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Schlafstörungen in den Wechseljahren – was hilft?

DoktorABC Redaktionsteam
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Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Schlafstörungen. Warum das so ist und was Sie dagegen tun können, beleuchten wir in diesem Artikel.
Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen
  • Warum so viele Frauen an Schlafstörungen in den Wechseljahren leiden
  • Welche Symptome durch Schlafprobleme in der Menopause auftauchen
  • Welche Ursachen diese haben
  • Welche natürlichen, wirksamen Behandlungsoptionen verfügbar sind
  • Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

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Menopause: Eine neue Lebensphase

Der Übergang in die Menopause, auch Wechseljahre genannt, ist eine natürliche Lebensphase, die jede Frau früher oder später durchläuft. Für viele bringt diese Zeit jedoch nicht nur hormonelle Veränderungen mit sich, sondern auch verschiedene Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und besonders häufig Schlafstörungen

In diesem Artikel erfahren Sie, warum so viele Frauen von Schlafstörungen in den Wechseljahren betroffen sind, welche Symptome und Ursachen dahinterstecken und welche natürlichen und medizinischen Ansätze helfen können, einen erholsamen Schlaf wiederzufinden. 

Menopause und Schlafstörungen: Was ist der Zusammenhang?

Die Menopause bezeichnet das Ende der fruchtbaren Phase einer Frau und geht mit weitreichenden hormonellen Veränderungen einher, die den Körper in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Konkret sinken die Östrogenspiegel und nachfolgend auch andere Hormone wie Progesteron.

Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener Prozesse im Körper, unter anderem bei der Temperaturregulation und dem Schlaf-Wach-Rhythmus.

Genauer gesagt: Wenn in den Wechseljahren immer weniger Östrogen produziert wird, kann dies zu erheblichen Schwankungen im Hormonhaushalt führen. Diese Schwankungen wirken sich wiederum auf verschiedene Systeme im Körper aus – darunter auch auf das zentrale Nervensystem, das den Schlaf steuert.

Gut zu wissen

Oft handelt es sich bei Schlafstörungen um erste Wechseljahrssymptome, auch, wenn noch ein Zyklus vorhanden ist.

„Ich glaube, wir durchschauen noch lange nicht die Komplexität der Zusammenhänge, die da im Gehirn stattfinden", so Frauenärztin Dr. Astrid Novak aus Berlin-Zehlendorf.

Symptome von Schlafstörungen in den Wechseljahren

Schlafstörungen beeinflussen nicht nur die Nacht, sondern auch den Tag. Die folgenden Symptome können ein Hinweis darauf sein, dass der Schlaf nicht mehr ausreichend erholsam ist:

  • Müdigkeit und Tagesmüdigkeit: Anhaltender Schlafmangel führt zu einem Gefühl permanenter Erschöpfung und häufiger Schläfrigkeit im Tagesverlauf.
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Wenig Schlaf kann die Stimmung negativ beeinflussen, wodurch Betroffene schneller gereizt sind oder häufiger Stimmungsschwankungen erleben.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Ein schlecht ausgeruhter Geist kann sich nicht optimal fokussieren, was sich auf Leistungsfähigkeit und Alltagstätigkeiten auswirkt.
  • Gedächtnisprobleme: Schlaf ist wichtig für die Gedächtniskonsolidierung. Bei chronischem Schlafmangel können Wortfindungsstörungen und Vergesslichkeit zunehmen.
  • Erhöhtes Unfallrisiko: Starke Müdigkeit kann zu unachtsamem Verhalten führen – ob im Haushalt, im Straßenverkehr oder bei der Arbeit.

Gut zu wissen

Treten diese Anzeichen regelmäßig auf, sollte man sich näher mit den Ursachen beschäftigen. Dabei ist es ratsam, ein Schlaftagebuch zu führen und die eigenen Schlafgewohnheiten über mehrere Wochen zu dokumentieren. Dies kann bei einem Arztbesuch wertvolle Hinweise liefern.

