Nebenwirkungen von Potenztabletten

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Was für alle rezeptpflichtigen Medikamente gilt, das trifft auch auf Potenzmittel zu:  In der Regel ist die Einnahme unproblematisch aber bei einigen Männern können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, wenn sie Potenzmittel wie Viagra®, Cialis® und Co. einnehmen.  geben Ihnen hier einen Überblick darüber, womit Sie rechnen sollten, warum manche körperliche Reaktionen normal sind und wann Sie mit diesen Medikamenten vorsichtig sein müssen.
In diesem Artikel erfahren Sie
  • Welche häufigen Nebenwirkungen bei der Einnahme von Potenzmitteln auftreten können.
  • Warum PDE-5-Hemmer Nebenwirkungen verursachen und wie sie wirken.
  • Welche Unterschiede in den Nebenwirkungen der verschiedenen PDE-5-Hemmer wie Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil und Avanafil bestehen.
  • Wann und warum PDE-5-Hemmer gesundheitsschädlich sein können.
  • Welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn Nebenwirkungen auftreten.
  • Die Bedeutung der Kommunikation mit einem Arzt, um Überdosierungen und Wechselwirkungen zu vermeiden.

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Häufige Nebenwirkungen von Potenzmitteln

Die PDE-5 hemmenden Wirkstoffe in Potenzmitteln haben eine blutdrucksenkende Wirkung und dies ist der Hauptgrund für die meisten Nebenwirkungen. Folgende ungewollte Auswirkungen treten häufig auf und sind fast allen PDE-5 Hemmer gemein:

Häufige Nebenwirkungen Ungewöhnliche Nebenwirkungen
Kopfschmerzen Farbsehstörungen
Schwindel Rückenschmerzen
Hitzewallungen Muskelschmerzen
Rötung des Gesichts und des Oberkörpers Schmerzen in Armen und Beinen
Verstopfte Nase Saure Aufstoßen
Übelkeit Schläfrigkeit oder starke Müdigkeit
Hautstörungen Magen-Darm-Beschwerden
Dyspepsie (Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, Sodbrennen, Völlegefühl) Brustschmerzen
Sehstörungen Anfälle bei Patienten mit Epilepsie
Erhöhte Empfindlichkeit bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle treten diese Reaktionen nur kurz und schwach ausgeprägt auf.

Sicherheitshinweis

Die Häufigkeit und Intensität der Nebenwirkungen können von Medikament zu Medikament variieren, selbst wenn man zwei PDE-5-Hemmer vergleicht.

Auch die Dosierung ist entscheidend. Im Folgenden finden Sie als Beispiel eine detaillierte Übersicht der Nebenwirkungen von Potenzmitteln in Abhängigkeit von der Dosis:

Nebenwirkung 25 mg (n=312) 50 mg (n=511) 100 mg (n=506) Placebo (n=607)
Kopfschmerzen 16% 21% 28% 7%
Hitzewallungen 10% 19% 18% 2%
Magenbeschwerden 3% 9% 17% 2%
Sehveränderungen 1% 2% 11% 1%
Verstopfte Nase 4% 4% 9% 2%

Wie kommte es zu Nebenwirkungen?

Um zu verstehen, wodurch Nebenwirkungen ausgelöst werden, lassen Sie uns kurz erläutern, was im Körper während einer Erektion passiert. Sexuelle Stimulierung führt zu erhöhter Stickoxidfreisetzung, welche die Produktion des Enzyms cGMP steigert. Dies ruft eine Erweiterung der Blutgefäße hervor. Nun kann mehr Blut in den Penis einströmen. Die Wirkstoffe in Potenztabletten unterstützen die Ausschüttung dieses Enzyms. Wichtiger noch, sie hemmen die Produktion des PDE-5 Enzyms, welches die Aufgabe hat, cGMP wieder abzubauen und somit die Erektion zum Abklingen zu bringen. Daher der Name PDE-5 Hemmer. 

PDE-5- Hemmer wirken natürlich nicht nur im Penis, sondern im gesamten Körper. Mit anderen Worten, die Blutgefäße erweitern sich überall im Körper, was sich verschiedenartig auswirkt. Der Blutdruck sinkt ein wenig und der Nutzer kann eventuell verstärkten Blutfluss in andere Teile des Körpers spüren. Dies ist nicht ungewöhnlich und erfordert normalerweise keine Maßnahmen.

