
  • Verspannungen, besonders im Nacken- und Schulterbereich

Gut zu wissen

Die körperlichen Symptome einer Angststörung werden häufig durch die verstärkte Ausschüttung vom Stresshormon Cortisol verursacht.

Wichtiger Hinweis

Die in diesem Artikel beschriebenen Symptome können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Eine genaue Diagnose sollte immer durch einen Facharzt erfolgen.

Psychische Symptome einer Angststörung

Die psychischen Symptome einer Angststörung können ebenso belastend sein wie die körperlichen Beschwerden. Bei der generalisierten Angststörung Symptome stehen vor allem folgende psychische Anzeichen im Vordergrund:

  • Unkontrollierbare Sorgen und Grübelgedanken
  • Ständiges Gefühl der inneren Unruhe
  • Reizbarkeit und Nervosität
  • Schlafstörungen und Albträume
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Gefühl von Kontrollverlust
  • Vermeidungsverhalten

Häufige Formen der Angststörung und ihre Symptome

  • Generalisierte Angststörung
    • Anhaltende, übermäßige Sorgen über verschiedene Lebensbereiche
    • Dauerhafte körperliche Anspannung
    • Schlafstörungen
    • Erschöpfungszustände
  • Soziale Angststörung
    • Intensive Angst vor negativer Bewertung
    • Starkes Erröten
    • Vermeiden von sozialen Kontakten
    • Zittern der Stimme
    • Schwitzen
    • Herzrasen in sozialen Situationen
  • Psychosomatische Angststörung
    • Körperliche Beschwerden ohne organische Ursache
    • Wechselnde Symptome in verschiedenen Körperregionen
    • Verstärkung der Symptome durch Stress
    • Große Sorge um die eigene Gesundheit

Gut zu wissen

Meistens entwickeln Patienten zwischen 20 und 30 Jahren die ersten Symptome ihrer Angststörung. 

Kopfbezogene Symptome von Angststörungen

Diese Beschwerden verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie oft besonders beunruhigend sind und sowohl psychische als auch physische Beschwerden umfassen, wie zum Beispiel:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gedankenrasen
  • Gefühl von "Nebel im Kopf"
  • Sehstörungen oder verschwommenes Sehen

Vorsicht

Kopfbezogene Symptome können auch auf neurologische Erkrankungen hinweisen. Eine fachärztliche Abklärung ist daher besonders wichtig.

Wann sollten Sie professionelle Hilfe suchen?

Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn:

  • Die Symptome länger als zwei Wochen andauern
  • Ihr Alltag stark beeinträchtigt wird
  • Sie sich zunehmend aus sozialen Situationen zurückziehen
  • Die körperlichen Symptome einer Angststörung Sie stark belasten
  • Sie Suizidgedanken entwickeln

Fazit

Die Symptome einer Angststörung können vielfältig und belastend sein, sowohl körperlich als auch psychisch. 

Denken Sie daran: Diese Beschwerden sind kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck einer behandelbaren Erkrankung. 

Je früher Sie die Anzeichen erkennen und sich Hilfe suchen, desto besser sind die Heilungschancen. Sie sind mit Ihren Ängsten nicht allein – lassen Sie sich helfen.

FAQ

Was wirkt sofort angstlösend?

In akuten Angstsituationen können mehrere Techniken schnelle Erleichterung verschaffen. Die 4-7-8-Atemtechnik (vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten, acht Sekunden ausatmen) hilft, das Nervensystem zu beruhigen. Die progressive Muskelentspannung, bei der gezielt Muskelgruppen angespannt und entspannt werden, reduziert körperliche Anspannung effektiv. Auch ablenkende Aktivitäten wie Bewegung oder Kopfrechenaufgaben können den Angstkreislauf unterbrechen. In schweren Fällen können Medikamente nach ärztlicher Verschreibung kurzfristig unterstützen.

Wie verhalten sich Menschen mit Angststörungen?

Menschen mit Angststörungen entwickeln charakteristische Verhaltensmuster. Typisch ist das Vermeidungsverhalten, bei dem angstauslösende Situationen umgangen werden. Betroffene zeigen oft eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber vermeintlichen Gefahren und ziehen sich häufig aus sozialen Situationen zurück. Viele suchen wiederholt Bestätigung bei anderen und entwickeln ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis, um ihre Ängste zu bewältigen.

Wann verschwindet die Angststörung?

Eine Angststörung verschwindet selten von selbst, lässt sich aber gut behandeln. Die Therapiedauer ist individuell und kann wenige Wochen oder mehrere Jahre dauern. Eine Kombination aus Psychotherapie, eventuell unterstützenden Medikamenten und erlernten Selbsthilfestrategien hat sich als besonders wirksam erwiesen.

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