Die Nebenwirkungen von Berodual
Berodual ist gut verträglich und Nebenwirkungen sind meist mild.
- Das Berodual-Spray ist unter Asthmatikern besonders beliebt.
- Als “Reliever” schafft es bei einem Asthmaanfall akut Abhilfe.
- Das Spray ist anwenderfreundlich und relativ gut verträglich.
- Es gibt zwar eine lange Liste an potenziellen Nebenwirkungen, doch mit einer sachgemäßen Anwendung minimieren Sie das Risiko, diese zu erleben.
- Wer sollte besonders auf die Nebenwirkungen von Berodual achten?
- Was sind die Nebenwirkungen von Berodual?
- Wie lange dauern die Nebenwirkungen von Berodual an?
- Wechselwirkungen von Berodual mit anderen Medikamenten
- Was sind die Kontraindikationen für Berodual?
- Wie gehen Betroffene mit Nebenwirkungen um?
Wer sollte besonders auf die Nebenwirkungen von Berodual achten?
Wenn Sie oder Ihr Kind zu einer der folgenden Gruppen Patientengruppen gehören, sollten Sie bei der Behandlung mit Berodual-Spray besonders gründlich vorgehen, um Nebenwirkungen und Komplikationen so gut wie möglich vorzubeugen.
Gruppe 1: Patienten, die nachdosieren möchten
Manche Patienten können nach der Anwendung keine deutliche Linderung der Beschwerden feststellen. Viele Anwender nehmen deshalb an, dass die Dosis nicht groß genug war und inhalieren erneut.
Die vom Arzt vorgegebene Einzeldosis oder Tagesdosis sollte jedoch keinesfalls überschritten werden, da das zu besonders gravierenden Nebenwirkungen führen kann. Wenn das Berodual-Spray nicht wie erwartet wirkt, sollten Sie sich unbedingt an Ihren Arzt wenden.
Er wird Ihre Behandlung erneut überprüfen und Ihnen eventuell ein zusätzliches Medikament verschreiben.
Gruppe 2: Patienten, die gleichzeitig andere Asthmamittel, Antidepressive oder Narkosegase verwenden.
Diese Medikamentengruppen können die Wirkungen und Nebenwirkungen des Berodual-Sprays verstärken. Insbesondere in Bezug auf Herz und Kreislauf kann das zu Komplikationen führen.
Gruppe 3: Patienten, die am Verkehr teilnehmen oder schwere Maschinen bedienen
Es wurden bislang keine ausführlichen Studien zu dem Zusammenhang zwischen der Berodual-Anwendung und der Verkehrstüchtigkeit bzw. der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, durchgeführt.
Trotzdem ist hier Vorsicht geboten, denn viele der potenziellen Nebenwirkungen von Berodual können das Reaktionsvermögen indirekt beeinflussen. Hierzu zählen zum Beispiel: Schwindel, Sehprobleme, Zittern, Anpassungsfähigkeit des Auges.
Gruppe 4: Kinder
Berodual ist ein relativ zuverlässiges und komplikationsarmes Mittel gegen Asthma, doch es setzt eine ordnungsgemäße Anwendung voraus. Für Kinder kann die korrekte Handhabung eine Herausforderung sein.
Gelangt das Medikament zum Beispiel in die Augen, kann der versehentliche Kontakt zu gravierenden Sehstörungen führen. Auch eine unabsichtliche Überdosierung des Kindes kann die Wahrscheinlichkeit und Intensität der Nebenwirkungen erhöhen.
Gruppe 5: Patienten, bei denen einer der folgenden Punkte zutrifft
Wenn einer der folgenden Situationen auf Sie zutrifft, ist besondere Vorsicht geboten. Informieren Sie Ihren Arzt darüber, bevor er Ihnen das Rezept ausstellt:
- Sie hatten vor kurzem einen Herzinfarkt.
- Sie leiden an Diabetes mellitus.
