Die verschiedenen Arten von Haarausfall
Vor Haarausfall fürchten sich vor allem Männer. Das ist nicht verwunderlich, sind doch die Männer am häufigsten von Haarausfall betroffen. Aber Haarausfall ist nicht immer gleich Haarausfall. Es gibt viele unterschiedliche Gründe, die zum Verlust der Haare führen können. Die gute Nachricht ist aber, dass es für nahezu alle Arten eine geeignete Behandlungsmethode gibt. Manche davon sind dabei effektiver als andere. Um welche Arten es sich dabei handelt, wollen wir im folgenden Artikel näher beleuchten.
Erblich bedingter Haarausfall - die androgenetische Alopezie
Erblich bedingter Haarausfall ist eine bei Männern häufig auftretende Art des Haarausfalls. Diese Art des Haarausfalls geht nicht mit einer Krankheit einher, sondern ist genetischer Natur. Bei dieser Variante weisen die Haarwurzeln eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Sexualhormon Dihydrotesteron auf. Vor allem dieses Hormon ist es, das die angesprochene Überempfindlichkeit begünstigt, beziehungsweise auslöst. Allerdings können unterschiedliche Mittel dabei helfen, den erblich bedingten Haarausfall der androgenetischen Alopezie zu minimieren oder zu stoppen.
Durch die Überempfindlichkeit bei der Alopecia androgenetica minimieren sich in erster Linie die Wachstumsphasen der Haarfollikel. Die Wurzeln verkürzen sich in dieser Folge, werden zunehmend kleiner und können verkümmern. Dadurch werden auch die Haare immer dünner und kürzer, bis am Ende nur noch das sogenannte Wollhaar übrig bleibt. Das kann dann entweder bestehen bleiben, oder über die Zeit ebenfalls ausfallen.
Dank einiger Produkte kann aber dafür eine Behandlung gefunden werden. Gerade der Wirkstoff Minoxidil gilt als besonders gutes Mittel im Kampf gegen den erblich bedingten Haarausfall beim Mann.
Diffuser Haarausfall- diffuse Alopezie
Ein diffuser Haarausfall ist ebenfalls eine Variante des Haarausfalls. Auch er tritt überwiegend bei Männern auf. Allerdings ist er etwas schwieriger zu behandeln, als zum Beispiel die erbliche Variante. Diffuse Alopezie schädigt nämlich die betroffenen Haarwurzeln. Dadurch kann sich ein mehr oder weniger gleichmäßiges Bild an lichten Stellen ergeben. Eben an diesen Stellen scheint dann die Kopfhaut durch.
Die Ursachen für den diffusen Haarausfall können vielseitig sein und die Behandlung muss sich danach richten. Zum Beispiel können bestimmte Medikamente für das Entstehen des diffusen Haarausfalls verantwortlich sein. Das ist beispielsweise bei Mitteln, die begleitend bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, der Fall. Die gute Nachricht ist, dass in einem solchen Fall die Haare nach dem Ende der Medikation oft wieder langsam nachwachsen.
Aber auch Infektionserkrankungen oder eine schlechte Schilddrüsenfunktion können Haarausfall auslösen. Ebenfalls können eine Mangelernährung, Vergiftung mit Schwermetallen oder die Strahlentherapie an sich Ursachen für diffusen Haarausfall sein.
Kreisrunder Haarausfall - Alopecia areata
Als kreisrunder Haarausfall wird jene Art bezeichnet, die meist auf der Mitte des Kopfes beginnt und sich buchstäblich kreisrund ausbildet. Die Ursachen für den kreisrunden Haarausfall sind ebenfalls sehr vielseitig. Auch in diesem Fall sind wieder überwiegend die Männer vom kreisrunden Haarausfall betroffen.
Vermutlich sind mehrere Faktoren für die Alopecia areata verantwortlich. Das macht die Behandlung schwieriger. Unter Betroffenen sind die Erfahrungen deshalb sehr durchwachsen. Was bei dem einen hilft, ist bei dem anderen wirkungslos.
Typisches Symptom sind die kreisrunden, kahlen Stellen auf dem Kopf, die deutlich sichtbar sind. Ob die Alopecia areata geheilt komplett geheilt werden kann, ist nicht sicher.
Als Auslöser wird eine Autoimmunreaktion vermutet, die die Haarwurzeln schädigt und für das Ausfallen verantwortlich ist. Oft leiden die Betroffenen auch unter Schuppenflechte. Die Konsultation eines Arztes macht also auf jeden Fall Sinn.
Weitere Arten des Haarausfalls
Neben genetisch bedingtem oder durch Krankheiten ausgelösten Haarausfall gibt es noch eine Reihe weiterer Gründe, die zum Verlust der Haarpracht führen können. Diese sind in der Regel leichter behandelbar und stellen die Betroffenen deshalb nicht vor massive Probleme.
