Was ist Tizanidin?
Bei Tizanidin ist ein Medikament, das hauptsächlich zur Behandlung von Muskelkrämpfen und Spastizität eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der sogenannten Muskelrelaxantien und wirkt durch die Hemmung bestimmter Nervenimpulse, die für die Muskelkontraktion verantwortlich sind.
Was ist der Hauptwirkstoff von Tizanidin?
Der Hauptwirkstoff von Tizanidin ist Tizanidin selbst (als Hydrochlorid): Er lindert Muskelspasmen, indem er im zentralen Nervensystem auf die Alpha-2-Adrenozeptoren wirkt und so die Muskelspannung reduziert.
Bei welchen Krankheitsbildern wird Tizanidin eingesetzt?
Tizanidin wird hauptsächlich zur Behandlung von Muskelsteifheit und -verspannungen eingesetzt, die bei neurologischen Erkrankungen auftreten. Besonders wirksam ist es bei der Muskelspastizität, die im Rahmen von Multipler Sklerose auftritt – einer Erkrankung des zentralen Nervensystems, die oft mit erhöhter Muskelspannung einhergeht.
Darüber hinaus wird Tizanidin auch bei Muskelverspannungen angewendet, die durch Rückenmarksverletzungen oder andere Rückenmarkserkrankungen verursacht werden und ebenfalls Spastizität auslösen können.
Welche Dosierungsempfehlung gilt für Tizanidin?
Die individuelle Dosierungsempfehlung kommt nicht nur auf die Wirkstoffanteil (2 mg, 4 mg oder 6 mg), sondern auch auf die Anweisung Ihres behandelnden Arztes an. Generell gelten folgende Empfehlungen:
Tizanidin 2 mg:
Erwachsene Patienten erhalten zu Beginn der Behandlung normalerweise eine einzelne Tablette mit 2 mg Tizanidin. Diese Anfangsdosis wird schrittweise erhöht, wobei die Dosis nicht öfter als alle 3 bis 4 Tage angepasst werden sollte. Bei einer Erhöhung der Dosis empfiehlt es sich, die Gesamtdosis auf 3 bis 4 Einzelgaben pro Tag aufzuteilen. Die übliche Tagesdosis liegt zwischen 6 und 12 Tabletten, was 12 bis 24 mg Tizanidin entspricht. Die maximale Tagesdosis sollte 36 mg Tizanidin nicht überschreiten.
Für ältere Patienten wird die Dosierung individuell von ihrem Arzt entschieden. Die Anwendung von Tizanidin wird für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Tizanidin 4 mg:
Auch hier wird Ihnen Ihr Arzt zu Beginn der Behandlung in der Regel eine Anfangsdosis von 2 mg Tizanidin verschreiben, die nach Bedarf schrittweise erhöht werden kann.
Für Erwachsene wird die Dosis in der Regel nicht häufiger als alle 3 bis 4 Tage angepasst. Bei einer Erhöhung empfiehlt es sich, die tägliche Dosis auf 3 bis 4 Einzeldosen aufzuteilen. Die übliche Tagesmenge liegt zwischen 12 und 24 mg, wobei die maximale Tagesdosis 36 mg nicht überschreiten sollte.
Bei älteren Patienten wird die Dosierung individuell von ihrem Arzt festgelegt. Tizanidin ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen empfohlen.
Tizanidin 6 mg:
Auch in diesem Fall gelten dieselben Empfehlungen wie bei Tizanidin 4 mg.
Wichtiger Hinweis: Bei Patienten mit Nierenerkrankungen sollte die Behandlung mit einer täglichen Dosis von 2 mg Tizanidin gestartet werden. Ihr Arzt wird Ihnen Anweisungen geben, wie und wann die Dosis angepasst werden sollte. Dies gilt für alle Darreichungsformen.
Wie wird Tizanidin angewendet?
Das Medikament kann unabhängig von den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
In welchen Fällen sollte Tizanidin nicht angewendet werden?
Tizanidin sollte in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:
- Überempfindlichkeit gegen Tizanidin oder einen der sonstigen Bestandteile des Medikaments.
- Lebererkrankungen: Tizanidin sollte nicht eingenommen werden, wenn Sie an schweren Lebererkrankungen leiden, da dies das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann.
- Schwere Niereninsuffizienz: Bei schwerer Niereninsuffizienz kann Tizanidin ebenfalls nicht verwendet werden, da die Ausscheidung des Medikaments beeinträchtigt sein könnte.
- Kombination mit bestimmten Medikamenten: Wenn Sie gleichzeitig andere Medikamente einnehmen, die die Wirkung von Tizanidin beeinflussen können (wie bestimmte Medikamente zur Behandlung von Blutdruck, bestimmte Antibiotika oder Pilzmittel), sollten Sie Tizanidin nicht verwenden, ohne dies mit Ihrem Arzt abzuklären.
In solchen Fällen ist es wichtig, alternative Behandlungsmöglichkeiten zu erwägen und sich an die medizinischen Empfehlungen Ihres Arztes zu halten.
Welche Nebenwirkungen hat Tizanidin?
Wie viele andere Medikamente kann auch Tizanidin Nebenwirkungen auslösen. Zu diesen gehören unter anderem:
Häufig:
- Schläfrigkeit
- Müdigkeit
- Schwindel
- Mundtrockenheit
Gelegentlich:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Verstopfung
- Abdominalschmerzen
- Blutdruckabfall
- Leberfunktionsstörungen (erhöhte Leberenzymwerte)
Selten:
- Halluzinationen
- Verwirrtheit
- Störungen der Leberfunktion (einschließlich Hepatitis und Gelbsucht)
- Allergische Reaktionen (wie Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen)
- Hautreaktionen (wie Rötungen oder Ausschläge)
Sehr selten:
- Erhöhte Muskelspannung
- Rhabdomyolyse (muskelzerfallende Erkrankung)
Melden Sie jegliche hier gelistete, aber auch nicht genannten Nebenwirkungen umgehend Ihrem Arzt, um mögliche Anpassungen der Behandlung oder alternative Therapieoptionen zu besprechen.
- Tizanidin-2mg-Tabletten-Packungsbeilage-03-2012.pdf
- Tizanidin-6mg-Tabletten-Packungsbeilage-06-2023.pdf
- Tizanidin-4mg-Tabletten-Packungsbeilage-04-2022.pdf
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