Was ist Asthma?
Asthma bronchiale ist eine Erkrankung, bei der die Atemwege anschwellen und sich verengen. Wenn es zu akuten Anfällen kommt, helfen Inhalatoren dabei, sie zu lindern.
- Rund 10 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Asthmatiker
- Auch Kinder sind von dieser Atemwegserkrankung betroffen
- Neben Vererbung und Umweltfaktoren gibt es weitere Ursachen und Einflüsse
- Asthma kann in vielen Fällen in eine COPD übergehen
- Unbehandelt sinkt die Lebenserwartung
Wie entwickelt sich Asthma?
Die Aufgabe des Immunsystems ist es den menschlichen Körper vor Schadstoffen und schädlichen Einflüssen zu schützen. Bei einer Asthmaerkrankung ist die körpereigene Immunreaktion jedoch überschießend. Ungefährliche Substanzen, die an sich weder bedrohlich noch gesundheitsschädigend wären, setzen überzogene Abwehrreaktionen in Gang, mit der Intention die Erreger so rasch wie möglich aus dem Körper zu schleusen. Bei Asthmatikern kommt es während dieser Reaktion zu einer Schwellung der Atemwege, die sich in weiterer Folge verkrampfen und große Mengen an schleimigen Auswurf produzieren. Bronchialasthma ist chronisch und beeinträchtigt das tägliche Leben.
Asthma bronchiale kann jedes Alter und Geschlecht betreffen und hängt weitgehend von umweltbedingten und erblichen Faktoren ab. Wird die Krankheit ignoriert, kann sie tödlich enden. Laut Statistiken erkranken in Deutschland bis zu 15 Prozent der Kinder und bis zu 7 Prozent der Erwachsenen an Asthma.
Welche Symptome sind typisch für Asthma?
Husten und Atemnot sind die Hauptmerkmale von Asthma, aber auch pfeifende Geräusche beim Ausatmen, bläulich verfärbte Lippen, Erschöpfung und nächtliche Unruhe können Anzeichen der Krankheit sein. Asthma ist nicht gleich Asthma.
Manche Patienten haben nur zu einer bestimmten Jahreszeit mit Anfällen zu kämpfen, andere geraten bei jeder körperlichen Anstrengung in Atemnot. Kinder werden häufig nachts im Zusammenhang mit anderen Atemwegsinfekten von asthmatischen Hustenanfällen geplagt.
Die Symptome und deren Erscheinungsweise sagen einiges über die Form von Asthma aus, an der der Patient leidet. Finden Sie hier ausführlichere Information über Asthma Symptome, damit der Arzt Ihnen die angemessene Behandlung empfehlen kann.
Was sind die Ursachen von Asthma?
Am gängigsten ist eine Kategorisierung der verschiedenen Asthmaformen anhand ihrer möglichen Auslöser. Diese können entweder allergisch oder nicht-allergisch sein und auch in Kombination miteinander auftreten.
Wer erkrankt an allergischem Asthma?
Allergisches Asthma ist die mit Abstand häufigste Erscheinungsform der Krankheit. Vor allem bei Kindern wird Asthma in den meisten Fällen von Allergenen ausgelöst. Da eine Erkrankung auch genetisch bedingt ist, erhöht sich das Risiko in Familien mit mehreren Allergikern.
Eine familiäre Vorbelastung mit Allergien ist ein wichtiger Risikofaktor für allergisches Asthma. Wenn Sie an Heuschnupfen oder anderen Allergien leiden, erhöht sich Ihr Risiko, an Asthma zu erkranken.
Wie entsteht nicht-allergisches Asthma?
Diese Form von Asthma bezeichnet man auch als intrinsisches Asthma. Bei etwa 30 bis 50% der erwachsenen Patienten werden Asthmabeschwerden nicht von Allergen verursacht. Auslöser für die Lungenkrankheit sind stattdessen unspezifische Reize oder Veränderungen in der Umgebung, wie beispielsweise kalte Luft, Nebel oder körperliche Anstrengung. Auch Umwelteinflüsse wie Abgase oder bestimmte Duftstoffe können bei Asthmatikern Atemnot verursachen. Häufig entwickelt sich nicht-allergisches Asthma aus vorangehenden Atemwegsinfekten.
Die genaue Ursache für intrinsisches Asthma ist zwar nicht bekannt, doch werden verschiedene andere Krankheiten damit in Verbindung gebracht. Dazu gehören Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis, Erkältungen, Nasenpolypen, Zahnfleischentzündungen, Nierenleiden und Herzleiden.
Diese Form von Asthma kann viele Auslöser haben, darunter Überanstrengung, Stress, Medikamente, Wetterwechsel, Reizstoffe in der Luft und Zusatzstoffe in Lebensmitteln. Häufige Auslöser in der Umwelt sind Rauch, Parfüms, verschmutzte Luft, Staub, trockene und kalte Luft.
Von intrinsischem Asthma sind mehr Erwachsene als Kinder betroffen. Es ist dabei wahrscheinlicher als bei allergischem Asthma, dass es sich um ein langfristiges Problem handelt.
Risikofaktoren
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für Asthma bronchiale gehören Vererbung und Umwelteinflüsse:
- Wenn ein Elternteil an Asthma erkrankt ist, ist die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, drei- bis sechsmal höher als bei Personen, deren Eltern nicht an Asthma bronchiale erkrankt sind.
- Atemwegsinfektionen im frühen Kindesalter können dazu führen, dass ein Kind später chronisches Asthma entwickelt.
