Die Wirkung von auf Salbutamol basierenden Medikamenten
Salbutamol ist eines der bekanntesten Mittel zur Akutbehandlung von Asthma, COPD und chronischer Bronchitis. Die Wirkung von Salbutamol setzt in der Regel schnell ein, hält mit ungefähr vier Stunden jedoch nicht besonders lange an. Deshalb wird der Wirkstoff Salbutamol vornehmlich zur Linderung akuter Atembeschwerden eingesetzt. Salbutamol wirkt sich hauptsächlich auf die Rezeptoren der Lunge aus. Eine Wirkung auf den restlichen Körper ist kaum vorhanden, wodurch das Risiko für Nebenwirkungen deutlich geringer ausfällt.
Möchten Sie mehr über die Wirkung Ihres Notfallmedikaments erfahren? In diesem Artikel erhalten Sie die wichtigsten Informationen über die Wirkung von Salbutamol. Außerdem erfahren Sie, wie Sie das Arzneimittel korrekt anwenden und lagern.
- Wie wirkt Salbutamol?
- Was ist der Wirkstoff von Salbutamol?
- Wie oft sollte man Salbutamol verwenden?
- Die Bedeutung der korrekten Anwendung und Selbstmanagement bei der Salbutamol-Nutzung
- Salbutamol in der Schwangerschaft
- Wirken unterschiedliche Dosen gleich?
- Wo soll ich Salbutamol für die beste Wirkung aufbewahren?
Wie wirkt Salbutamol?
Der Wirkstoff Salbutamol soll Atembeschwerden aufgrund einer Verengung der Atemwege rasch lindern. Indem Sie Salbutamol direkt in die Lunge inhalieren, kann der Wirkstoff unmittelbar an den Bronchien wirken. Auf diese Weise hat Salbutamol kaum Auswirkungen auf andere Körperregionen, wodurch das Risiko für Nebenwirkungen gering bleibt.
An den Bronchien bewirkt der Wirkstoff einer Erweiterung der Atemwege, indem die glatte Muskulatur entspannt wird. Außerdem enthält Salbutamol einen entzündungshemmenden Effekt, wodurch die Schleimhäute rasch abschwellen. Bei COPD-Erkrankten wird zudem das Abhusten zähen Schleims erleichtert. Dieser bronchienerweiternde Effekt fördert die Sauerstoffaufnahme sowie die Abgabe von Kohlendioxid, wodurch Beschwerden wie Atemnot und Kurzatmigkeit schnell und effektiv gelindert werden können.
Die Wirkung von Salbutamol-Spray setzt in der Regel innerhalb von Sekunden ein. Verwenden Sie hingegen Salbutamol in Form von Kapseln oder Retardtabletten, ist mit einem verzögerten Wirkungseintritt zu rechnen.
Was ist der Wirkstoff von Salbutamol?
Die meisten Präparate sind gleichnamig mit dem Wirkstoff Salbutamol, wenn auch in Ergänzung des Markennamens. Salbutamol beschreibt entsprechend in erster Linie den verwendeten Wirkstoff.
Der Wirkstoff Salbutamol gehört zu den sogenannten kurzwirksamen selektiven Beta-2-Agonisten. Diese Bezeichnung beschreibt, dass der Wirkstoff schnell und unmittelbar auf die “Andockstellen” (sogenannten Betarezeptoren) der Lunge wirkt. Indem sich der Wirkstoff auf diesen Rezeptoren absetzt, wird die Atemmuskulatur stimuliert. Die glatte Bronchialmuskulatur entspannt sich und folglich werden die Atemwege erweitert und die Luftzufuhr erleichtert. Die Wirkung von Salbutamol setzt schnell ein, hält jedoch bloß ungefähr vier Stunden lang an. Salbutamol wirkt selektiv auf die Lunge und belastet andere Körperregionen entsprechend kaum, wodurch Risiken und Nebenwirkungen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit auftreten.
Wie wird Salbutamol üblicherweise verwendet?
Salbutamol findet sich in Inhalern verschiedener Hersteller als Reliever - also zur Kurzzeit-, Bedarfs- bzw. Notfallbehandlung von Asthma bronchiale. Der Wirkstoff Salbutamol entspannt die Bronchialmuskulatur und verhilft zu einem besseren Atmen. Salbutamol wird in der Regel über einen Inhalator verabreicht. In Deutschland sind aber auch Salbutamol Tropfen und Salbutamol Tabletten erhältlich, jedoch weniger üblich.
Wie oft sollte man Salbutamol verwenden?
Salbutamol wird in den meisten Fällen bei Bedarf angewendet. Natürlich sollten Sie sich bezüglich der Dosierung und Häufigkeit der Anwendung immer an den individuellen Rat Ihres Arztes halten.
