Blutzucker senken: Helfen die bekannten Hausmittel?
Hoher Blutzucker, auch bekannt als Hyperglykämie, kann in einigen Fällen zu Prädiabetes und in einigen Fällen zu Diabetes direkt führen. Einigen Theorien zur Folge, lässt sich der Insulinspiegel durch verschiedene Hausmittel senken. Darunter durch Wasser, die richtige Ernährung oder Sport. Doch was ist genau an den Gerüchten dran?
- Die optimale Ernährung beinhaltet Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte
- Schon einige kurze Trainingseinheiten während des Tages helfen bei der Regulierung des Blutzuckers
- Entspannung und guter Schlaf wirken sich auf den Cortisolspiegel aus
Wasser trinken
Natürlich können bei einer schweren Erkrankung wie Diabetes Typ 2 Hausmittel nur eine Ergänzung der Behandlung sein. Manche davon sind so unscheinbar und leicht verfügbar, wie zum Beispiel Leitungswasser. Menschen mit einer Neigung zu Diabetes sollten mit Zucker gesüßte Getränke meiden und stattdessen Wasser und andere kalorienfreie Getränke trinken.
Zusätzlich zur Verhinderung von Austrocknung hilft die ausreichende Aufnahme von Wasser den Nieren, überschüssigen Zucker durch den Urin auszuspülen. Wie eine auf der Webseite WebMD zitierte Studie zeigt, haben Menschen, die mehr Wasser trinken, ein geringeres Risiko, einen hohen Blutzuckerspiegel zu entwickeln.
Regelmäßiger Sport
Regelmäßiges Training hilft dabei, ein moderates Gewicht zu erreichen und zu halten. Dazu erhöht es die Insulinsensitivität, was bedeutet, dass die Zellen den verfügbaren Zucker im Blutkreislauf effektiver nutzen können.
Ärzte empfehlen kurze Trainingseinheiten zwischendurch, um den Blutzucker zu senken und den Schaden zu verhindern, den das Sitzen den ganzen Tag anrichten kann. Dafür reicht es schon, das Sitzen nach einer halben Stunde für ein paar Minuten zu unterbrechen und ein paar Schritte zu gehen oder einfache Widerstandsübungen wie Kniebeugen oder Beinheben zu machen.
Einige Sportarten können – je nach Veranlagung – den Blutzucker schnell senken. Hausmittel sind normalerweise weniger effektiv als regelmäßiges Gewichtheben, Wandern, Laufen, Radfahren, Tanzen oder Schwimmen.
Die richtige Ernährung
Ebenso gut wie gezielte Bewegung kann die richtige Ernährung eine Diabetes-Therapie ergänzen.
Kontrollierte Aufnahme von Kohlenhydraten
Ihr Körper zerlegt Kohlenhydrate in Zucker, hauptsächlich Glukose. Insulin hilft dabei, diese Glukose in Energie umzuwandeln und zu speichern.
Eine dänische Studie, vorgestellt auf aerzteblatt.de, zeigt, dass eine kohlenhydratarme Ernährung hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken und Blutzuckerspitzen zu verhindern.
Aber auch wenn Sie Diabetes haben, können Sie immer noch einige Lebensmittel mit Kohlenhydraten essen, wenn Sie den Blutzuckerspiegel überwachen.
Mehr Ballaststoffe
Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung von Kohlenhydraten und damit die Aufnahme von Zucker. Dadurch fördern sie einen langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels. Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.
Lebensmittel mit Chrom und Magnesium
Hoher Blutzuckerspiegel und Diabetes werden mit Mikronährstoffmangel in Verbindung gebracht, vor allem mit Mängeln an Chrom und Magnesium. Das zeigt eine Studie aus dem Jahr 2014 mit dem Titel Micronutrients and diabetes, the case of minerals.
Chrom ist in Fleisch, Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Nüssen enthalten.
Es hat sich gezeigt, dass Magnesium die Regulierung des Blutzuckerspiegels fördert und eine magnesiumreiche Ernährung das Risiko für Diabetes reduziert.
Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören dunkles Blattgemüse, Kürbisse, Thunfisch, Vollkornprodukte, dunkle Schokolade, Bananen und Hülsenfrüchte.
