Bisoprolol – Alles, was Sie über den Wirkstoff wissen sollten
Bisoprolol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Betablocker, der zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Thema.
- Bisoprolol wird unter anderem bei Bluthochdruck, Herzrasen oder Herzinsuffizienz verschrieben
- Die Wirkstoffgruppe der Betablocker hindert bestimmte Botenstoffe an einer Bindung und kann auf diese Weise den Blutdruck senken
- Das Herz wird entlastet und verbraucht geringere Mengen an Sauerstoff
- Wie wirkt Bisoprolol im Körper?
- Welche Krankheiten und Beschwerden werden mit Bisoprolol behandelt?
- Wie schnell wirkt Bisoprolol und wie lange wirkt es?
- Was gilt es bei der Dosierung und Einnahme zu beachten?
- Nebenwirkungen von Bisoprolol
- Welche Alternativen gibt es zu Bisoprolol?
- Was passiert, wenn man die Einnahme von Bisoprolol stoppt?
- Bluthochdruckbehandlung online beziehen
Wie wirkt Bisoprolol im Körper?
Unser Blutdruck und der Herzschlag werden durch komplexe Prozesse gesteuert. An diesen Prozessen sind maßgeblich bestimmte Botenstoffe beteiligt, wie z. B. Adrenalin und Noradrenalin. Bisoprolol blockiert die Andockstellen (zumeist am Herzen), an denen diese Botenstoffe ihre eigentliche Wirkung entfalten.
In der Folge sinkt der Blutdruck, die Herzfrequenz wird niedriger und die Weiterleitung elektrischer Impulse an das Herz wird reduziert. Das Herz wird insgesamt entlastet, schlägt ruhiger und regelmäßiger, verbraucht weniger Energie und Sauerstoff.
Die Ergebnisse der Cardiac Insufficiency Bisoprolol Study II (CIBIS II) aus dem Jahr 1999 zu Betablockern – veröffentlicht im Austrian Journal of Cardiology – zeigen ganz klar, dass “basierend auf neueren pathophysiologischen Erkenntnissen der Herzinsuffizienz mit einer Aktivierung vorwiegend des sympathikoadrenergen Systems und den Ergebnissen aus einer Vielzahl klinischer Studien [...] Betablocker, sofern keine Kontraindikation besteht, heutzutage in der Behandlung der Herzinsuffizienz als adjuvantes Therapeutikum zu der oben genannten Basistherapie einen festen Platz.” haben.
Der Wirkstoff Bisoprolol wird als 2,5 g und 5 mg Tabletten angeboten. Sollte es zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm Problemen, Durchfall, Übelkeit oder anderen kommen, treten sie überwiegend zu Beginn der Einnahme auf.
Welche Krankheiten und Beschwerden werden mit Bisoprolol behandelt?
Der Wirkstoff Bisoprolol ist sehr vielseitig anwendbar. Er wird in der Regel
- bei erhöhten Blutdruck verschrieben,
- hilft aber auch bei Herzenge,
- Herzrasen und
- einigen Formen von Herzrhythmusstörungen.
Vielfach wird Bisoprolol in Verbindung mit einem entwässernden Arzneimittel eingenommen.
Wie schnell wirkt Bisoprolol und wie lange wirkt es?
Eine Behandlung mit Bisoprolol wird einschleichend vorgenommen. Zunächst beginnt man mit einer eher niedrigen Dosierung, die über die Zeit gesteigert wird. Bisoprolol entfaltet seine maximale Wirkung nach einer rund vierzehntägiger Einnahme.
Was ist beim Absetzen von Bisoprolol zu beachten?
Beim Absetzen von Bisoprolol wird analog zum einschleichenden Therapiebeginn auch hier die Dosierung nach und nach reduziert. Macht man dies nicht, kann es zu einem plötzlichen und gefährlichen Anstieg des Herzschlags und des Blutdrucks kommen.
Das äußert sich unter anderem häufig in starken Kopfschmerzen, wie Erfahrungen beim Absetzen von Bisoprolol gezeigt haben.
Was gilt es bei der Dosierung und Einnahme zu beachten?
Bisoprolol ist als Langzeittherapie konzipiert. Die Dosierung von Bisoprolol schwankt je nach Art und Ausprägung der zugrundeliegenden Krankheit. Meistens wird eine Dosis von 1,25 mg bis zu 10 mg pro Tag verschrieben.
Das Präparat sollte täglich, am besten morgens, unabhängig von einer Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (am besten Wasser) eingenommen werden. Achten Sie darauf, dass Sie stets ausreichend Vorrat haben, damit Ihnen das Medikament nicht ausgehen kann. Wie bereits erwähnt, kann ein abruptes Absetzen zu schweren Nebenwirkungen führen.
