Welche Nebenwirkungen hat Finasterid®?
Finasterid zählt zu den wirksamsten Methoden gegen erblichen Haarausfall. Allerdings kann das Medikament auch eine ganze Reihe an Nebenwirkungen habe, die man besser kennen sollte.
- Viele Männer fürchten den erblich bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie)
- Finasterid hilft dagegen, kann aber auch Nebenwirkungen hervorrufen
- Das Medikament steht im Verdacht, die sexuellen Funktionen langfristig zu stören
- Das sogenannte Post-Finasterid-Syndrom ist keine offiziell anerkannte Erkrankung, tritt aber häufiger auf als vermutet
- DoktorABC hilft durch die Online-Beratung bei der Entscheidung, ob Finasterid das richtige für Sie ist
Haarausfall ist ein Schreckgespenst, vor dem sich viele Männer fürchten, das sich aber mit den richtigen Mitteln sehr gut behandeln lässt. Denn heutzutage gibt es verschiedene Medikamente, zu denen auch Finasterid zählt. Diese Arznei hat sich bei der Behandlung des erblichen Haarausfalls bei Männern gut bewährt. Allerdings ist Finasterid - wie andere Arzneimittel auch - nicht frei von Nebenwirkungen.
Als 5-alpha-Reduktase-Hemmer beeinflusst es die Umwandlung von Testosteron in seine aktive Form, 5-alpha-Dihydrotestosteron (DHT). Denn DHT minimiert die Wachstumsphase der Haare bis zu dem Punkt, an dem das Wachstum endgültig eingestellt wird. Finasterid blockiert seine Produktion und stoppt somit den Haarausfall.
Häufige Nebenwirkungen von Finasterid
Als Nebenwirkung bezeichnet man das unerwünschte Auftreten eines Zustandes nach der Einnahme einer Medikation. Dabei reicht die Bandbreite von sehr harmlosen und auch schnell wieder verschwindenden Wirkungen bis hin zu lebensbedrohlichen Symptomen. Allerdings spielt auch die Häufigkeit des Auftretens eine entscheidende Rolle.
Wie jedes Medikament, kann auch Finasterid Wirkungen hervorrufen, die so nicht gewünscht, aber in der Regel leicht sind und nur vorübergehend auftreten. Dazu gehören zum Beispiel
- Erektionsstörungen
- Ejakulationsstörungen (Störungen beim Samenerguss)
- Abnahme der Libido (Abnahme der Lust zum Geschlechtsverkehr)
Der Rote-Hand-Brief des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte hilft seit 2018 Ärzten bei der Beratung ihrer Patienten, wenn es um sexuelle Dysfunktionen aufgrund der Einnahme von Finasterid geht.
Dazu kann es auch zu einer Überempfindlichkeitsreaktion der Haut - Hautausschlag - kommen.
Die Häufigkeit der Finasterid-Nebenwirkungen hält sich aber nach derzeitiger Erkenntnis im Rahmen.
Sollten diese Anzeichen bei Ihnen auftreten, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Sie können sie aber auch direkt melden, und zwar an das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Wann die Nebenwirkungen von Finasterid verschwinden
Die Nebenwirkungen von Finasterid verschwinden im Allgemeinen mit - oder kurz nach - Absetzen des Medikaments. Allerdings besteht die Gefahr, dass sie in einigen Fällen auch dann weiter auftreten, wenn man schon längst kein Finasterid zu sich nimmt.
Eine Studie, veröffentlicht in The Journal of Sexual Medicine, zeigt, dass Männer, die mit Finasterid behandelt wurden, noch lange nach Absetzen der Arznei unter sexuellen Funktionsstörungen litten. Diese hatten natürlich auch emotionale Folgen für die Betroffenen.
Es wird vermutet, dass Finasterid das hormonelle Gleichgewicht und den Testosteron-Stoffwechsel bis hin zur Schädigung beeinflusst, und dass das unter Umständen zu fortdauernden psychischen Problemen führt. Dieser - Post-Finasterid-Syndrom genannte - Zustand verursacht nach Meinung einiger Ärzte Schlafmangel, chronische Schmerzen, Depressionen und den Verlust der Libido.
Wann die Nebenwirkungen von Finasterid verschwinden, kann nicht allgemeingültig festgelegt werden. Deshalb sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn diese Wirkungen länger bestehen bleiben oder überhaupt nicht mehr verschwinden.
Die Nebenwirkungen von Finasterid 1 mg
Neben den bereits oben erwähnten, häufigeren Nebenwirkungen des Medikaments gibt es noch eine Reihe von Symptomen, die seltener auftreten. In jedem Fall sollten Sie sich aber an einen Arzt wenden, wenn folgende Beschwerden bei Ihnen nach der Einnahme von Finasterid 1 mg auftreten:
- Anschwellen von Gesicht, Zunge oder Hals
- Schluckbeschwerden
- Quaddelbildung (Nesselsucht)
- Atembeschwerden
Aufgrund der verfügbaren Daten ist nicht abschätzbar, wie häufig diese Beschwerden auftreten können. Stellen Sie aber Veränderungen im Brustgewebe, wie z. B. Knoten, Schmerzen, Vergrößerung der Brust oder Ausfluss aus den Brustwarzen fest, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden. Es ist möglich, dass Symptome möglicherweise auf eine ernsthafte Erkrankung wie Brustkrebs hinweisen.
Weitere mögliche Nebenwirkungen, deren Häufigkeit aufgrund mangelnder Datenlage nicht genannt werden kann:
- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Ausschlag und Juckreiz
- Berührungsempfindlichkeit oder Vergrößerung der Brust
- Hodenschmerzen
- Herzklopfen (Palpitationen)
- nach dem Absetzen der Behandlung andauernde Schwierigkeiten bei der Erektion
- nach dem Absetzen der Behandlung andauernder verminderter Geschlechtstrieb
- nach dem Absetzen der Behandlung andauernde Ejakulationsstörungen
- Unfruchtbarkeit bei Männern und/oder Abnahme der Samenqualität
- erhöhte Leberenzyme
- Angst
DoktorABC und die Nebenwirkungen von Finasterid
Ziel dieses Artikels ist nicht, das gesamte Spektrum der Nebenwirkungen von Finasterid aufzuzeigen, sondern einen allgemeinen Überblick zu verschaffen. Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn Sie nicht sicher sind, ob das Medikament, das Sie erhalten haben, passend für Sie ist oder Sie unerwartete Begleiterscheinungen haben. Sie können den Beipackzettel der Tabletten auf der Behandlungsseite finden.