Ursachen des vorzeitigen Samenergusses
Die Ursachen für einen vorzeitigen Samenerguss können vielfältig sein und Männer jeden Alters betreffen. Häufig erleben im Speziellen jüngere Männer einen verfrühten Samenerguss, der häufig kein Grund zur Besorgnis ist, sondern lediglich auf die neue, noch ungewohnte Situation zurückzuführen ist. Bis heute sind nicht alle Ursachen von vorzeitigem Samenerguss gänzlich geklärt, wodurch körperliche und psychische Auslöser der Grund dieser sexuellen Funktionsstörung sein können.
Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen jedoch einen ganzheitlichen Überblick zu den häufigsten Ursachen und Gründen eines vorzeitigen Samenergusses geben.
- Der sexuelle Reaktionszyklus beim Mann
- Die unterschiedlichen Formen des vorzeitigen Samenergusses
- Mögliche Ursachen des vorzeitigen Samenergusses
- Serotonin und seine Rolle im Ejakulationsprozess
- Welche Folgen kann ein vorzeitiger Samenerguss haben?
- Vorzeitiger Samenerguss: Sprechen Sie mit einem Arzt
Der sexuelle Reaktionszyklus beim Mann
Um die Ursachen einer sexuellen Funktionsstörung zu verstehen ist es notwendig vorher einen genauen Blick in die männliche Biologie und Funktionsweise zu werfen. In den 1960er-Jahren entstand das Modell des sexuellen Reaktionszyklus.
Der Sexualwissenschaftler Masters und die Psychologin Johnson teilten die Abläufe im Rahmen der sexuellen Erregung in vier Phasen ein:
- die Erregungsphase
- die Plateauphase
- die Orgasmusphase und
- die Rückbildungsphase
Im Fall eines vorzeitigen Samenergusses ist die Plateauphase oft nur sehr kurz. Der “Point of no return”, wenn es unweigerlich zum Orgasmus kommt, wird zu rasch erreicht. Die Ejakulation wird von vielen unterschiedlichen physischen und psychischen Faktoren beeinflusst. Daher kommen auch viele verschiedene Ursachen für einen vorzeitigen Samenerguss infrage.
Die unterschiedlichen Formen des vorzeitigen Samenergusses
Ärzte unterscheiden prinzipiell zwischen einem lebenslangen (primären) und einem erworbenen (sekundären) vorzeitigen Samenerguss. Im ersten Fall kennen die Betroffenen gar kein anderes Sexualleben. Partner oder Situation nehmen keinen Einfluss auf den vorzeitigen Orgasmus. Diese Form ist die häufigere.
Im zweiten Fall tritt die Ejaculatio praecox plötzlich auf und kann für Männer, die vorher ein ganz normales Ejakulationsverhalten hatten mitunter sehr belastend sein. Meist entsteht der erworbene vorzeitige Samenerguss durch eine andere Erkrankung, wie erektile Dysfunktion, eine Prostataentzündung oder ein Problem mit der Schilddrüse. Er kann auch als Nebenwirkung eines Medikaments oder als Folge von Drogenkonsum auftreten.
Im Anamnesegespräch mit Ihrem behandelnden Arzt ist es daher sehr wichtig, offen und transparent die eigene Krankheitsgeschichte darzustellen und dadurch zusammen mit dem Mediziner zu eruieren welche Form des vorzeitigen Samenergusses bei Ihnen vorliegen könnte.
Mögliche Ursachen des vorzeitigen Samenergusses
Bevor Sie ein Medikament einnehmen können, um eine vorzeitige Ejakulation zu behandeln, sollten Sie im Rahmen einer medizinischen Beratung zusammen mit Ihrem behandelnden Arzt die Ursache herausfinden. Ihr Urologe hilft Ihnen dabei. Denn der vorzeitige Samenerguss kann durchaus psychische oder körperliche Auslöser haben. Aus diesem Grund ist es wichtig genau im Diagnoseprozess vorzugehen und mögliche Risikofaktoren und Ursachen für das Auftreten eines vorzeitigen Samenergusses zu ergründen.
Als psychische Faktoren kommen zum Beispiel infrage:
- extreme Aufregung
- Leistungsdruck im Bett
- Angst, dass der vorzeitige Samenerguss erneut auftreten könnte
- Beziehungsprobleme
- persönliche Probleme
- körperlicher oder seelischer Stress
- Depressionen
- sexuelle Traumata in der Vorgeschichte
- zu viel sexuelles “Training” durch Masturbation
Ein wichtiger Punkt bei Angststörungen ist aber, dass häufig unklar ist, ob die Angst Ursache oder Folge der vorzeitigen Ejakulation ist. Die Angst vor dem vorzeitigen Orgasmus kann das sexuelle Erleben sowohl für den Mann als auch für die Frau stark einschränken. Weitere Risikofaktoren in diesem Zusammenhang sind die sexuelle Unerfahrenheit, wenig sexuelle Aktivität und allgemein Ängstlichkeit.
Mögliche körperliche Ursachen für einen vorzeitigen Samenerguss:
- erektile Dysfunktion (Impotenz)
- Besonders empfindliche Eichel
- Diabetes mellitus
- wiederholte Harnwegsinfekte
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Prostataerkrankungen
- Multiple Sklerose
- massiver Genuss von Alkohol
- Einnahme von Opiaten und Sympathomimetika
Serotonin und seine Rolle im Ejakulationsprozess
Hormone und Botenstoffe des zentralen Nervensystems nehmen Einfluss auf den männlichen Orgasmus und Samenerguss. Eine besondere Rolle spielt hier das Serotonin. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn von Menschen und Ratten die Ejakulations-Schwelle anhebt. Eine Aktivierung der Serotonin-Rezeptoren kann zu einer Verlängerung der Zeit bis zum nächsten Samenerguss führen, bis hin zu einer völlig ausbleibenden Ejakulation. Diese neurobiologischen Zusammenhänge machen sich Mediziner bei der Therapie des vorzeitigen Samenergusses zunutze.
Welche Folgen kann ein vorzeitiger Samenerguss haben?
Ein vorzeitiger Samenerguss kann häufig zu einer psychischen Belastung des betroffenen Mannes und seiner Partnerin führen. Infolgedessen kann zu einem verminderten Selbstwertgefühl und Vermeidungsverhalten kommen. Stress kann wiederum die Beschwerden verstärken und weitere Probleme, wie z.B. eine Erektionsstörung hervorrufen. In 30 Prozent der Fälle treten die Ejaculatio praecox und die Erektionsstörung gemeinsam auf. (Quelle: Ärzteblatt) In Bezug auf den Körper sind keine negativen krankhaften Folgen des vorzeitigen Samenergusses zu befürchten.
Vorzeitiger Samenerguss: Sprechen Sie mit einem Arzt
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