Der vielseitige Wirkstoff Torasemid
Ärzte verschreiben Torasemid zum Entwässern von Ödemen und zum Senken eines zu hohen Blutdrucks. Mit den Vorteilen einer großen Wirksamkeit sind manchmal starke Nebenwirkungen verbunden.
- Torasemid wirkt stark entwässernd, führt aber auch zum Ausscheiden vieler Salze
- Dieser Stoff kann starke Nebenwirkungen wie Harndrang, Krämpfe und Kopfschmerzen auslösen
- Einige häufig verschriebene Medikamente (z. B. Aspirin) reagieren stark auf Torasemid
- Die maximale Dosis bei schweren Krankheiten wie Herzinsuffizienz und Nierenversagen liegt bei 200 mg pro Tag. Bei Bluthochdruck beträgt die übliche Dosis zwischen 5 mg und 10 mg pro Tag
Wie genau wirkt Torasemid und wann wird es verschrieben?
Der Wirkstoff Torasemid gehört zur Gruppe der Diuretika (die auch Wassertabletten genannt werden) und dient sowohl zur Behandlung von Ödemen, die durch eine Herzinsuffizienz, Nierenkrankheiten oder Lebererkrankungen entstanden sind, als auch zur Senkung von zu hohem Blutdruck.
Als Blutdrucksenker kann Torasemid beispielsweise bei geschwächten Nieren eine gute Option sein.
Die Chemikalien in unserem Blut, zu denen Salze wie Kalium und Natrium gehören, bilden empfindliche Gleichgewichte. Über die Nieren kann unser Körper Elektrolyte in den Harn abgeben oder sie daraus zurückgewinnen. An diesem Prozess sind verschiedene Stoffe beteiligt. Man bezeichnet diese Stoffe als Transporter.
Torasemid ist ein Schleifendiuretikum
Es wirkt auf die Henlesche Schleife, einen Teil des harnbildenden Systems in den Nieren.
Schleifendiuretika blockieren einen Transporter, der für die Rückführung von Elektrolyten in den Körper sorgt. Dadurch werden mehr Elektrolyte ausgeschieden.
Die größere Konzentration von Salzen im Urin führt dazu, dass der Körper mehr Wasser verliert. Wenn ein Patient Ödeme (Wasseransammlungen) im Körper hat, kann Torasemid Wirkung zeigen, indem es das Gewebe entwässert.
Anders als bei anderen Diuretika werden neben Kalium-, Natrium- und Chloridionen auch Calcium- und Magnesiumionen ausgeschieden.
Der Wirkstoff Torasemid wurde im Jahr 1974 patentiert. Danach dauerte es etwa 20 Jahre, bis er als Arzneimittel verwendet wurde. Heute klassifiziert die WHO Torasemid als unentbehrliches Arzneimittel.
Patienten bekommen diesen Wirkstoff normalerweise in Form von Tabletten verabreicht.
Wie gut wirkt Torasemid? – Erfahrungen der Anwender
Inzwischen wird Torasemid seit über 25 Jahren zur Behandlung von Patienten eingesetzt. Auf verschiedenen Webseiten findet man viele Berichte zu den Erfahrungen mit Torasemid.
Auf der Bewertungsplattform Sanego haben bisher 92 Anwender Torasemid bewertet. Sie loben die Wirksamkeit, die Einfachheit der Anwendung und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Eher kritisch sehen sie die Verträglichkeit, weshalb nur jeder Zweite Torasemid weiterempfehlen würde.
Auf der amerikanischen Seite WebMD haben 44 Anwender Torasemid einem Review unterzogen. Sie heben positiv hervor, dass das Medikament sehr einfach zu verwenden ist. Die Effektivität bewerten sie durchschnittlich mit 3,5 von 5 Sternen. Die allgemeine Zufriedenheit erreicht ebenfalls 3,5 von 5 Sternen.