Gerade zu Beginn der Einnahme oder wenn Sie die Dosierung auf Anweisung des Arztes anpassen, kann Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, deutlich eingeschränkt sein. Auch Schwindel und Müdigkeit sind zu diesen Zeiten oft beobachtete Nebenwirkungen.
Überdosierung
Die tägliche Maximaldosis liegt bei 20 mg. Vermeiden Sie eine Überdosierung mit Bisoprolol, denn es kann zu einer Vierzahl von Überdosierungserscheinungen kommen kann. Dazu zählen Atembeschwerden, Blutdruckabfall, Störungen im Herz-Kreislaufsystem und sogar Herzstillstand.
Was spricht gegen eine Einnahme von Bisoprolol?
Sollten bei Ihnen eine der folgenden Bedingungen vorliegen, sollten Sie von einer Anwendung von Bisoprolol absehen bzw. die Einnahme zuvor mit Ihrem Arzt besprechen:
- Akute Herzschwäche
- Niedriger Blutdruck
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 2. und 3. Grad
- Sinusknotensyndrom
- Sinuatrialer Block
- Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut zur sauren Seite (Azidose)
- Asthma bronchiale
- Neigung zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, auch eine gerade laufende Desensibilisierungstherapie
- Prinzmetal-Angina
- Durchblutungsstörungen der Peripherie
- Phäochromocytom
- Diabetes mellitus Typ 1
- Schilddrüsenüberfunktion
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Längeres strenges Fasten
- Schwere körperliche Belastung
Einnahme während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern
Das Medikament darf nicht von Personen unter 18 Jahren angewendet werden. Ob Sie Bisoprolol in der Schwangerschaft oder der Stillzeit einnehmen können, sollten Sie zuvor mit Ihrem Arzt besprechen. Dieser wird das Chancen-Risiko-Profil in Ihrem Fall genau abwägen.
Bisoprolol und Alkohol
Zu den bekannten möglichen Nebenwirkungen von Bisoprolol zählen Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Diese Nebenwirkungen können sich durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol noch verstärken.
Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt es?
In Deutschland gibt es rund 100 000 zugelassene Medikamente. Hier kann es immer wieder einmal zu Wechselwirkungen von Bisoprolol mit anderen Medikamenten kommen. Sollten Sie andere Arzneimittel einnehmen, informieren Sie bitte Ihren Arzt darüber. Er wird die möglichen Gefahren abschätzen können.
Nebenwirkungen von Bisoprolol
Nebenwirkungen können, müssen aber nicht zwangsläufig auftreten. Wenn Sie auftreten, dann zumeist zu Beginn der Therapie oder beim Wechsel der Dosierung. Mit diesen möglichen Nebenwirkungen (mindestens 1 Fall je 1.000 Verwender) muss man bei der Einnahme von Bisoprolol 5 mg rechnen:
- Magen-Darm-Beschwerden, wie: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfälle oder Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Kältegefühl an Armen und Beinen
- Niedriger Blutdruck
- Orthostatische Hypotonie (Kreislaufstörungen aufgrund niedrigen Blutdrucks)
- Pulserniedrigung
- Störungen in der Erregungsleitung des Herzens vom Vorhof bis zur Kammer (AV-Block), evtl. mit dadurch bedingten Herzrhythmusstörungen
- Anfälle von Atemnot, vor allem bei Patienten mit Neigung zu Atemwegsverengungen, z.B. bei Asthma bronchiale
- Muskelschwäche
- Muskelkrämpfe
- Gelenkschmerzen
- Allgemeine Schwäche
Wie beeinflusst Bisoprolol die sportliche Leistung?
Bisoprolol hat verschiedene Auswirkungen auf den Körper, die sich auf die sportliche Leistung auswirken können. Sie werden manchmal sogar als Doping-Mittel im Leistungssport missbraucht. (Quelle: dr-gumpert.de)
Diese Medikamente werden oft wegen ihrer Fähigkeit verschrieben, den Blutdruck zu senken und Herzprobleme zu behandeln, aber sie haben auch Konsequenzen, die für Athleten von Interesse sein könnten.
Energieproduktion und Metabolismus: Betablocker können den Metabolismus beeinflussen, speziell die Art und Weise, wie der Körper Energie erzeugt. Während des Trainings könnte dies bedeuten, dass der Körper schneller ermüdet, da er möglicherweise nicht so effizient auf Glykogenreserven zugreifen kann, was zu einer verminderten Ausdauer führt. Diese Medikamente beeinflussen auch die Fettverbrennung und die Laktatschwelle, was zu vorzeitiger Ermüdung führen kann.