- Bei Ihnen liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor
- Sie haben eine Geschwulst der Nebenniere
- Sie leiden an einer gravierenden Herz-Kreislauf-Erkrankung
- Sie haben eine Harnabflussstörung
- Bei Ihnen liegt ein erhöhtes Risiko eines erhöhten Augeninnendrucks (das sogenannte Engwinkelglaukom) vor.
- Sie haben eine Veranlagung zu einer speziellen Form des grünen Stars, die als Engwinkelglaukom bekannt ist
- Sie haben eine Verengung der ableitenden Harnwege aufgrund einer Harnblasenverengung oder Vergrößerung der Prostata (die sogenannte Prostatahyperplasie)
- Sie haben einen Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz)
- Sie leiden an einer Leberfunktionsstörung (Leberinsuffizienz)
Gruppe 6: Sportler
Wenn Sie professionell Sport treiben, sollten Sie wissen, dass Berodual bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
Was sind die Nebenwirkungen von Berodual?
Wie bei allen Arzneimitteln kann auch das Berodual-Spray Nebenwirkungen haben. Diese können, müssen aber nicht auftreten. Medikamente, die inhaliert werden, können zu Reizungen im Rachenbereich führen.
In klinischen Studien wurden vor allem die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:
Gelegentliche Nebenwirkungen (betrifft bis zu 1 % der Patienten):
- Blutdrucksteigerung (systolisch)
- Entzündung im Rachenbereich
- Erbrechen
- Herzklopfen
- Kopfschmerzen
- Mundtrockenheit
- Nervosität
- Schwindel
- Störung der Stimmbildung
- Zittern
- erhöhte Herzfrequenz
- Übelkeit
Seltene Nebenwirkungen (betrifft bis zu 0,1 % der Patienten):
- Absinken des Kaliumspiegels im Blut
- Anstieg des
- Augeninnendrucks
- Augenschmerzen
- Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie)
- Durchfall
- Einstellstörungen des Auges auf unterschiedliche Sehweiten
- Entzündung der Mundschleimhaut und der Zunge
- Glaukom
- Harnverhalt
- Hautausschlag
- Herzrhythmusstörungen
- Hornhaut-Schwellung (Auge)
- Juckreiz
- Minderdurchblutung des Herzmuskels
- Muskelkrämpfe
- Muskelschmerzen
- Muskelschwäche
- Nesselsucht
- Pupillenerweiterung
- Reizungen in Hals und Rachen
- Schwellung des Mundes und des Rachens
- Sehen von Farbkreisen
- Senkung des diastolischen Blutdrucks
- Sodbrennen
- Starke Beschleunigung des Herzschlages, die von den Vorhöfen ausgeht
- Steigerung der Schweißbildung
- Störung des Bewegungsvermögens im Magen-Darm-Bereich
- Trockener Hals
- Unruhe
- Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus),
- Verkrampfung der Kehlkopfmuskulatur
- Verstopfung
- Vorhofflimmern
- allergische Sofort-Reaktionen
- gerötete Augen
- großflächige Schwellungen von Haut und Schleimhaut
- inhalationsbedingter (paradoxer) Bronchospasmus
- psychische Veränderungen
- punktförmige Hautblutungen
- verschwommenes Sehen
- Überempfindlichkeit
Sehr seltene Nebenwirkungen (betrifft bis zu 0,01 % der Patienten):
- Blutzuckeranstieg
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
- Hyperaktivität
Zudem kann es auch zu gefährlichen Komplikationen kommen, wenn das im Berodual-Spray enthaltene Ipratropiumbromid in Kontakt mit den Augen kommt.
In vereinzelten Fällen führte dieser versehentliche Kontakt zu Schmerzen in den Augen, einer Erweiterung der Pupillen, einer Erhöhung des Augeninnendrucks und einem Engwinkelglaukom (eine spezielle Form des grünen Stars).
Falls Sie nach der Anwendung von Berodual Nebenwirkungen (auch jene, die eventuell nicht in der obigen Liste enthalten sind) feststellen oder vermuten, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker wenden.
Durch das Melden von Nebenwirkungen leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur sicheren Anwendung von Berodual.
Wie lange dauern die Nebenwirkungen von Berodual an?