Üblicherweise wird bei plötzlich auftretenden Beschwerden vorerst eine Einzeldosis Salbutamol-Spray inhaliert. Tritt innerhalb von fünf bis zehn Minuten keine spürbare Besserung ein, kann der Vorgang bis zu dreimal wiederholt werden. Benötigen Sie weitere Sprühstöße bis sich Ihre Atmung verbessert, sollten Sie zudem einen Arzt konsultieren.
Die übliche Maximaldosis pro Asthmaanfall beträgt vier Milligramm Salbutamol. Täglich sollten maximal zwölf bis 16 Milligramm Salbutamol inhaliert werden.
Die Bedeutung der korrekten Anwendung und Selbstmanagement bei der Salbutamol-Nutzung
Die richtige Anwendung von Salbutamol ist entscheidend, um die Atemwegssymptome effektiv zu kontrollieren und die Lebensqualität von Patienten mit Asthma oder COPD zu verbessern. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Patienten gut geschult sind und über ein angemessenes Selbstmanagement verfügen.
Richtige Verwendung des Inhalators
Patienten sollten von medizinischem Fachpersonal geschult werden, um die korrekte Anwendung von Salbutamol zu erlernen. Dies umfasst die richtige Technik beim Inhalieren des Sprays oder Pulvers. Schulungen können auch Informationen darüber vermitteln, wie man Symptome erkennt und im Notfall handelt.
Selbstmanagement
Das Selbstmanagement spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen. Patienten sollten in der Lage sein, ihren Symptomverlauf zu verfolgen und zu erkennen, wann eine Anwendung von Salbutamol erforderlich ist. Ein Asthma- oder COPD-Tagebuch kann dabei hilfreich sein. Ferner sollten Patienten wissen, wie sie ihren Arzt kontaktieren und in dringenden Fällen reagieren können.
Vermeidung von Auslösern
Patienten sollten lernen, potenzielle Auslöser ihrer Atemwegssymptome zu vermeiden, wie Allergene oder Rauch. Ein bewusster Lebensstil und die Einhaltung der vom Arzt empfohlenen Maßnahmen können dazu beitragen, ein normales Leben zu führen.
Auf was sollte man bei der Verwendung von Salbutamol beachten?
Vor der Anwendung von Salbutamol als Spray sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Wenn Sie allergisch gegen Salbutamol oder einen anderen Inhaltsstoff des jeweiligen Sprays sind, darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung von Salbutamol
Salbutamol sollte bei den folgenden Konditionen nur eingenommen werden, wenn dies zuvor mit einem Arzt besprochen wurde und dieser die Einnahme dennoch ausdrücklich verordnet. Zu den Kontraindikationen von Salbutamol zählen:
- Wenn Sie unter Herzerkrankungen, wie unregelmäßigem oder schnellem Herzrhythmus oder Angina in der Vorgeschichte leiden.
- Wenn Sie unter schwerem und unbehandeltem Bluthochdruck leiden.
- Wenn Sie eine überaktive Schilddrüse haben.
- Wenn Sie wenig Kalium im Blut haben.
- Wenn Ihre Arterien erweitert sind (Aneurysma).
- Wenn Sie unter Diabetes leiden.
- Wenn Sie einen Tumor des Nebennierenmarks aufweisen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die Anwendung von Salbutamol kann in einigen Fällen zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Medikamente informieren, die Sie einnehmen, um potenzielle Risiken zu minimieren. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Herz- und Gefäßerkrankungen: Wenn Sie Medikamente gegen Herzkrankheiten oder Herzrhythmusstörungen einnehmen, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren. Salbutamol kann in Kombination mit diesen Medikamenten zu unerwünschten Wechselwirkungen führen und das Risiko von Herzproblemen erhöhen.
- Depressionen: Bei der Einnahme von Antidepressiva ist Vorsicht geboten. Salbutamol kann die Wirkung dieser Medikamente beeinflussen und die Symptome verschlimmern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Anpassungen Ihrer Medikation. (Quelle: neurologen-und-psychiater-im-netz.org)
- Narkotika: Die gleichzeitige Anwendung von Salbutamol und bestimmten Narkotika kann zu einer verstärkten Wirkung führen und das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie solche Medikamente einnehmen.
- Xanthinderivate (bei Atembeschwerden): Salbutamol sollte vorsichtig mit Medikamenten aus der Gruppe der Xanthinderivate kombiniert werden, da dies die Wirkung von Salbutamol verstärken kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die richtige Dosierung und Anwendung sicherzustellen.
- Steroide und Diuretika (Wassertabletten): Die Kombination von Salbutamol mit Steroiden oder Diuretika erfordert besondere Aufmerksamkeit. Ihr Arzt kann die Dosierung und Anwendung dieser Medikamente anpassen, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.
