Chlamydia pneumoniae
Bakterien aus der Familie der Chlamydien sind nicht nur für Geschlechtskrankheiten verantwortlich. Der Erreger Chlamydia pneumoniae kann sich auch in den Atemwegen ausbreiten. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die Erkrankung erkennen, diagnostizieren und behandeln können.
Was ist Chlamydia pneumoniae?
Das Bakterium Chlamydia pneumoniae ist ein Keim, der in die Wirtszelle eindringt. Er gehört zur Familie der Chlamydien, die viele unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können.
Eine Infektion mit Chlamydia pneumoniae führt in der Regel zu einer Erkrankung der Atemwege, die sich durch eine atypische Lungenentzündung, Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung manifestieren kann.
Für Infektionen der Geschlechtsorgane ist dieses Bakterium nicht verantwortlich.
Symptome einer Infektion mit Chlamydia pneumoniae
Der Keim Chlamydia pneumoniae befällt die Atemwege. Er vermehrt sich in Zellen der Nasennebenhöhlen, des Rachens, der Bronchien sowie im Lungengewebe. Folglich leiden Sie, je nach Lokalisation der Infektion, an den entsprechenden Atemwegsbeschwerden:
- Schnupfen
- Husten mit und ohne Auswurf
- Heiserkeit
- Halsschmerzen
- allgemeines Unwohlsein
Bei einigen Menschen kommt es zu einem schweren Verlauf der Infektion mit Chlamydia trachomatis. Sie entwickeln eine sogenannte atypische Lungenentzündung. Die Erkrankung entwickelt sich nur langsam und geht mit folgenden Symptomen einher:
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- trockener Husten
- leichtes Fieber
Häufig verläuft die Infektion auch ganz ohne Beschwerden. Sehr selten werden Entzündungen am Herzen, an den Hirnhäuten, der Haut sowie den Gelenken beschrieben. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können schwere Verläufe vorkommen.
Möglicherweise ruft Chlamydia pneumoniae auch chronische Erkrankungen außerhalb der Atemwege hervor. Wissenschaftler untersuchen vor diesem Hintergrund Menschen mit der koronaren Herzkrankheit sowie mit Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer und mit dem chronischen Müdigkeitssyndrom.
Ursachen einer Infektion mit Chlamydia pneumoniae
Mit Chlamydia pneumonia können Sie sich per Tröpfcheninfektion über den Luftweg anstecken. Der Erreger ist weit verbreitet. Spricht, hustet oder niest ein infizierter Mensch, verteilen sich die Keime in seiner unmittelbaren Umgebung und andere Menschen können sie über die Schleimhäute der Atemwege aufnehmen.
Sie müssen also keinen direkten Kontakt mit einem Infizierten haben, um sich anzustecken. Aus diesem Grund ist es immer eine gute Idee, in die eigene Ellenbeuge zu husten und zu niesen.
Diagnose von Chlamydia pneumoniae
Haben Sie den Verdacht, dass Sie sich mit Chlamydia pneumoniae infiziert haben, gehen Sie am besten zu Ihrem Hausarzt. Er kann Sekret aus den Atemwegen in ein Labor schicken, wo der Erreger per PCR nachgewiesen oder ausgeschlossen wird.
Über die Plattform von DoktorABC können Sie einen Test auf Chlamydia trachomatis, den Erreger einer STI, veranlassen. Für Chlamydia pneumoniae ist das nicht möglich.
Die Behandlung von Chlamydia pneumoniae
Der behandelnde Arzt entscheidet, ob eine medikamentöse Behandlung der Infektion durch Chlamydia pneumoniae angezeigt ist. Zur Verfügung stehen verschiedene Antibiotika.
Tetrazykline, wie zum Beispiel Doxycyclin, nehmen Sie für 10 Tage bis zu drei Wochen ein. Alternativ kann Ihnen der Arzt Makrolide wie Azithromycin oder Erythromycin oder ein modernes Chinolon verordnen.
Sind Sie nicht von einer Atemwegserkrankung betroffen, sondern von einer sexuell übertragbaren Infektion durch Chlamydia trachomatis, können Sie sich hier über die Behandlung informieren.
Empfehlungen zu Chlamydia pneumoniae
Die Durchseuchung mit Chlamydia pneumoniae ist weltweit hoch. In der Regel verursachen die Bakterien leichte Infekte der Atemwege. Lungenentzündungen und auch ein Befall weiterer Organe ist zwar selten, aber dennoch möglich. Gehen Sie zu Ihrem Hausarzt, wenn Sie eine Infektion mit dem Erreger vermuten. Über DoktorABC erhalten Sie einen Test auf den STI-Keim Chlamydia trachomatis, aber nicht auf Chlamydia pneumoniae.