Die potenziellen Nebenwirkungen von Berodual sind äußerst vielfältig und es gibt keine konkreten Daten zu ihrer Dauer. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass nicht alle Nebenwirkungen von Dauer sind. Viele Nebenwirkungen sind nur vorübergehend.
Oft entspricht die zeitliche Länge der Nebenwirkungen in etwa der Wirkdauer des Medikaments. Die Dauer oder Intensität einer Nebenwirkung kann sich im Laufe der Zeit mit jeder Anwendung reduzieren.
Wechselwirkungen von Berodual mit anderen Medikamenten
Sie sollten Ihren Arzt oder Apotheker über alle Arzneimittel informieren, die Sie aktuell einnehmen. Die Wirkung von Berodual-Spray kann bei gleichzeitiger Behandlung mit einem oder mehreren der folgenden Medikamente oder Medikamentengruppen beeinflusst werden.
- bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel (Betarezeptorenblocker)
- andere Anticholinergika wie Berodual (nicht nur inhalierbare Formen)
- entzündungshemmende Substanzen (Kortikosteroide)
- Beta-Adrenergika
- Xanthinderivate (wie Theophyllin)
- diverse Psychopharmaka (Monoaminoxidasehemmer)
- bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
- Narkose mit halogenierten Kohlenwasserstoffen (z. B. Halothan, Trichlorethylen und Enfluran)
Zudem ist Vorsicht geboten, wenn Sie parallel Arzneimittel mit dem Wirkstoff Digoxin einnehmen. Dieser Arzneistoff wird in der Regel zur Behandlung einer Herzinsuffizienz verschrieben.
Durch das Absinken des Kaliumspiegels kann das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöht werden. Besteht zusätzlich ein Sauerstoffmangel (Hypoxie) kann das die Herzschlagfolge negativ beeinträchtigen.
In diesen Fällen sollte Ihr Arzt Ihren Kaliumspiegel regelmäßig gründlich kontrollieren.
Was sind die Kontraindikationen für Berodual?
Es gibt 3 Situationen, in denen Berodual nicht angewendet werden darf:
- Sie leiden an einer Herzmuskelerkrankung namens hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie oder unter Herzrhythmusstörungen mit beschleunigter Herzschlagfolge.
- Sie sind allergisch gegen Atropin oder andere Substanzen, die den Wirkstoffen ähneln. Zum Beispiel Wirkstoffe, die in anderen Anticholinergika enthalten sind.
- Sie sind allergisch gegen Ipratropiumbromid, Fenoterolhydrobromid, Norfluran oder Alkohol.
Wie gehen Betroffene mit Nebenwirkungen um?
In der medizinischen Community ist es von größter Bedeutung, die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten wie Berodual oder auch mit Asthma im Allgemeinen zu verstehen. Doch ebenso wertvoll sind die Berichte und Erfahrungen derjenigen, die das Medikament tatsächlich verwenden.
Viele Patienten teilen ihre Erfahrungen in Foren und Online-Communitys, um anderen zu helfen und Empfehlungen zu geben. Dieser Erfahrungsaustausch kann von unschätzbarem Wert sein, vor allem wenn man sich unsicher ist, ob eine Nebenwirkung „normal“ ist oder ob ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Einige Nebenwirkungen erfordern eine Anpassung der Lebensgewohnheiten. Beispielsweise könnte eine Person, die Mundtrockenheit erlebt, bemerken, dass regelmäßiges Trinken von Wasser hilft. Oder jemand, der Schwindel verspürt, könnte bestimmte Tätigkeiten vermeiden, bei denen dies problematisch wäre.
Es ist sehr wichtig, mit dem behandelnden Arzt offen über alle Nebenwirkungen zu sprechen. In einigen Fällen kann der Arzt die Dosis anpassen oder ein alternatives Medikament empfehlen. (Quelle: kbv.de)
Es gibt darüber hinaus viele Selbsthilfegruppen, in denen Betroffene Unterstützung finden und ihre Erlebnisse teilen können. Hier lernen sie oft, wie sie am besten mit den Nebenwirkungen umgehen oder wie sie einander helfen können.