Puls: Betablocker wie Bisoprolol reduzieren die Herzfrequenz. Dies bedeutet, dass während des Trainings oder einer sportlichen Aktivität das Herz nicht so schnell schlägt, wie es normalerweise ohne einer Dosierung mit Bisprolol der Fall wäre. Für Ausdauersportarten kann dies bedeuten, dass die maximale Trainingskapazität reduziert wird, da der Körper nicht in der Lage ist, auf hohe Belastungsanforderungen mit einer Erhöhung der Herzfrequenz zu reagieren.
Blutdruck: Neben der Senkung der Herzfrequenz helfen Betablocker auch, den Blutdruck zu regulieren. Niedrigerer Blutdruck kann die Menge an Blut, die das Herz während des Trainings pumpt, verringern, was möglicherweise die Leistung beeinträchtigt, besonders in Disziplinen, die hohe kardiovaskuläre Anforderungen stellen.
Für Sportler, die Bisoprolol oder andere Betablocker einnehmen, ist es entscheidend, die potenziellen Auswirkungen auf ihre Leistung zu verstehen und eng mit einem medizinischen Fachpersonal zusammenzuarbeiten, um die Dosis zu optimieren, Nebenwirkungen zu managen und gegebenenfalls alternative Therapien zu erwägen.
Wenn Sie an Wettkämpfen teilnehmen, denken Sie auch daran, dass in einigen Sportarten die Verwendung von Betablockern reglementiert ist und zu den verbotenen Doping-Substanzen gehören kann, was die Notwendigkeit einer klaren medizinischen Kommunikation und Genehmigung unterstreicht.
Welche Alternativen gibt es zu Bisoprolol?
Im Grunde müsste man diese Frage in zwei Einzelfragen aufteilen. Welche Alternativen gibt es zum Medikament selbst innerhalb derselben Wirkstoffgruppe und welche Alternativen gibt es zu Betablockern an sich.
Betablocker gibt es eine ganze Reihe. Ganz sicher kann Ihr Arzt Ihnen Alternativen zu Bisoprolol empfehlen. Sollten Sie hingegen allergisch gegen Betablocker sein oder ein medizinischer Grund vorliegen, können je nach Krankheitsbild auch Diuretika, ACE-Hemmer, AT1-Blocker oder Kalziumantagonisten für Sie infrage kommen.
Was passiert, wenn man die Einnahme von Bisoprolol stoppt?
Das plötzliche Absetzen von Bisoprolol und anderen Betablockern kann ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen, die über die Nebenwirkungen während der Einnahme hinausgehen, insbesondere für Menschen, die sie wegen Herzerkrankungen verwenden, wie zum Beispiel:
- Rebound-Hypertonie: Eine der häufigsten Reaktionen auf das plötzliche Absetzen von Betablockern ist die sogenannte »Rebound-Hypertonie«, bei der der Blutdruck auf ein Niveau steigt, das höher ist als vor der Einnahme des Medikaments. Dies kann zu Kopfschmerzen, Schwindel und anderen symptomatischen Komplikationen führen und stellt ein ernsthaftes Risiko für alle dar, die bereits unter Bluthochdruck leiden.
- Angina Pectoris und Herzinfarkt: Wenn jemand mit koronarer Herzkrankheit oder einer Vorgeschichte von Angina Pectoris plötzlich mit Betablockern aufhört, können die Angina-Symptome wiederkehren oder sich verschlimmern. Im schlimmsten Fall kann das plötzliche Absetzen das Risiko eines Herzinfarkts erhöhen.
- Arrhythmie: Bisoprolol hilft, den Herzrhythmus zu regulieren. Wenn das Medikament abrupt abgesetzt wird, können manche Patienten Arrhythmien (unregelmäßige Herzschläge) erleben, die potenziell lebensbedrohlich sein können, insbesondere bei Personen mit bestimmten Herzerkrankungen.
- Entzugssymptome: Einige Patienten können allgemeine Entzugssymptome erleben, darunter Zittern, Angstzustände, Übelkeit, Schwitzen und allgemeines Unwohlsein. Obwohl diese nicht lebensbedrohlich sind, können sie sehr unangenehm sein. (Quelle: Navigator-medizin.de)
Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass das Absetzen von Bisoprolol unter medizinischer Aufsicht oder auf Anweisung des behandelnden Arztes erfolgt.
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