Schwangerschaftsdiabetes – Das können Sie tun
Bei Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die sich erheblich auf die Gesundheit
von Mutter und Kind auswirken kann.
- Bei Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Erkrankung, mit der viele Frauen zu kämpfen haben.
- Sie erfahren, welche Risikofaktoren ein Schwangerschaftsdiabetes entstehen lassen oder verstärken.
- Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie einleiten können, um die Symptome auf ein Minimum zu reduzieren.
- Sie lernen, wie sich Schwangerschaftsdiabetes langfristig auf die Gesundheit ihres Kindes auswirken kann.
- Im Rahmen einer Online-Beratung helfen wir Ihnen dabei, die richtige Therapie gegen Schwangerschaftsdiabetes einzuleiten.
Diabetes in der Schwangerschaft wird durchschnittlich bei 5 von insgesamt 100 Frauen diagnostiziert. Was die Symptome von Schwangerschaftsdiabetes sind, welche Ursachen der Krankheit zugrunde liegen und was Sie dagegen tun können, um das Wohl des ungeborenen Kindes zu gewährleisten, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag verraten.
Symptome
In den meisten Fällen verursacht Schwangerschaftsdiabetes keine Symptome. Das ist vor allem im Frühstadium der Fall, was die Krankheit besonders tückisch macht. Denn im weiteren Verlauf kann die Krankheit zu erheblichen Komplikationen für Mutter und Kind führen. Im Folgenden haben wir Ihnen die häufigsten Symptome aufgeführt, die während eines Schwangerschaftsdiabetes auftreten können.
Symptome im Überblick
- Scheidenentzündungen
- Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
- Erhöhte Fruchtwassermenge
- Gewichtszunahme des Kindes
- Größenzunahme des Kindes
- Zunehmende Müdigkeit
- Starke Migräne
- Ständiges Schwächegefühl
- Steigender Durst
Ursachen
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der Frau. Das wirkt sich im weiteren Verlauf auf den Stoffwechsel aus. Dabei wird der Zucker, welcher über die Nahrung aufgenommen wird, langsamer verarbeitet und der Blutzuckerspiegel steigt an. Bleibt er über einen längeren Zeitraum erhöht, so wird vom Arzt ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert.
Vor allem die Hormone Östrogen, Kortisol, Progesteron, Plazentalaktogen und Prolaktin zeigen erhöhte Werte auf, die ein Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Gleichzeitig sinkt der Insulinwert. Was passiert? Die reduzierte Insulinproduktion der Frau führt häufig dazu, dass der Mehrbedarf während der Schwangerschaft nicht ausreichend gedeckt werden kann, was schließlich einer entsprechenden Behandlung bedarf. Die muss vom behandelnden Arzt in der Regel individuell festgelegt werden.
Risikofaktoren
Begünstigt wird ein Schwangerschaftsdiabetes und die damit einhergehenden Probleme auch noch durch unterschiedliche Risikofaktoren, die wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen möchten.
Risikofaktoren im Überblick
- Starkes Übergewicht der Frau
- Diabetes in der Familie
- Bereits diagnostizierte Diabetes
- Vorheriger Schwangerschaftsdiabetes
- Schwangerschaft im höheren Alter
- Ungesunde & zuckerhaltige Ernährung
- Diagnostizierte Insulinresistenz
Blutzuckerwerte
Liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor, ist es ratsam, die Werte im Auge zu behalten, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Durch die richtige Ernährung und eine medikamentöse Behandlung können sich die Blutzuckerwerte aber wieder normalisieren. Dadurch wreden Komplikationen im Rahmen der Schwangerschaft auf ein Minimum reduziert.
Optimale Blutzuckerwerte:
- Vor einer Mahlzeit: 60 bis 90 mg/dl (3,3 bis 5,0 mmol/l)
- Eine Stunde nach einer Mahlzeit: Weniger als 140 mg/dl (7,7 mmol/l)
- Zwei Stunden nach einer Mahlzeit: Weniger als 120 mg/dl (6,6 mmol/l)
- Vor dem Schlafengehen: 90 bis 120 mg/dl (5,0 bis 6,6 mmol/l)
- In der Nacht: 60 bis 90 mg/dl (3,3 mmol/l)
Ernährung
Während der Schwangerschaft ist es wichtig, den Kalorien- und Nährstoffbedarf an Mutter und Kind anzupassen. Die Ernährung ist demnach das A und O. Auf diese Weise können Komplikationen auf ein Minimum reduziert werden und das selbst dann, wenn ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.
Wichtig ist, in diesem Zusammenhang Absprache mit dem behandelnden Arzt zu halten, damit dieser eventuell veränderte Werte im Auge behalten kann. Darüber hinaus kann auch Sport zur Linderung der Symptome führen.