Es ist entscheidend, dass Sie mit Ihrem Arzt offen über alle Ihre Medikamente sprechen, um die bestmögliche Behandlung für Ihre Atemwegserkrankung sicherzustellen. Ihr Arzt wird in der Lage sein, die Risiken von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen abzuwägen und die richtige Therapie für Sie zu planen.
Was ist bei der Einnahme von Salbutamol bei Kindern zu beachten?
Für Kinder und Jugendliche gelten besondere Dosierungsempfehlungen:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen zur Linderung von Anfällen je nach Bedarf 1-2 Sprühstöße. Zur Vorbeugung von Beschwerden, die durch Belastung oder auslösende Reize verursacht werden 2 Sprühstöße 10-15 Minuten vor dem auslösenden Ereignis. Die Maximale Dosis darf pro Tag 8 Sprühstöße nicht überschreiten.
Kinder von 4 bis 11 Jahren nehmen zur Linderung von Anfällen bei Bedarf 1 Sprühstoß. Falls erforderlich, kann die Dosis auf 2 Sprühstöße erhöht werden. Zur Vorbeugung von Beschwerden, die durch Belastung oder auslösende Reize verursacht werden, 1 Sprühstoß oder, falls erforderlich, 2 Sprühstöße 10-15 Minuten vor dem auslösenden Ereignis. Die Tageshöchstdosis liegt auch hier bei acht.
Für Kinder unter 4 Jahren können keine Empfehlungen für die Dosierung gemacht werden, da die Wirkung noch nicht nachgewiesen wurde.
Salbutamol in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten Salbutamol keinesfalls ohne ärztliche Absprache anwenden. Insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel und während der Stillzeit wird Ihr Arzt Nutzen und Risiko für Sie und Ihr Ungeborenes sorgfältig abwägen.
Da Asthmaanfälle ebenfalls ein Risiko für Ihr ungeborenes Kind darstellen können, ist ein umfangreiches ärztliches Beratungsgespräch von höchster Notwendigkeit. Da Salbutamol zudem in die Muttermilch übergehen kann, ist es möglich, dass Ihnen angeraten wird, abzustillen.
Wirken unterschiedliche Dosen gleich?
Die Wirkung unterschiedlicher Dosen Salbutamol hängt immer von der individuellen Schwere Ihrer Erkrankung und dem Ansprechen auf das Medikament ab. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie Ihre ideal Dosierung herausfinden. Grundsätzlich ist es jedoch möglich, mit einem Salbutamol-Spray mit einer Dosierung von 0,1 mg einer Wirkung von Salbutamol 0,2 mg zu erzielen, indem Sie zwei Sprühstöße inhalieren.
In der Regel beginnen Sie bei akuten Beschwerden mit einem Sprühstoß Salbutamol in der Ihnen verordneten Dosierung. Tritt nach fünf bis zehn Minuten keine erhebliche Besserung ein, inhalieren Sie einen weiteren Sprühstoß. Benötigen Sie generell mehr als zwei Einzeldosen Ihrer verordneten Wirkstoffstärke, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, ob die Dosierung gegebenenfalls anzupassen ist. Bei häufigem Gebrauch kann vorkommen, dass sich die Bronchien an das Spray gewöhnen und die Wirkung von Salbutamol entsprechend geringer ausfällt. Dies ist in den meisten Fällen jedoch ein Anzeichen dafür, dass Sie Ihr Bedarfsmedikament übermäßig häufig benötigen und Ihre Dauermedikation zu Kontrolle des Asthmas neu eingestellt werden muss.
Wo soll ich Salbutamol für die beste Wirkung aufbewahren?
Damit Salbutamol seine Wirkung behält, sollten Sie Ihr Spray immer verschlossen bei Raumtemperatur lagern. Schützen Sie Ihr Asthmaspray vor Frost und lagern Sie es lichtgeschützt (z. B. im Umkarton). Beachten Sie, dass die Haltbarkeitsangabe für eine Lagerung zwischen 8° C und 25° C abgegeben ist.
Inwiefern sich eine Lagerung unter abweichenden Temperaturen oder hoher UV-Strahlung auf die Wirksamkeit von Salbutamol auswirkt, ist bislang kaum erforscht. Einer Studie zu pharmakologischen Eigenschaften von Notfallmedikamenten unter Extrembedingungen lässt jedoch vermuten, dass die Haltbarkeit und entsprechend die Wirksamkeit von Salbutamol unter falscher Lagerung beeinträchtigt werden kann.
Für eine optimale Wirksamkeit ist es entsprechend ratsam, Salbutamol im Umkarton oder in einem speziellen Inhalator-Beutel zu lagern.