Stressbedingter Haarausfall
Stress kann im Körper einige Symptome auslösen. Ist er für den Haarausfall verantwortlich, gibt es gute Nachrichten: Die ausgefallenen Haare wachsen schnell wieder nach, sobald der Druck und Stress wieder verschwinden. Stress setzt Botenstoffe - wie etwa Noradrenalin - frei und setzt dadurch werden unterschiedliche Reaktionen in Gang, die in Folge eine Entzündung hervorrufen können. Durch eben diese Reaktion wird das Wachstum der Haare gestoppt. Die Haare gehen in eine Art Ruhephase über.
Hält der Stress zu lange an, fallen die betroffenen Haare mit der Zeit aus. Damit das nicht passiert, sollte man sich mehrere Ruhephasen gönnen, in denen aufgestauter Stress abgebaut werden kann. Bald sollten dann neue Haare wachsen.
Vernarbender Haarausfall - vernarbende Alopezie
Die wohl unangenehmste Art des Haarausfalls ist die vernarbende Alopezie. Die Symptome können unterschiedlich sein. Natürlich fallen auch hier die betroffenen Haare aus, jedoch ist das Erscheinungsbild nicht immer dasselbe. Der vernarbende Haarausfall kann ähnlich wie der kreisrunde und der diffuse Haarausfall in Erscheinung treten. Doch sind die Ursachen anderer Natur.
Denn oft sind es Infektionskrankheiten oder Pilze, die die Kopfhaut befallen haben und den vernarbenden Haarausfall auslösen. Um diese Art des Haarausfalls stoppen zu können, muss also die Ursprungskrankheit bekämpft werden.
Das sollte dann auch relativ schnell erfolgen. Denn ist das Gewebe der Kopfhaut erst einmal vernarbt, kann sich an diesen Stellen nur schlecht bis gar kein neues Haar bilden. Die betreffenden Stellen könnten also kahl bleiben. Setzen Sie sich deshalb schnellstmöglich mit einem Arzt in Verbindung.
Haarausfall durch Medikamente
Nicht nur Krankheiten und Gene können für einen Haarausfall verantwortlich sein. Mitunter sind es auch bestimmte Medikamente, die den Haarausfall auslösen. Selbst harmlose Mittel können in Kombination mit anderen Medikamenten den Haarausfall begünstigen. Das ist zwar nicht so häufig, stellt aber auch keine Seltenheit mehr dar.
Vor allem starke Medikamente können einen Haarausfall hervorrufen. Das ist zum Beispiel bei Mitteln zur Bekämpfung von Krebs der Fall. Aber auch Arzneien, die beispielsweise zur Behandlung von chronischen Erkrankungen eingesetzt werden, können verantwortlich sein. Es kommt nicht nur auf das entsprechende Medikament, sondern auch auf die Person an, und wie sie das Mittel verträgt bzw. wie empfindlich sie reagiert. Lassen Sie sich am besten von einem Arzt oder Apotheker über einen möglichen Haarausfall in Folge einer Medikamenteneinnahme beraten.
Abschließende Zusammenfassung
Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem, gerade unter Männern. Er wird oft durch Umwelteinflüsse und Stress hervorgerufen, kann aber auch genetische oder krankheitsbedingte Ursachen haben. Auch die verstärkte Einnahme von Medikamenten kann als Ursache gelten. Hier kommt es aber auch immer individuell auf die jeweilige Person und den Körper an.
Dennoch lassen sich die unterschiedlichen Arten des Haarausfalls mittlerweile sehr gut behandeln. Egal ob dies nun durch Hausmittel, pflanzliche Alternativen oder pharmazeutische Substanzen erfolgt. Sprechen Sie in jedem Fall immer mit einem Arzt, wenn Sie die ersten Anzeichen für Haarausfall an sich feststellen.
Wenn Sie mehr zum Thema Haarausfall und die Behandlungsmöglichkeiten wissen wollen, finden Sie bei DoktorABC alles Wissenswerte zum Thema und können über die Plattform - bei Interesse - mit einem Arzt über eine auf Sie abgestimmte Behandlung sprechen.
FAQ
Kann Haarausfall geheilt werden?
Es gibt unterschiedliche Arten des Haarausfalls. Entsprechend divers sind auch die verschiedenen Symptome und Ursachen. Je nachdem, um welche Art des Haarausfalls es sich am Ende handelt, kann dieser geheilt werden, beziehungsweise wieder verschwinden. Das ist zum Beispiel bei stressbedingtem Haarausfall der Fall.
Wann wird der Haarausfall sichtbar?
Haarausfall fällt erst recht spät auf. Obwohl man bereits bei einem täglichen Verlust von etwa 100 Haaren von Haarausfall spricht, fällt es den Betroffenen meist erst dann auf, wenn bereits rund ein Drittel der Haare verschwunden ist.
Kann der Haarausfall auch jucken?
In der Regel juckt Haarausfall nicht. Bei manchen Arten kann aber auch ein Pilz für den Verlust der Haare mitverantwortlich sein, wie beispielsweise bei kreisrundem Haarausfall. Ist die Kopfhaut dazu sehr trocken, kann es zu juckenden Stellen in diesen Bereichen kommen.