Typ-2 Diabetes: Die Symptome erkennen
Diabetes kann die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen. Ihre Vorstufe zu erkennen, kann die Prognose entscheidend verbessern.
- Diabetes mellitus Typ 2 ist eine chronische Erkrankung, die gerade in entwickelten Ländern auf dem Vormarsch ist
- Die Krankheit zeichnet sich durch eine Insulinresistenz aus, was die Regulierung des Blutzuckers stört
- Die Symptome für Typ-2 Diabetes entwickeln sich oft erst nach ein paar Jahren
- Zu den häufigsten Symptomen zählen: Schnelles ermüden, ständiger Harndrang, verschwommenes Sehen, Kribbeln in den Extremitäten, Hefepilzinfektionen und eine verlangsamte Wundheilung.
Was ist Diabetes Typ-2 ?
Typ-2 Diabetes (Diabetes mellitus Typ 2) ist in der westlichen Welt eine Volkskrankheit, die durch einen zu hohen Blutzuckerwert entsteht. Blutzucker ist die Hauptenergiequelle und stammt hauptsächlich aus der Nahrung, die Sie zu sich nehmen.
Insulin, ein von der Bauchspeicheldrüse gebildetes Hormon, hilft der Glukose, in die Zellen zu gelangen und dort als Energiequelle zu dienen. Bei Typ-2 Diabetes stellt Ihr Körper nicht genügend Insulin her oder verwendet es nicht richtig.
Mit der Zeit reagieren die Zellen nicht mehr auf all das Insulin - sie sind insulinresistent geworden. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, um zu versuchen, die Zellen zum Ansprechen zu bewegen. Schließlich kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr mithalten, und der Blutzucker steigt weiter an.
Die meisten Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sind fettleibig oder haben einen höheren Körperfettanteil, der vor allem in der Bauchregion verteilt ist. Dieses Fettgewebe selbst fördert die Insulinresistenz durch verschiedene Entzündungsmechanismen. Mangelnde körperliche Aktivität oder Dyslipidämie (eine Fettstoffwechselstörung) erhöhen ebenfalls das Risiko, Typ-2 Diabetes zu entwickeln.
Wie unterscheidet sich Typ-2 Diabetes von Typ 1?
Diabetes Typ 1 macht 5 bis 10 Prozent aller Fälle aus und ist durch eine autoimmune Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet. Infolgedessen besteht ein absoluter Mangel an Insulin. Als Auslöser für die Autoimmunität wird eine Kombination aus genetischer Anfälligkeit und Umweltfaktoren wie Virusinfektionen, Toxine oder bestimmte Ernährungsfaktoren vermutet.
Typ 1 tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen auf, kann sich aber in jedem Alter entwickeln. Typ 2 hingegen ist immer eine chronische Erkrankung. Kein Kind wird mit Diabetes mellitus Typ 2 geboren.
Frühe Anzeichen und Symptome von Typ-2 Diabetes
Die Symptome der Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln sich oft erst nach mehreren Jahren. Manche Menschen bemerken überhaupt keine Symptome. Die Erkrankung beginnt in der Regel im Erwachsenenalter, obwohl auch immer mehr Kinder und Jugendliche daran erkranken.
Hier sind die häufigsten Symptome für Typ 2 Diabetes:
Schnelle Ermüdung
Wenn Ihr Blutzucker hoch ist, arbeitet Ihr Körper hart, um diesen überschüssigen Zucker loszuwerden. Dieser Prozess ist nicht nur anstrengend für den Körper, sondern verändert auch die Art und Weise, wie der Körper Glukose zur Energiegewinnung nutzt.
Ein übermäßig hoher Blutzucker (Hyperglykämie) wirkt sich unter anderem ermüdend aus. Außerdem ist auch die Dehydrierung, die mit häufigerem Wasserlassen einhergeht, eine nicht seltene Ursache für Müdigkeit bei Diabetikern.