Der Hauptgrund für die teilweise kritischen Bewertungen sind die oft erheblichen Nebenwirkungen. Gegen manche davon sind effektive Gegenmaßnahmen möglich: Torasemid führt beispielsweise zu einem starken Kalium- und Salzverlust, was zu Krämpfen und Schlaflosigkeit führen kann.
Das lässt sich durch die Aufnahme von Salz und Kalium ausgleichen.
Als Diuretikum führt Torasemid zu einem stärkeren Harndrang und damit zu mehr Toilettengängen. Manche Anwender werten das auch positiv und sehen diese deutlich spürbare Wirkung als Zeichen für die gute Wirksamkeit.
In den meisten Fällen werden die Nebenwirkungen geringer, wenn man (in Absprache mit einem Arzt) die Dosis senken kann.
Bei Diabetikern scheinen die Nebenwirkungen am stärksten zu sein. Dazu gehören Muskelschmerzen und Nervenleiden (Neuropathie). Manche Diabetiker berichten von einem starken Anstieg des Blutzuckers.
Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen hat Torasemid?
Die häufigste Nebenwirkung von Torasemid besteht in der von vielen Anwendern beschriebenen Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Zu den häufigeren Nebenwirkungen, die bei Torasemid manchmal auftreten können, gehören außerdem
- Starker Harndrang und häufiges Wasserlassen
- Kopfschmerzen
- Husten
- Schwerhörigkeit und Klingeln in den Ohren
- Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Verstopfung und Durchfall
- Schwächegefühl
- Übermäßiger Durst
Wenn diese Beschwerden mild sind, werden sie normalerweise höchstens einige Wochen anhalten. Bei schwerwiegenden oder länger andauernden Beschwerden sollten sich die Betroffenen jedoch an einen Arzt wenden.
Symptome schwerwiegender Nebenwirkungen
Bei Unverträglichkeit kann Torasemid Nebenwirkungen auslösen, die sehr schwerwiegend sind. Dazu gehören folgende Symptome:
- Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Muskelschwäche und beschleunigte Herzfrequenz als Symptome von Austrocknung
- Ein schneller und unerklärlicher Gewichtsverlust
- Schmerzen in der Brust
- Schwierigkeiten beim Atmen oder beim Schlucken
- Blasen, Abschälen der Haut, Nesselsucht, Hautausschlag oder Juckreiz
- Erbrechen von Blut
Wechselwirkungen
Torasemid kann mit anderen Medikamenten, aber auch mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen interagieren. Eine Torasemid-Wechselwirkung kann schädlich sein oder verhindern, dass das Medikament richtig wirkt.
Um Wechselwirkungen zu vermeiden, sollte der behandelnde Arzt über alle eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel Bescheid wissen.
Zu den Medikamenten, die oft Wechselwirkungen mit Torasemid verursachen, gehören die Salicylate. Torasemid kann dazu führen, dass die Salicylat-Spiegel im Blut gefährlich hoch werden.
Das bekannteste Medikament aus dieser Gruppe ist Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure.
Ein anderes Medikament, das stark mit Torasemid interagiert, ist Cholestyramin. Es kann den Körper daran hindern, die richtige Menge Torasemid aufzunehmen.
Wer Cholestyramin einnehmen muss, sollte das mindestens vier Stunden vor der Einnahme von Torasemid oder frühestens eine Stunde nach der Einnahme von Torasemid tun.
Auch Probenecid beeinträchtigt die Wirkung von Torasemid.
Vorsicht ist außerdem geboten, wenn man Lithium und Torasemid gemeinsam einnimmt, weil diese Kombination das Risiko einer Lithiumtoxizität erhöht.
Welche Dosierungen für Torasemid gibt es?
Die richtige Menge eines Medikaments mit dem Wirkstoff Torasemid ist für verschiedene Patienten unterschiedlich. Es ist deshalb wichtig, die Anweisungen eines Arztes genau zu befolgen.
Die Torasemid-Dosierung hängt von der behandelten Krankheit, dem Gesundheitszustand und anderen eingenommenen Medikamenten ab.
