Was ist die Minipille?
Die Minipille bietet Ihnen eine östrogenfreie Alternative zur Antibabypille. Sie ist vergleichsweise niedrig dosiert und für viele Frauen besser verträglich. Da der Eingriff in Ihren Hormonhaushalt weniger stark ausfällt, treten Nebenwirkungen seltener und mit geringerer Intensität auf. Zudem sind auch die gesundheitlichen Risiken weniger hoch. Beispielsweise die Gefahr einer Thrombose oder eines Herzinfarkts ist deutlich geringer, weshalb auch Frauen ab 35 und einige Raucherinnen bevorzugt zur Minipille greifen.
Wie wirkt die östrogenfreie Pille?
Die östrogenfreie Pille verhindert eine ungewollte Schwangerschaft, mittels eines Gestagens. Dazu wird entweder das Hormon Levonorgestrel oder das im Vergleich höher dosierte Desogestrel verwendet.
Ihr Empfängnisschutz entsteht, indem das Gestagen für einen konstant dickflüssigen Schleim im Gebärmutterhals sorgt. Dies verhindert das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter und es kann keine Eizelle befruchtet werden. Zudem wirkt das Hormon dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut entgegen. Falls also doch einmal eine Eizelle befruchtet wurde, wird dieser das Eindringen in die Gebärmutter stark erschwert. Gestagenpillen mit Desogestrel verhindern außerdem einen Eisprung.
Dieser Doppel- bis Dreifach-Schutz sorgt für eine ähnlich hohe Sicherheit wie bei der Kombinationspille. So liegt der Pearl-Index der Minipille mittels korrekter Anwendung bei 0,5. In der Praxis liegt die Versagerquote jedoch zwischen 3 und 4. Denn insbesondere bei der Verhütung mittels Levonorgestel, können Anwendungsfehler auftreten. Das Einnahmefenster ist hier deutlich kleiner und so wird die Minipille häufig zu spät eingenommen.
Die Antibabypille weist übrigens einen Pearl-Index zwischen 0,1 und 0,9 auf. Demnach werden von 1.000 Frauen, welche mit der Antibabypille verhüten, eine bis neun trotzdem schwanger. Von 1.000 Frauen, die mit der Minipille verhüten, werden bei korrekter Anwendung ca. fünf Frauen schwanger. Bei typischer Anwendung sind es hingegen 30 bis 40 Frauen jährlich.
Wie wird die Minipille angewendet?
Im Gegensatz zur Kombinationspille wird die Minipille durchgehend eingenommen. Jeder Streifen enthält demnach 28 wirkstoffhaltige Tabletten. Sie nehmen jede Tablette ein und beginnen ohne Unterbrechung mit dem nächsten Streifen.
Nehmen Sie die Gestagenpille täglich zur selben Uhrzeit ein. Wenn Sie befürchten die pünktliche Einnahme zu vergessen, können Sie sich einen Wecker auf die entsprechende Uhrzeit stellen. Verhüten Sie mittels Levonorgestrel, so ist die pünktliche Einnahme besonders wichtig. Diese Minipillen greifen, in einem sehr geringen Maß, in Ihren Hormonhaushalt ein. Dafür haben Sie jedoch lediglich ein Zeitfenster von drei Stunden, um die Einnahme nachzuholen. Nutzen Sie eine Minipille mit Desogestrel, so muss die Einnahme innerhalb von zwölf Stunden nachgeholt werden.
Wenn Sie die Minipille zum ersten Mal anwenden, können Sie die erste Pille in der Regel am ersten Tag Ihrer Monatsblutung einnehmen und benötigen keinen weiteren Empfängnisschutz. Alternativ können Sie auch am zweiten bis fünften Tag Ihrer Regelblutung beginnen. Dann benötigen Sie jedoch sieben Tage lang weiteren Empfängnisschutz.
Sofern Sie von einer anderen hormonellen Verhütungsmethode zur Minipille wechseln, eine Geburt, Fehlgeburt oder Abtreibung hinter sich haben, gelten besonderer Anwendungsrichtlinien. Lassen Sie sich vor der Einnahme von Ihrem Gynäkologen beraten oder suchen Sie Ihre Situation auf der Packungsbeilage Ihres Präparates heraus.
Welche Vorteile bietet die Gestagenpille?
Die Minipille kann sich ebenso wie die Pille positiv auf Ihren Hormonhaushalt auswirken. So wirkt auch sie Akne und unreiner Haut entgegen, bietet einen sicheren Empfängnisschutz und beeinflusst Ihre Fruchtbarkeit nicht. Hinzu kommen jedoch weitere Vorteile:
- Geringer Eingriff in Ihren Hormonhaushalt
Die Minipille ist besonders niedrig dosiert. Dadurch greift sie nur in einem äußerst geringen Maß in Ihren Hormonhaushalt ein. Somit wird Ihr Organismus lediglich soweit beeinflusst, wie dies für einen sicheren Empfängnisschutz notwendig ist. Viele Frauen, welche unter den hormonellen Veränderungen der Antibabypille litten, spüren mit der Einnahme der Mini-Pille kaum Komplikationen.