Verschwommenes Sehen
Ein hoher Blutzuckerspiegel kann die kleinen Blutgefäße des Auges schädigen, was zu einer Schwellung im Auge und damit zu verschwommenem Sehen führen kann. Je nachdem, wie der Blutzuckerspiegel steigt oder sinkt, kann sich Ihr Sehvermögen normalisieren oder verschlechtern.
Häufiges Wasserlassen
Wenn Ihr Blutzucker hoch ist, scheiden ihn Ihre Nieren aus, wodurch Sie häufiger urinieren müssen. Eines der ersten Warnzeichen für Diabetes ist häufiger Harndrang, der so dringend ist, dass Sie während des Schlafs aufwachen und auf die Toilette gehen müssen.
Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen oder Füßen
Hoher Blutzucker kann erhebliche Auswirkungen auf die Nerven haben. Diese Schädigung kann mit Kribbeln oder Taubheitsgefühlen beginnen und sich mit der Zeit zu Schmerzen oder Neuropathie ausweiten.
Hefepilzinfektionen (Candidose)
Der überschüssige Zucker in Ihrem Blut und Urin schafft ein ideales Umfeld für Hefepilze. Hefepilze können sich von dem zusätzlichen Zucker im Genitalbereich, im Mund oder in den Achselhöhlen ernähren. Die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit einer Candidose zu verringern.
Langsam heilende Schnitte und Wunden
Ähnlich wie beschädigtes Augengewebe eine verschwommene Sicht verursacht, führen beschädigte Blutgefäße zu einer geschwächten Blutzirkulation. Aus diesem Grund ist es für das Blut schwieriger, den betroffenen Bereich zu erreichen, und es kann Wochen oder Monate dauern, bis kleinere Schnitte oder Wunden verheilt sind. Diese langsame Heilung macht nicht verheilte Schnitte und Wunden anfällig für Infektionen und erhöht das Risiko einer Amputation.
Wird Diabetes mellitus Typ 2 anhand der Symptome diagnostiziert?
Die oben erwähnten Symptome für Typ-2 Diabetes sind nur bedingt aussagekräftig, da die Feststellung dieser Symptome nicht zwingend bedeutet, dass der Betroffene auch wirklich unter der Krankheit leidet. Doch wenn man diese Symptome beobachtet, sollte man die Ursache dafür auf jeden Fall mit dem Arzt abklären.
Typ-2 Diabetes wird in der Regel mit einem Test auf glykiertes Hämoglobin diagnostiziert (der sogenannte A1C-Test). Dieser Bluttest zeigt Ihren durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate an. Für Diabetes mellitus Typ 2 gibt es hierfür folgende Grenzwerte:
- Ein Wert unter 5,7 Prozent ist komplett normal.
- 5,7 bis 6,4 Prozent wird als Prädiabetes eingestuft
- 6,5 Prozent oder mehr bei zwei separaten Tests weisen auf Diabetes hin
Wenn der A1C-Test nicht verfügbar ist oder wenn Sie unter bestimmten Bedingungen leiden, die einen A1C-Test beeinträchtigen, kann der Arzt andere Bluttests durchführen, um einer Diagnose näherzukommen.
Warum ist das Erkennen der Typ-2 Diabetes Symptome so wichtig?
Die Sensibilisierung für die Anzeichen und Symptome, sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen - insbesondere bei Vorhandensein von Risikofaktoren und Warnzeichen für Diabetes - würden einen großen Beitrag zur Verhinderung neuer Fälle dieser Erkrankung leisten.
Sie bieten die Möglichkeit, bereits im Stadium des Prädiabetes einzugreifen. Es ist offensichtlich, dass Diabetes bei Prädiabetikern durch eine Verbesserung der körperlichen Aktivität und der Ernährungsgewohnheiten verhindert werden kann. Solche Strategien werden auch die Entwicklung diabetischer Komplikationen in hohem Maße verhindern.
Die Befähigung der Patienten ist für den Umgang mit Diabetes von entscheidender Bedeutung. Dies kann durch Patientenaufklärung und die Weitergabe von Informationen über die Behandlung und die präventiven Aspekte von Diabetes geschehen.