Für die Entwicklung des Kindes ist in diesem Zusammenhang vor allem das B-Vitamin Folsäure entscheidend. Im besten Fall sollte Folsäure bereits vor der Schwangerschaft eingenommen werden, um Fehlbildungen des Kindes zu verhindern. Zudem unterstützt auch eine jodhaltige Ernährung die Entwicklung des Kindes und das selbst dann, wenn ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.
Auf Alkohol und Zigaretten sollte während der gesamten Schwangerschaft verzichtet werden. Denn sowohl das Rauchen als auch der Konsum von Alkohol tragen in weiten Teilen dazu bei, dass das Kind während der Schwangerschaft in seiner natürlichen Entwicklung gehemmt wird. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke sollten ebenfalls
nur in Maßen konsumiert werden, da diese eine Schwangerschaftsdiabetes fördern.
Untersuchung & Diagnose
Liegt der Verdacht auf ein Schwangerschaftsdiabetes vor, ist ein Facharzt die erste Anlaufstelle. Dieser kann hierbei durch verschiedene Testverfahren, wie bspw. eine Blutdruckmessung, ein Blutbild oder eine Gewichtsmessung, in Erfahrung bringen, ob ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt. Ist das der Fall, kann der Arzt im Anschluss verschiedene Behandlungsmaßnahmen vorschlagen.
In der Regel erfolgt das im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung. Grundsätzlich erfolgt während der 24. und 28. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung, die in Erfahrung bringen soll, ob Diabetes vorliegt. Dabei kommt ein Glukosetoleranztest zum Einsatz, der in den nächsten Wochen wiederholt wird. Die Kosten für den Glukosetoleranztest werden dabei komplett von der Krankenkasse übernommen.
Folgen für die Mutter
Bei einem Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Risikoschwangerschaft, weshalb auch mögliche Komplikationen entstehen können. Da es aber eine Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten gibt, treten diese nur selten auf. Bleibt der Diabetes jedoch unbehandelt, können zahlreiche Krankheiten entstehen.
Mögliche Komplikationen:
- Ödeme: Wassereinlagerungen im Gewebe
- Proteinurie: Eiweißausscheidung im Urin
- Hypertonie: Starker Bluthochdruck
- Eklampsie: Neurologische Störungen
- Häufige Krampanfälle
- HELLP-Syndrom
- Oberbauchschmerzen
- Übelkeit & Erbrechen
- Durchfall
- Blasenentzündung
- Nierenbeckenentzündung
- Harnwegsinfekte
- Blutsalzstörungen
- Hypersomorales Koma
Folgen für das Kind
Auch für das ungeborene Kind kann es zu schwerwiegenden Komplikationen während einem Schwangerschaftsdiabetes kommen. Daraus resultieren zahlreiche mögliche Folgen, die für das Kind sogar lebensbedrohlich sein können. Im Folgenden haben wir Ihnen die häufigsten Folgekrankheiten aufgeführt, von denen das Ungeborene betroffen sein kann.
Mögliche Folgekrankheiten:
- Früh- und Fehlgeburt
- Polyhydramnion: Zu viel Fruchtwasser
- Vorzeitiger Blasensprung
- Makrosomie: Übermässiges Wachstum
- Atemnotsyndrom
- Neugeborenengelbsucht
- Gerinnungsstörungen
- Hypoglykämie: Unterzuckerung
- Fehlbildungen (Herz, Leber usw.)
Langzeitfolgen
Bleibt ein Schwangerschaftsdiabetes unbehandelt, können Langzeitfolgen entstehen, die sowohl das Leben der Mutter als auch des Kindes erheblich erschweren. Bei den Müttern steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich, auch bei weiteren Schwangerschaften erneut an einem Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass die Mutter auch eine bleibende Zuckerkrankheit entwickelt.
Bei Kindern besteht ebenfalls die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie im Laufe des Lebens an Diabetes Typ I oder II erkranken. Außerdem leiden betroffene Kinder bereits in frühen Jahren an Fettleibigkeit, dem metabolischen Syndrom oder Bluthochdruck. Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass ein Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig behandelt wird, damit Komplikationen dauerhaft vermieden werden.
Das können Sie bei Schwangerschaftsdiabetes tun
Ein Schwangerschaftsdiabetes darf nicht unbehandelt bleiben. Aus diesem Grund ist es ratsam, sofort Maßnahmen einzuleiten, die den Gesundheitszustand von Mutter und Kind dauerhaft fördern.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, einen Arzt zu konsultieren, der über das notwendige Wissen verfügt, eine Therapie zu verordnen, die letztendlich zu den gewünschten Resultaten führt.
Von einer Selbstmedikation wird strengstens abgeraten, da diese zu zahlreichen Komplikationen führen kann, die sowohl Mutter als auch Kind schadet.
Falls Sie im Hinblick auf Schwangerschaftsdiabetes Beratung für die richtige Behandlung benötigen, dann finden Sie auf DoktorABC zahlreiche Experten, die Ihnen mit ihrem Fachwissen zur Verfügung stehen