Nebenwirkungen per Medikament

Bei den vier vorhandenen PDE-5 Hemmern, die in den verschiedenen Potenzmitteln genutzt werden, gibt es kleine Unterschiede in den Nebenwirkungen und deren Dauer. Hier die wichtigsten Punkte:

Sildenafil

Der Wirkstoff in Viagra® und ein Pionier unter den Medikamenten gegen Erektionsstörungen. Die blaue Tablette ist bereits seit über 20 Jahren auf dem Markt und ist noch immer die bekannteste Version. Die Tatsache, dass Viagra® eine Reihe von Nebenwirkungen auslösen kann, hat ihren Ruhm nicht beeinträchtigt. Mehr als 10 % der Nutzer haben nach der Einnahme Kopfschmerzen. Zusätzlich zu den oben genannten, potenziellen Nebenwirkungen kann Sildenafil zu leichten Sehstörungen, wie verschwommenes Sehen führen. Die Liste der unerwünschten Nebenwirkungen, die gelegentlich auftreten, ist vergleichsweise lang. Selten sind diese jedoch gesundheitsgefährdend und sie dauern in der Regel nur kurz an. Lesen Sie die Packungsbeilage für genauere Information.

Tadalafil

Der PDE5-Hemmer in Cialis® und seinen Generika hat den Vorteil, das er länger im Körper aktiv bleibt. Abgesehen von den oben angegebenen Nebenwirkungen kann Tadalafil zu Muskelschmerzen führen. Etwa einer in 100 Männern berichtet über Schmerzen in Armen, in Beinen oder im Rücken. Einzigartig ist auch das saure Aufstoßen, was manche Männer erleben. Lesen Sie gründlich den Beipackzettel, bevor Sie das Medikament einnehmen.

Vardenafil

Weitere Potenzmittel enthalten den Wirkstoff Vardenafil. Obgleich Kopfschmerzen relativ häufig mit dieser Tablette auftreten, gelten Levitra® und seine Generika als die am besten verträgliche Potenzpille. Der Grund ist, dass Nebenwirkungen seltener gemeldet werden und in geringerer Vielfalt. Nur gelegentlich ist das Sehvermögen beeinträchtigt, Hitzewallungen sind Levitra®-Anwendern nicht bekannt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage.

Avanafil

Spedra® setzt den vierten und jüngsten PDE-5-Hemmer ein. Avanafil ist ein weiterer gut-verträglicher Wirkstoff, im Vergleich zu den Veteranen der Potenzpillen. Kopfschmerzen, Hitzewallungen und verstopfte Nase sind die einzigen ungebetenen Auswirkungen, die häufig gemeldet werden. Gelegentlich kann einen Mann Schläfrigkeit oder starke Müdigkeit überkommen. Da dieses Medikament erst seit einigen Jahren im Umlauf ist, sind bisher weniger Erfahrungsberichte gesammelt. Bitte machen Sie sich mit den Informationen in der Packungsbeilage vertraut.

Hinweis

Eine offene Kommunikation mit dem Arzt ist Entscheidend um Nebenwirkungen und Überdosierungen zu vermeiden. Informieren Sie sich auch über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Wann können PDE-5-Hemmer gesundheitsschädlich sein?

Nebenwirkungen von PDE-5 Hemmern sind normalerweise mild und kurz. Sie werden deshalb Ihre romantischen Pläne nicht aufgeben müssen. PDE-5-Hemmer wirken leicht blutverdünnend und können  den Blutdruck diskret senken. Daher können sie ein Risiko für Personen darstellen, die bereits einen niedrigen Blutdruck haben, an Herz-Kreislauf-Problemen leiden oder Medikamente einnehmen, die sich damit nicht vertragen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie sich auf jeden Fall mit einem Arzt beraten, bevor Sie eine Tablette einnehmen, die eine PDE-5-hemmende Substanz enthält.

Wenn der Blutdruck zu niedrig sinkt, kann das lebensbedrohlich sein. Männer mit Herz-Kreislaufproblemen gehören zu dem Personenkreis, für den diese Art von Potenzmittel schädlich sein kann. Das Gleiche gilt für Männer, die in den vorhergehenden Monaten einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hatten. Ebenso sollten Männer, die blutdrucksenkende Mittel oder Blutverdünner verwenden eher von der Einnahme dieser Art von Medikamenten Abstand nehmen.

Gut zu wissen

Informieren Sie sich immer in der Packungsbeilage über eventuelle Nebenwirkungen, bevor Sie eine Potenztablette zum ersten Mal einnehmen. Dort finden Sie ausführliche Information über Einschränkungen bei der Einnahme, Medikamente, die Wechselwirkungen auslösen können und andere Risiken, die zu bedenken sind.

Was sollten Sie tun, wenn Nebenwirkungen auftreten?

In den meisten Fällen sind Nebenwirkungen von Potenztabletten mild und vor kurzer Dauer. Deshalb halten sie die meisten Männer nicht davon ab, ihrer sexuellen Aktivität weiter nachzugehen. Wenn Sie nach der Einnahme eines auf einem PDE-5-Hemmer basierenden Potenzmittels Schmerzen in der Brust spüren, stoppen Sie Ihre Aktivität und setzen Sie sich aufrecht. Nehmen Sie auf keinen Fall zusätzliche Medikamente, sondern kontaktieren Sie einen Arzt.