- Schwächere Nebenwirkungen
Da die Minipille lediglich mit einem relativ gering dosierten Gestagen wirkt, wird sie häufig besser vertragen und die Nebenwirkungen fallen deutlich schwächer aus. Es kommt unter anderem seltener zu negativen Stimmungsveränderungen und auch die Libido wird weniger beeinflusst.
- Geringere gesundheitliche Risiken
Auch die gesundheitlichen Risiken sind weniger hoch als bei der Kombinationspille. Die östrogenfreie Pille beeinflusst beispielsweise Ihr Thromboserisiko nicht. Demnach ist die Mini-Pille auch für Frauen ab 35 Jahren geeignet.
- Für stillende Mütter geeignet
Sie können mit der Gestagenpille auch hormonell verhüten, wenn Sie sich in der Stillzeit befinden. Die Menge der Muttermilch wird von der Minipille nicht beeinflusst und auch die Zusammensetzung verändert sich kaum.
- Schwächere Monatsblutung
Die Minipille wirkt starken Regelblutungen entgegen. Bei den meisten Frauen entstehen lediglich selten leichte Blutungen. Häufig bleibt die Blutung sogar gänzlich aus und es kommt lediglich zu leichten Zwischenblutungen.
- Verringerte Regelschmerzen
Ebenfalls für viele Frauen ein leidiges Thema: Schmerzhafte Krämpfe im Unterleib während der Monatsblutung. In vielen Fällen nehmen die Regelschmerzen mit der Einnahme der Minipille ab. Manchmal fallen die Schmerzen, meist mit Ausbleiben der Blutung, sogar gänzlich weg.
Für wen ist die östrogenfreie Pille ungeeignet?
Je nach Präparat kann die Eignung der Minipille etwas variieren. Wenn eine der folgenden Fälle auf Sie zutrifft, ist die Minipille gegebenenfalls für Sie ungeeignet. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.
- Sie haben bzw. hatten ein Blutgerinnsel
- Sie hatten in der Vergangenheit einen Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Sie leiden unter Diabetes mellitus mit Schädigungen der Blutgefäße
- Sie leiden an hohem Blutdruck oder deutlich erhöhten Blutfettwerten
- Sie haben eine Blutgerinnungsstörung
- Sie leiden/litten unter Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen
- Sie leiden unter einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Sie haben eine Lebererkrankung oder Lebertumore
- Sie leiden/ litten unter einem von Sexualhormonen abhängigen Krebs
- Sie haben ungeklärte vaginale Blutungen
- Ihre Monatsblutung bleibt ohne abgeklärten Grund aus
- Sie sind schwanger
Risiken und Nebenwirkungen
Die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel geht immer mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen einher. Im Gegensatz zur Kombinationspille fallen diese jedoch meist geringer aus.
Die folgenden schwerwiegenden Risiken können mit der Einnahme der Minipille auftreten:
- Eileiterschwangerschaft
Werden Sie während der Einnahme einer Gestagenpille schwanger, so besteht ein höheres Risiko für eine Eileiterschwangerschaft als bei der Kombinationspille.
- Lebertumore
Im Zusammenhang mit der kombinierten Antibabypille kam es in seltenen Fällen zu Lebertumoren. In sehr seltenen Fällen waren diese bösartig. Gegebenenfalls kann dieses Risiko auf die Minipille übertragen werden.
- Suizidgefahr Infolge der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln können depressive Verstimmungen und Depressionen auftreten. In manchen Fällen gehen diese mit Selbstmordgedanken einher. Sobald Sie depressive Symptome bemerken, insbesondere wenn zudem Suizidgedanken auftreten, sollten Sie sich an einen Arzt wenden oder den Notruf kontaktieren.
Zudem können mit der Anwendung von östrogenfreien Pillen Nebenwirkungen, wie beispielsweise unregelmäßige vaginale Blutungen, Stimmungsschwankungen, sexuelle Unlust, Gewichtszunahme, Übelkeit oder Akne, auftreten.
Minipillen auf DoktorABC
Wie alle hormonellen Verhütungsmittel, ist auch die Minipille verschreibungspflichtig. DoktorABC bietet Ihnen einen Online-Service an. Einer der Ärzte auf unserer Plattform kann Ihnen eine Erneuerung Ihres Rezeptes ausstellen oder Ihnen ein geeignetes Präparat auf ärztliche Empfehlung verschreiben.
Dazu sind folgende östrogenfreie Pillen der neuen Generation (Wirkstoff: Desogestrel) bei unserer Versandapotheke erhältlich:
- Feanolla
- Cerazette
- Jubrele
- Desirett
- Desogestrel Aristo
- Solgest
Nachdem Sie einen ärztlichen Fragebogen beantwortet haben prüft einer der Ärzte auf der Plattform, ob die Mini-Pille weiterhin eingenommen werden darf und stellt Ihnen ein Rezept aus. Damit bestätigt er unserer Versandapotheke die Gültigkeit Ihrer Bestellung. Ihr eingefordertes Medikament ist innerhalb 1-2 Werktage bei Ihnen.