Wohltuende Lebensmittel
Manche Heilpflanzen und Lebensmittel können sich günstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken:
- Apfelessig zum Beispiel verzögert die Entleerung des Magens nach einer Mahlzeit
- Zimt könnte zu einer verbesserten Insulinsensitivität führen
- Berberin kann die Verwertung von Zucker im Gewebe stimulieren und die Insulinproduktion fördern
Gesunde Snacks
Wer die Mahlzeiten über den Tag verteilt, vermeidet sehr hohe und sehr niedrige Blutzuckerwerte. Snacks zwischen den Mahlzeiten können auch das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern.
Mehrere Studien deuten darauf hin, dass kleinere, häufigere Mahlzeiten über den Tag verteilt die Insulinsensitivität verbessern und den Blutzuckerspiegel senken können.
Probiotische Lebensmittel
Probiotika sind Bakterien, die viele gesundheitliche Vorteile bieten. Dazu gehört unter anderem eine verbesserte Regulierung des Blutzuckers. Untersuchungen im Auftrag der King Saud University in Zusammenarbeit mit der Warwick Medical School haben gezeigt, dass Probiotika den Nüchternblutzucker, das glykierte Hämoglobin und die Insulinresistenz bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken können.
Zu den probiotikareichen Lebensmitteln gehören unter anderem fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi.
Auf einen niedrigen glykämischen Index achten
Der glykämische Index misst, wie schnell Kohlenhydrate während der Verdauung abgebaut werden und wie schnell der Körper sie aufnimmt. Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index haben (auf einer Skala von 1 bis 100) einen Wert von 55 oder weniger.
Zu den Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index gehören:
- Gerste
- Ungesüßter Joghurt
- Hafer
- Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte
- Vollkornnudeln
- Nicht stärkehaltiges Gemüse
Entspannung und genug Schlaf
Bei Stress schüttet Ihr Körper Hormone namens Glukagon und Cortisol aus, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Bewegung, Entspannung und Meditation können Stress deutlich reduzieren.
Schlaf ist für die Erholung des Körpers besonders wichtig. Schlechte Schlafgewohnheiten beeinträchtigen den Blutzuckerspiegel und die Insulinsensitivität. Sie können auch den Appetit steigern, was zu einer Gewichtszunahme führt.
Darüber hinaus erhöht Schlafentzug den Spiegel des Hormons Cortisol, das eine wesentliche Rolle bei der Blutzuckerkontrolle spielt .
Um besser zu schlafen, kann es helfen, einen Schlafplan einzuhalten, Alkohol und Koffein zu meiden, regelmäßig Sport zu treiben und die Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen zu reduzieren.
Den Blutzuckerspiegel überwachen
Sie können den Blutzuckerspiegel mit einem tragbaren Blutzuckermessgerät (Glukometer) messen. Das hilft dabei, zu lernen, wie Ihr Körper auf bestimmte Lebensmittel und verschiedene Arten des Trainings reagiert.
Dabei ist es empfehlenswert, die Werte jeden Tag zu messen und die Zahlen in einem Protokoll festzuhalten. Außerdem kann es hilfreich sein, Ihren Blutzucker paarweise zu messen – zum Beispiel vor und nach dem Training oder vor und nach einer Mahlzeit.
Behandlung von hohem Blutzucker bei DoktorABC
Alternative Behandlungsmöglichkeiten sind nur eine mögliche Ergänzung. Wenn Sie unter Diabetes oder unter zu hohem Blutzucker leiden, sollten Sie sich unbedingt von einem Arzt beraten lassen, denn Hausmittel sind in keinem Fall ein Ersatz für ärztliche Behandlung!
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FAQ
Was passiert, wenn eine Hyperglykämie nicht behandelt wird?
Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann dazu führen, dass sich giftige Säuren (Ketone) im Blut und Urin ansammeln (Ketoazidose). Zu den Anzeichen und Symptomen gehören ein süßlich riechender Atem, Übelkeit und Erbrechen.
Welche Sofortmaßnahmen sind bei sehr hohen Blutzuckerwerten nötig?
Blutzuckerwerte ab 300 mg/dL gelten als gefährlich. Bei so hohen Werten sollten Sie einen Arzt rufen, Insulin spritzen und sehr viel trinken. Körperliche Anstrengung sollten Sie vermeiden und darauf achten, nicht einzuschlafen.