Dauert Ihre Erektion ungewöhnlich lange an, sollten Sie außerdem ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Erektion, die länger als vier Stunden andauert ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch bleibende Schäden hinterlassen. Informieren Sie sich auf jeden Fall immer in der Packungsbeilage über eventuelle Nebenwirkungen, bevor Sie eine Potenztablette zum ersten Mal einnehmen. Dort finden Sie ausführliche Information über Einschränkungen bei der Einnahme, Medikamente, die Wechselwirkungen auslösen können und andere Risiken, die zu bedenken sind.

Achtung

Bei schweren Nebenwirkungen müssen Sie sofort ärztlichen Rat einholen und gegebenenfalls sogar den Notarzt verständigen

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Die Wechselwirkungen zwischen Potenzmitteln und anderen Medikamenten können vielfältig und teilweise schwerwiegend sein. Deshalb ist es entscheidend, dass Patienten alle Medikamente, die sie einnehmen, mit ihrem Arzt oder Apotheker besprechen, bevor sie mit der Einnahme von Medikamenten gegen erektile Dysfunktion beginnen.

Potenztabletten, wie die häufig verwendeten Phosphodiesterase-5-Hemmer (z. B. Sildenafil oder Tadalafil), können mit einer Reihe von Medikamenten interagieren.

Nitrat-Medikamente

Eine der bedeutendsten Wechselwirkungen besteht mit Nitrat-Medikamenten, die häufig zur Behandlung von Angina Pectoris (Brustschmerzen aufgrund von Herzkrankheiten) eingesetzt werden. Die gleichzeitige Einnahme dieser Medikamente kann zu einem gefährlichen Abfall des Blutdrucks führen.

Auch Prof. Dr. Hartmut Porst, Urologe aus Hamburg, warnte in einem Gespräch von dieser lebensgefährlichen Kombination: “Absolut kontraindiziert sind Viagra®, Cialis® und Levitra® bei allen Patienten, welche wegen einer koronaren Herzkrankheit oder anderweitiger Herzschädigungen regelmäßig Nitrat- oder Molsidomin-haltige Medikamente benötigen, da es bei gleichzeitiger Gabe der genannten PDE-5-Hemmer zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufabfall kommen kann.”

Alphablocker gegen Bluthochdruck

Auch die Kombination mit Alphablockern, die zur Behandlung von Bluthochdruck und Prostataproblemen verschrieben werden, erfordert Vorsicht. Diese Kombination kann ebenfalls zu einem signifikanten Blutdruckabfall führen.

Darüber hinaus können Potenztabletten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie Antikoagulanzien (Blutverdünner), bestimmten Antidepressiva, Antiepileptika und einigen HIV-Medikamenten haben. Diese Wechselwirkungen können die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.

Es ist ebenso unerlässlich, den Arzt über die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Kräuterprodukten zu informieren, da auch diese unerwarteten Wechselwirkungen mit Potenztabletten haben können. Auch der Konsum von Grapefruit ist kontraindiziert.

Die genaue Kenntnis aller eingenommenen Medikamente ermöglicht es dem Arzt, eine sichere und effektive Behandlung der erektilen Dysfunktion zu planen, das Risiko von Wechselwirkungen zu minimieren und die Gesundheit und Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.

Vorsicht vor Überdosis und Übertreibung!

Gefährlicher als die Medizin selbst ist wahrscheinlich die Begeisterung, die leicht zum Übertreiben verleitet. Eins ist jedoch sicher, eine höhere Dosis führt nicht zu einer stärkeren Wirkung, sonder erhöht nur die Gefahr der Nebenwirkungen, besonders das Risiko einer Dauererektion. Wenn eine Erektion länger als zwei Stunden anhält, kann es sehr schmerzhaft werden. Nach 4 - 6 Stunden kann sie zu bleibenden Schäden führen, wenn sie bis dahin nicht von einem Arzt behandelt wird. Das ist jedoch nicht die einzige Übertreibung, von der wir sprechen. Zu viel plötzliche körperliche Aktivität kann Herz und Kreislauf einfach überfordern. Wenn Sie also Viagra® oder Cialis®, Levitra®, Spedra® oder eines der Generika nach einer längeren sexuellen Pause  zum ersten Mal nutzen, lassen Sie es langsam angehen.

Fazit

Bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion sind verschriebene Medikamente mit Abstand am wirksamsten. Wie viele Wirkstoffe bringen sie auch mögliche Nebenwirkungen mit sich. Es gilt: Safety first! Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass das Medikament für Sie geeignet ist und um potenziell gefährliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

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Letzte Aktualisierung am 20/06/2024