Ursachen von Schlafstörungen in den Wechseljahren

Wie bereits erwähnt, gelten die sinkenden Hormonspiegel als Hauptauslöser für Schlafstörungen in den Wechseljahren. Allerdings gibt es noch weitere Ursachen, die Schlafprobleme begünstigen können. Dazu zählen:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Insbesondere nächtliche Schweißausbrüche können einen erholsamen Schlaf massiv stören.
  • Unruhe und Stress: Die Wechseljahre sind oft von Unsicherheit und psychischem Stress geprägt. Private und berufliche Herausforderungen können ebenfalls zu Ein- und Durchschlafstörungen führen.
  • Veränderte Lebensumstände: Kinder ziehen aus, ein Jobwechsel steht an oder es kommen Gedanken um das Älterwerden auf – all dies kann zu Grübeleien in der Nacht führen.
  • Schmerzen oder andere körperliche Beschwerden: Gelenkprobleme oder andere Gesundheitsbeschwerden, die ebenfalls mit dem Alter zunehmen, können die Schlafqualität beeinträchtigen.

Es ist wichtig, ganzheitlich auf das eigene Wohlbefinden zu schauen und abzuklären, ob noch andere medizinische oder psychische Faktoren eine Rolle spielen.

Achtung !

Greifen Sie bei Schlafstörungen nicht auf verschreibungspflichtige Medikamente von illegalen Internethändlern zurück. Sollten Schlafmedikamente für Sie angezeigt sein, wird Ihnen Ihr Arzt diese verschreiben.

Natürliche Behandlungsmöglichkeiten bei Schlafstörungen in den Wechseljahren

Um Schlafstörungen in den Wechseljahren auf natürliche Weise zu begegnen, spielen verschiedene Bereiche eine Rolle: Einer der wichtigsten Aspekte dabei ist ein gesunder und ausgewogener Lebensstil, der sowohl körperliche als auch seelische Bedürfnisse berücksichtigt.

Lebensstiländerungen

Ein gesunder Lebensstil kann wesentlich dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern. Empfehlenswert sind regelmäßige Bewegung im Alltag, wie zum Beispiel Spaziergänge, Schwimmen oder moderates Krafttraining.

Körperliche Aktivität fördert die Schlafbereitschaft und kann helfen, Stress abzubauen. Auch ein bewusster Umgang mit Koffein, Alkohol und Nikotin ist sinnvoll, da diese Substanzen den Schlaf negativ beeinflussen können.

Stattdessen sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr durch Wasser oder ungesüßte Tees achten.

Pflanzliche Mittel und Kräutertees

Viele Frauen greifen gern zu pflanzlichen Mitteln, um Schlafstörungen in den Wechseljahren zu lindern. Präparate mit Baldrian, Hopfen oder Passionsblume gelten als beruhigend und schlaffördernd. Auch Nachtkerzenöl soll helfen, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen abzumildern.

Hausmittel dieser Art werden zwar raditionell bei Schlafproblemen angewendet, sind wissenschaftlich jedoch nicht immer zweifelsfrei belegt.

Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I)

Die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) ist eine anerkannte Behandlungsmethode für chronische Schlafstörungen.

Unter Anleitung eines Psychotherapeuten oder Psychologen lernen Betroffene Techniken, um ihre Schlafgewohnheiten zu hinterfragen und negative Denkmuster rund um das Thema Schlaf zu verändern.

Hormontherapie (HRT)

Die Einnahme von Hormonen (Östrogen, in einigen Fällen kombiniert mit Progesteron) kann Schlafstörungen lindern, indem sie den sinkenden Hormonspiegel ausgleicht. 

Allerdings sollte eine Hormonersatztherapie immer individuell abgewogen werden, da sie neben möglichen Vorteilen auch Risiken birgt, beispielsweise ein erhöhtes Brustkrebs- oder Thromboserisiko.

Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Gynäkologen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Achtung !

Informieren Sie Ihren Arzt darüber, ob in Ihrer Familiengeschichte bereits Brustkrebs oder Thrombosen aufgetreten sind.

Medizinische Cannabistherapie

In einigen Fällen, besonders wenn starke Schlafstörungen und Begleitsymptome wie Schmerzen oder Angstzustände auftreten, kommt eine Therapie mit medizinischem Cannabis in Betracht.

Wirkstoffe wie THC und CBD können beruhigend und schmerzlindernd wirken. Im Detail weisen viele Studien auf eine potenziell positive Wirkung bei Schlafproblemen hin.

Wechseljahre: Erfahrungen mit extremen Schlafstörungen

Nicht wenige Frauen berichten von sehr gravierenden Schlafstörungen, bei denen sie über Wochen oder Monate nur wenige Stunden am Stück schlafen können.

