Beschreibung des aktiven Wirkstoffs Spiriva
Spiriva® ist ein Markenmedikament der Firma Boehringer-Ingelheim, das bei bestimmten Atemwegserkrankungen eingesetzt wird.
Wenn Sie Probleme mit den Bronchien haben, unter einer Lungenwegserkrankung leiden oder generell wissen möchten, ob Spiriva® das richtige Medikament für Sie ist, hilft Ihnen dieser Beitrag weiter.
Er beantwortet die wichtigsten Fragen zu Spiriva® und dem darin enthaltenen Wirkstoff.
Wie wirkt Spiriva®?
Spiriva® ist ein verschreibungspflichtiges Markenmedikament, das verkrampfte und verengte Atemwege der Bronchien erweitert und zur Dauerbehandlung bei Menschen eingesetzt wird, die unter einer fortschreitenden Erkrankung der Lunge - COPD - oder Asthma leiden.
Das Medikament wirkt bei konsequenter Anwendung entspannend und öffnet die Atemwege. Die Wirkung entwickelt sich innerhalb 30 Minuten und hält über 24 Stunden an.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass sich Spiriva® aufgrund der langsam eintretenden Wirkung nicht als Rettungsinhalator für plötzliche Atemprobleme eignet. Deshalb sollte es auf keinen Fall als Erstbehandlung in der Notfalltherapie bei akuten Anfällen von Atemnot angewendet werden.
Die Kapseln dürfen nicht geschluckt werden, sondern werden in den dafür vorgesehenen Inhalator (HandiHaler) eingesetzt.
Was ist der Wirkstoff in Spiriva®?
Spiriva® enthält den Wirkstoff Tiotropiumbromid - kurz Tiotropium genannt - der zu einer Klasse von Medikamenten gehört, die als inhalative Anticholinergika bezeichnet werden.
Tiotropium ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Es wird in Form von Inhalationspulver oder Inhalationsspray angeboten.
Der Arzneistoff entspannt die Muskeln der Lunge. Das hilft, Kurzatmigkeit zu verringern und zu verhindern.
Tiotropium-Inhalationspulver kann als Teil einer Kombinationstherapie verwendet werden. Das bedeutet, dass es möglicherweise zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden muss.
Die Entscheidung, wie Spiriva® angewendet wird, trifft der behandelnde Arzt, der das Medikament verschreibt.
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Spiriva® kann leichte oder schwere Nebenwirkungen verursachen. Die folgende Übersicht schlüsselt einige der wichtigsten Nebenwirkungen auf, die bei der Einnahme von Spiriva® auftreten können.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Spiriva® können gehören:
- Infektionen der oberen Atemwege, wie z. B. eine Erkältung
- Trockener Mund
- Schmerzen in der Brust
- Verdauungsstörungen
- Laufende Nase
- Verstopfung
- Erhöhte Herzfrequenz
- Verschwommenes Sehen
Die meisten dieser Nebenwirkungen klingen in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen ab. Ist das nicht der Fall, sollte der behandelnde Arzt zu Rate gezogen werden.
Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen und ihren Symptomen können gehören:
- Unfähigkeit, Urin zu lassen, mit Symptomen wie schmerzhaftes Wasserlassen und unvollständiger Entleerung der Blase
- Erhöhter Augeninnendruck mit Symptomen wie plötzliche Augenschmerzen, verschwommene Sicht, Sehen von Lichthöfen oder farbigen Bildern
- Augenrötung
- Schwere allergische Reaktion
- Plötzliche Verengung der Atemwege mit Symptomen wie plötzlichen Atemproblemen und Keuchen
Spiriva® in Schwangerschaft
Es ist nicht bekannt, ob die Einnahme von Spiriva® während der Schwangerschaft sicher ist. Tierstudien haben in verschiedenen Fällen gezeigt, dass es zu Schwangerschaftsverlusten kam oder der Nachwuchs ein geringes Geburtsgewicht aufwies.
Allerdings lassen sich Forschungsergebnisse aus Tierstudien nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen.
Wenn Sie schwanger sind oder vorhaben, schwanger zu werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob die Einnahme von Spiriva® für Sie sicher ist.
Wirken unterschiedliche Mengen gleich?
Als empfohlene Dosierung gilt die Inhalation des Inhaltes einer Kapsel einmal täglich mit einem Inhalationsapparat, dem HandiHaler.
Eine eigenmächtige Änderung der vom Arzt verschriebenen Dosis sollte unter allen Umständen vermieden werden. Denn eine eigenmächtige Erhöhung der vom Arzt verschriebenen Dosis bietet keinerlei Vorteile.
Im Gegenteil: Wenn Sie mehr als die empfohlene Dosierung von Spiriva® einnehmen, kann dies zu schweren Nebenwirkungen führen.
Wie soll Spiriva® aufbewahrt werden?
Spiriva® ist geschützt vor dem Zugriff von Kindern aufzubewahren.
Nach erstem Öffnen des Blisterstreifens dürfen die Kapseln nicht länger als neun Tage verwendet werden.
Spiriva® sollte nicht bei Temperaturen über 25 °C lagern und nicht gekühlt oder eingefroren werden, um die volle Wirksamkeit zu erhalten.
FAQ
Wie reinige ich den Spiriva® HandiHaler richtig?
Sie sollten Ihren HandiHaler einmal monatlich, direkt nach der Anwendung, reinigen. Dazu klappen Sie die Schutzkappe, das Mundstück und den Anstechknopf hoch. Um die Pulverreste zu entfernen, spülen Sie Ihr Gerät mit warmen Wasser aus. Gießen Sie das restliche Wasser aus und lassen Sie Ihren Inhalator 24 Stunden lang geöffnet trocknen.
Bin ich immer noch in der Lage zu fahren?
Spiriva® kann Ihre Verkehrstüchtigkeit sowie die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen beeinträchtigen. Treten bei Ihnen Nebenwirkungen wie Schwindel oder verschwommenes Sehen auf, sollten Sie von diesen Tätigkeiten absehen, bis die Beschwerden vollständig verschwunden sind.
Kann ich immer noch Alkohol trinken?
Es gibt keine bekannten Wechselwirkungen zwischen diesem Bronchodilatator und Alkohol. Doch obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Kombination dieser beiden Substanzen zu schwerwiegenden Wechselwirkungen führt, ist es am besten, während der Einnahme von Spiriva® auf Alkohol zu verzichten.
Gibt es Spiriva® rezeptfrei?
Spiriva® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das nur über einen Arzt bezogen werden kann. Deshalb sollten Sie von eventuellen Angeboten im Internet, die Spiriva® ohne medizinische Konsultation anbieten, die Finger lassen und es nur von geprüften und seriösen Anbietern beziehen.
Was sollte mein Arzt wissen, bevor er mir Spiriva® verschreibt?
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle bestehenden Erkrankungen, einschließlich Nierenproblemen, Glaukomen, einer vergrößerten Prostata, Problemen beim Wasserlassen oder Blasenverstopfung. Informieren Sie Ihren Arzt auch über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen, einschließlich Augentropfen.