- Eine allergische Erkrankung wie atopische Dermatitis (Ekzem) oder allergische Rhinitis (Heuschnupfen) ist ebenfalls ein Risikofaktor.
- Weiters sind Menschen, die im Beruf Elementen wie Rauch, Staub und Chemikalien ausgesetzt sind, gefährdet, allergisches Asthma zu entwickeln. Zigarettenrauch übt eine ähnliche Wirkung aus. Dasselbe gilt für die Luftverschmutzung durch Verkehr und Industrie.
- Kinder und Erwachsene, die stark übergewichtig sind, haben ein deutlich erhöhtes Asthmarisiko. Obwohl die Gründe dafür unklar sind, weisen einige Experten auf leichte Entzündungen hin, die oft mit Übergewicht einhergehen.
Gibt es Kombinationsformen von Asthma?
Nicht immer lassen sich allergische und nicht-allergische Ausprägungen der Krankheit klar voneinander abgrenzen. Das gilt beispielsweise dann, wenn ein Allergiker mit Asthma so häufig an Infekten leidet, dass nach und nach nicht mehr die Allergene, sondern zunehmend intrinsische Trigger das Asthma auslösen.
Damit die individuell passenden Behandlungsmethoden gewählt und eventuelle Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden können, sollten Sie als Patient wissen, an welcher Art von Asthma Sie erkrankt sind. Mehr über die Ursachen von Asthma lesen Sie hier.
Diagnose von Asthma
Die Asthma bronchiale Diagnostik umfasst üblicherweise eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und Lungentests.
Bei der Anamnese erfasst der Arzt die Symptome und den allgemeinen Gesundheitszustand. Der Arzt wird wahrscheinlich fragen, ob man häufig Substanzen ausgesetzt ist, die mit Asthma in Verbindung gebracht werden.
Bei der Untersuchung wird der Arzt sich den Rachen ansehen und mit dem Stethoskop die Atmung abhören. Ein Keuchen und pfeifende Geräusche beim Ausatmen weisen oft auf Asthma hin.
Bei der Untersuchung der Lunge ist die Spirometrie der wichtigste Test. Um festzustellen, wie gut die Lunge funktioniert, atmet man tief ein und anschließend kräftig in ein an ein Spirometer angeschlossenes Röhrchen aus. Dabei werden die Menge und die Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft aufgezeichnet.
Menschen, die den Eindruck haben, dass ihr Asthma durch körperliche Anstrengung ausgelöst wird (Belastungsasthma), werden möglicherweise gebeten, sich Belastungstests zu unterziehen.
Welche Behandlungen helfen bei Asthma?
Für die medikamentöse Behandlung von Asthma gibt es zwei grundsätzliche Ansatzweisen: zunächst die akute Behandlung im Falle eines Asthmaanfalls und weiters eine kombinierte Langzeitbehandlung, um die Krankheit auf längere Sicht unter Kontrolle zu bekommen.
Wenn Sie sehr selten mit eher milden Asthmabeschwerden zu kämpfen haben und Sie die Symptome im Alltag kaum einschränken, leiden Sie vermutlich nur an einer leichten Verlaufsform von Asthma. Eine Behandlung mit Bedarfsmedikamenten, sogenannten Relievern, ist bei einem akuten Anfall in solchen Fällen oft schon ausreichend.
Mittlere bis schwere Ausprägungen der Krankheit dagegen können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Beschwerden sollten dauerhaft mit cortisonhaltigen Asthmasprays behandelt werden, um die zugrunde liegende Entzündung der unteren Atemwege zu kontrollieren.
Je nach Art und Schweregrad des Asthmas entscheidet der Arzt, welche Medikamente für Sie geeignet sind. Hier erfahren Sie mehr über Asthma Behandlungen.
Asthma mit Übergang zur COPD
Bis zu ein Drittel der Asthmaerkrankungen gehen im späteren Verlauf in eine COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) über. Während trockener Reizhusten eine der häufigsten Asthmabeschwerden ist, leiden COPD-Patienten typischerweise an Husten mit Auswurf. Die asthmatische Übergangsform zur COPD kombiniert diese Symptomatik, sodass die Betroffenen nicht nur während eines Anfalls oder Infekts, sondern dauerhaft an Husten mit Auswurf leiden. Information zu COPD finden Sie hier.
Lebenserwartung mit Asthma
Aus den wenigen Langzeitstudien zur Lebenserwartung von Asthmatikern geht hervor, dass Asthma die Lebenserwartung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nicht wesentlich verkürzt. Asthmatiker mit eingeschränkter Lungenfunktion oder Asthma, das später im Leben auftritt, haben jedoch eine schlechtere Prognose.
Eine europäische Studie hat gezeigt, dass Asthma die Lebenserwartung, ähnlich wie das Rauchen, um durchschnittlich drei Jahre verkürzt.
Bei Kindern und jungen Erwachsenen ist die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu sterben, geringer als bei Erwachsenen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu sterben, fast fünfmal so hoch ist. Erwachsene im Alter von 65 Jahren und älter haben die höchste Asthma-Todesrate und Frauen sterben öfter an Asthma als Männer.
Sie haben nun einiges über die häufig auftretende chronische Lungenerkrankung Asthma und deren Ursachen, Symptome, Verlaufsformen und Behandlungsmöglichkeiten gelesen. Wenn Asthma bronchiale bereits bei Ihnen diagnostiziert wurde oder Sie vermuten auch von dieser Krankheit oder COPD betroffen zu sein, klicken Sie hier um bei DoktorABC eine Online- Konsultation zu starten.