Die folgenden Hinweise gelten für übliche Anwendungen:
Bei Ödemen durch Herzinsuffizienz oder Ödemen durch Nierenversagen wird am Beginn der Behandlung üblicherweise Torasemid 10 mg verabreicht, um die Wirkung zu testen.
Der Arzt kann diese Dosis nach Bedarf erhöhen. Eine maximale Dosis von 200 mg pro Tag darf jedoch nicht überschritten werden.
Bei Ödemen durch Leberzirrhose beginnt die Behandlung normalerweise mit einer geringeren Dosis von 5 oder 10 mg einmal täglich. Bei dieser Krankheit darf die maximale Dosis 40 mg pro Tag nicht überschreiten.
Bei Bluthochdruck beginnt die Behandlung normalerweise mit einer Dosis von 5 mg einmal täglich und die maximale Dosis liegt bei 10 mg pro Tag.
Was tun, wenn man eine Dosis verpasst?
Wenn Sie vergessen haben, eine Tablette einzunehmen, sollten Sie das so schnell wie möglich nachholen. Falls jedoch schon die nächste Dosis auf dem Plan steht, können Sie die vergessene Dosis überspringen und zum regulären Plan zurückkehren.
Keinesfalls sollten Sie zwei Tabletten auf einmal nehmen, um eine vergessene Tablette auszugleichen.
Fälle, in denen Torasemid nicht wirkt
Falls Sie Torasemid gegen Ödeme einnehmen, bemerken Sie die Wirkung dadurch, dass die Schwellungen abnehmen.
Wenn Sie Torasemid einnehmen, um einen hohen Blutdruck zu senken, werden Sie die Wirkung kaum direkt spüren, aber bei den Blutdruckmessungen bemerken, dass die Werte niedriger sind.
Hinweis: Diuretika können aufhören zu wirken. Verschiedene Diuretika beeinflussen verschiedene Teile der Niere. Wenn ein Präparat nicht mehr den gewünschten Effekt bringt, kann ein Arzt die Medikation ändern.
Es ist wichtig, die Wirkung von Torasemid zu beobachten und den behandelnden Arzt sofort zu informieren, wenn es Änderungen gibt.
Torasemid und das empfindliche Gleichgewicht in den Nieren
Die Nieren stellen ein sehr komplexes System dar, das dazu dient, schädliche Stoffe und Abfall aus den Flüssigkeiten, die wir zu uns nehmen, herauszufiltern. Den Teil der Niere, der für das Filtern zuständig ist, bezeichnet man als Nephron.
Falls ein Medikament nicht mehr wirkt, ist es oft möglich, ein anderes zu finden, das auf einen anderen Teil des Nephrons einwirkt.
Das empfindliche Gleichgewicht in den Nieren lässt sich durch die Art des Medikaments, die Dosierung und die Menge der aufgenommenen Flüssigkeiten beeinflussen. Weil Diuretika die Nieren belasten und zu dauerhaften Schäden führen können, sollte die Dosierung genau angepasst werden.
Schließlich will man durch die Lösung eines Problems, beispielsweise eines Ödems, nicht ein größeres Problem wie ein drohendes Nierenversagen auslösen.
Was soll man tun, wenn keine Diuretika wirken?
Dieser seltene Fall stellt eine Notsituation dar, in der Sie dringend einen Arzt rufen müssen. Der Grund für die fehlende Wirkung könnte ein akutes Nierenversagen sein, das manchmal rückgängig gemacht werden kann.
Möglich ist auch ein chronisches Nierenversagen.
In beiden Fällen muss der Arzt genau erfahren, wie die Diuretika gewirkt haben. Es ist wichtig, die Nierenfunktion zu überprüfen und über alternative Behandlungen nachzudenken.
Möglicherweise genügt es, die Dosierung anzupassen oder andere Diuretika auszuprobieren, um die Nierenfunktion zu erhalten.
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