Diese Extremfälle sind selten, kommen jedoch vor und gehen oft mit ausgeprägter Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und in manchen Fällen sogar depressiven Verstimmungen einher.

Frau M., 52 Jahre, erzählt:

„Ich bin nachts stundenlang schweißgebadet aufgewacht und fand einfach keine Ruhe mehr. Tagsüber war ich so müde und gereizt, dass ich mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren konnte. Erst als mir mein Arzt ein passendes Hormonpräparat verschrieb und ich gleichzeitig Entspannungstechniken lernte, hat sich meine Lage deutlich verbessert.“

Eine andere Betroffene, Frau B., 49 Jahre, berichtet:

„Ich hatte regelrecht Angst vorm Einschlafen, weil ich wusste, dass ich sowieso wieder aufwache. Nach einem halben Jahr ging es mir psychisch so schlecht, dass ich professionelle Hilfe in Anspruch nahm. Eine kognitive Verhaltenstherapie hat mich gelehrt, meinen Schlaf nicht als Feind anzusehen, und langsam schlafe ich wieder durch.“

Diese Erfahrungen verdeutlichen, wie belastend Schlafstörungen sein können und wie wichtig es ist, bei Bedarf professionelle Unterstützung zu suchen.

Schlaflosigkeit in den Wechseljahren  – wann der Gang zum Arzt notwendig wird

Wenn Sie unter anhaltenden Schlafproblemen leiden, die sich negativ auf Ihren Alltag, Ihre Stimmung und Ihre Gesundheit auswirken, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Das gilt besonders dann, wenn Sie:

  • regelmäßig mehrmals pro Woche schlecht schlafen,
  • trotz Müdigkeit tagsüber in der Nacht nicht zur Ruhe kommen und
  • mehrere Monate vergeblich versucht haben, mit einfachen Maßnahmen Abhilfe zu schaffen

Eine ärztliche Untersuchung kann klären, ob womöglich andere Ursachen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder psychische Probleme vorliegen.

Zusammen mit Ihrem Arzt kann dann ein individueller Behandlungsplan erstellt werden. Neben klassischen Methoden wie einer Hormonbehandlung oder dem Einsatz schlaffördernder Medikamente kann auch eine Therapie mit medizinischem Cannabis in Betracht gezogen werden, sofern es die Umstände erlauben und keine Gegenanzeigen bestehen.

Fazit: Schlaflosigkeit in den Wechseljahren  – ein Schicksal ohne Ausweg

Die Wechseljahre bringen häufig Veränderungen mit sich, die auch den Schlaf betreffen. Gesunkene Hormonspiegel, nächtliche Hitzewallungen und psychischer Druck können zu hartnäckigen Schlafstörungen führen.

Doch es gibt verschiedene Wege, um die Nachtruhe zu verbessern – von einer angepassten Lebensführung über pflanzliche Mittel und kognitive Verhaltenstherapie bis hin zu medikamentösen Ansätzen oder einer möglichen Therapie mit medizinischem Cannabis. 

Mithilfe professioneller Unterstützung und gezielten Maßnahmen ist es in den meisten Fällen möglich, die Schlafqualität deutlich zu steigern und die Wechseljahre trotz der Herausforderungen gelassener zu erleben.

FAQ

Welches Hormon fehlt bei Schlafstörungen in den Wechseljahren?

In den Wechseljahren sinkt vor allem der Spiegel an Östrogen und Progesteron. Beide Hormone beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus. Besonders ein Mangel an Progesteron („Schlafhormon“) wird häufig mit Ein- und Durchschlafproblemen in Verbindung gebracht.

Wie kann ich testen, ob ich in den Wechseljahren bin?

Ein Bluttest beim Arzt oder bei der Ärztin kann Aufschluss geben. Dabei werden unter anderem die Werte für FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und Östrogene gemessen. Steigt der FSH-Wert deutlich an und sinken die Östrogenspiegel, ist dies ein Hinweis auf die beginnenden Wechseljahre.

Wodurch machen sich die Wechseljahre bemerkbar?

Die Wechseljahre machen sich oft durch verschiedene Symptome bemerkbar, wie zum Beispiel einen unregelmäßigen Zyklus, Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit sowie Veränderungen von Haut und Haaren. Diese Anzeichen können individuell variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

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