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Was sind synthetische Cannabinoide?

DoktorABC Redaktionsteam
Zuverlässige und geprüfte medizinische Informationen, zusammengestellt von unserem Redaktionsteam und Ärzten. Redaktionsprozess.

Der gefährliche Cannabis-Rausch jenseits Mutter Natur. Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestellte Substanzen, die ähnliche Wirkungen wie natürliches Cannabis haben, aber oft stärker und unberechenbarer sind. Im Gegensatz zu Cannabis, das von der Hanfpflanze stammt, werden synthetische Cannabinoide in Laboren hergestellt.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
  • Was synthetische Cannabinoide sind und wie sie sich von natürlichem Cannabis unterscheiden
  • Welche Arten von synthetischen Cannabinoiden es gibt
  • Welche Risiken und Gefahren mit der Nutzung synthetischer Cannabinoide verbunden sind
  • Wie der rechtliche Status synthetischer Cannabinoide in Deutschland ist
  • Welche sichereren Alternativen es zu synthetischen Cannabinoiden gibt
  • Wie man synthetische Cannabinoide erkennen kann
  • Was im Notfall zu tun ist

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Unterschiede zu natürlichem Cannabis

Synthetische Cannabinoide sind chemische, unnatürliche Substanzen, die sich stark unterscheiden können:

  • Stärkere und unvorhersehbarere Wirkung
  • Höheres Suchtpotenzial
  • Größeres Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen
  • Keine natürlichen Inhaltsstoffe wie CBD, die die Wirkung ausgleichen
  • Geruch ist bei synthetischen Cannabinoiden oft wenig, bis gar nicht bemerkbar.

Auch natürliche Formen können gefährlich werden

Neben synthetischen Formen, können auch natürliche Cannabinoide gefährlich sein, wenn Sie in Form von Extrakten, wie zum Beispiel THC-Liquid zu hoch dosiert sind.

Liste synthetischer Cannabinoide

Synthetische Cannabinoide werden in verschiedene Gruppen eingeteilt, darunter:

  1. JWH-Verbindungen (z.B. JWH-018, JWH-073)
  2. CP-Verbindungen (z.B. CP-47,497)
  3. AM-Verbindungen (z.B. AM-2201)
  4. UR-144 und XLR-11
  5. MDMB-CHMICA und 5F-MDMB-PICA

Diese Substanzen werden oft auf getrocknetes Pflanzenmaterial gesprüht und als "Kräutermischungen" oder "Räuchermischungen" verkauft.

Gut zu wissen

Synthetische Cannabinoide wurden ursprünglich für medizinische Forschungszwecke entwickelt, um die Wirkung von THC besser zu verstehen.

Risiken und Gefahren

Die Verwendung synthetischer Cannabinoide ist mit erheblichen Risiken verbunden:

  • Unvorhersehbare Wirkungen: Die genaue Zusammensetzung und Dosierung sind oft unbekannt, was zu unerwarteten und gefährlichen Reaktionen führen kann.
  • Schwere gesundheitliche Folgen: Mögliche Nebenwirkungen umfassen:
    • Herzrasen und Bluthochdruck
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Angstzustände und Panikattacken
    • Psychosen und Halluzinationen
    • Nierenversagen
    • Krampfanfälle
    • In extremen Fällen: Koma oder Tod
  • Suchtpotenzial: Synthetische Cannabinoide können schnell zu einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen.

Prof. Dr. Rainer Thomasius – Ärztlicher Leiter des Suchtbereichs am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – erklärte in einem Interview: “Gesundheitsschäden durch synthetische Cannabinoide sind aufgrund ihrer deutlich erhöhten Wirkstärke sehr ernst zu nehmen. In Einzelfällen sind nach dem Konsum synthetischer Cannabinoide Todesfälle aufgetreten.”

Achtung!

Mischen Sie niemals synthetische Cannabinoide mit anderen Drogen oder Alkohol. Dies erhöht das Risiko schwerer Nebenwirkungen drastisch!

Rechtlicher Status in Deutschland

Die meisten synthetischen Cannabinoide fallen unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) und sind damit illegal. Der Besitz, Handel und die Herstellung sind strafbar. Hierzu zählt auch das Kaufen von Liquid mit synthetischen Cannabinoiden.

Nur im Jahr 2022 wurden dem Frühwarnsystem der EU 41 neue Drogen gemeldet, sodass die EU nun 930 neue Drogen aktiv beobachtet.

Sicherere Alternativen

Statt zu gefährlichen synthetischen Cannabinoiden zu greifen, sollten Interessierte legale und regulierte Alternativen in Betracht ziehen. Hierzu zählen medizinisches Cannabis (auf Rezept) und CBD-Produkte (enthalten kein psychoaktives THC und sind legal erhältlich). Natürlich gibt es neben Cannabisprodukten abhängig von dem Zustand, den Sie damit behandeln möchten, in vielen Fällen auch verhaltensbasierte Ansätze.

Gut zu wissen

Synthetische Cannabinoide lassen sich in Drogentests oft nicht nachweisen, da sie sich chemisch von THC unterscheiden.

Achtung!

Mischen Sie niemals synthetische Cannabinoide mit anderen Drogen oder Alkohol. Dies erhöht das Risiko schwerer Nebenwirkungen drastisch!

Fazit

Synthetische Cannabinoide sind eine ernsthafte, teils stark unterschätzte Gefahr für die Gesundheit. Im Vergleich zu natürlichem Cannabis sind sie oft stärker, unberechenbarer und mit höheren Risiken verbunden. 

Die unvorhersehbaren Wirkungen und möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen machen sie zu einer gefährlichen Substanz, deren Konsum dringend vermieden werden sollte. In Deutschland sind die meisten synthetischen Cannabinoide illegal, was zusätzlich rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Stattdessen sollten sichere und legale Alternativen in Betracht gezogen werden, wie medizinisches Cannabis auf Rezept oder CBD-Produkte. Für Personen, die bereits synthetische Cannabinoide konsumieren, ist professionelle Hilfe der beste Weg, um von diesen Substanzen loszukommen. Prävention, Aufklärung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Rauschmitteln sind entscheidend, um die Risiken synthetischer Cannabinoide zu minimieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

FAQ

Wie erkennt man synthetische Cannabinoide?

Synthetische Cannabinoide sind oft schwer zu erkennen, da sie als "legale" Kräutermischungen verkauft werden. Warnzeichen können sein:

  • Ungewöhnlich starke oder schnelle Wirkung
  • Verpackungen mit Aufschriften wie "nicht für den menschlichen Konsum"
  • Fehlen von typischem Cannabisgeruch
  • Ungewöhnlich niedrige Preise

Sind synthetische Cannabinoide legal?

Nein, die meisten synthetischen Cannabinoide sind in Deutschland illegal und fallen unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) oder das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).

Was hilft gegen synthetische Cannabinoide?

Bei einer Überdosis oder negativen Reaktionen:

  • Sofort den Notruf (112) wählen
  • Die betroffene Person beruhigen und nicht allein lassen
  • Frische Luft zuführen
  • Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
Langfristig kann eine suchttherapeutische Behandlung helfen, von synthetischen Cannabinoiden loszukommen.

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