- Was ist Ozempic®?
- Was ist der Wirkstoff in Ozempic®?
- Für wen ist die Behandlung geeignet?
- Welche Dosierungen gibt es?
- Kann man selbst zwischen den Dosierungen wechseln?
- Wie wird Ozempic® angewendet?
- Wohin wird Ozempic® injiziert?
- Wie erreicht man mit Ozempic® die maximale Wirkung?
- Wann sollte Ozempic® nicht angewendet werden?
- Welche Nebenwirkungen hat Ozempic®?
- Das sagt die Forschung zu Ozempic®
- Expertenmeinungen
- Nutzererfahrungen
- Ozempic® Wirkstoffe und Hilfsstoffe
- Ozempic® Packungsbeilage
- Häufig gestellte Fragen
Was ist Ozempic®?
Ozempic® ist ein rezeptpflichtiges Arzneimittel für Erwachsene zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Es enthält den Wirkstoff Semaglutid und hilft, den Blutzuckerspiegel nur dann zu senken, wenn dieser zu hoch ist. Zusätzlich kann Ozempic® dabei helfen, einer Herzerkrankung vorzubeugen.
Es wird in Form einer Injektionslösung in einem vorgefüllten Pen angeboten.
Was ist der Wirkstoff in Ozempic®?
Der Wirkstoff in Ozempic® ist Semaglutid. Es ahmt die Wirkung des natürlichen Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) nach, das eine wesentliche Rolle bei der Regulation des Blutzuckerspiegels spielt. Semaglutid fördert die Insulinausschüttung, wenn der Blutzucker hoch ist, und verlangsamt die Magenentleerung, was zu einer verringerten Nahrungsaufnahme und Unterstützung bei der Blutzuckerkontrolle beiträgt.
Für wen ist die Behandlung geeignet?
Ozempic® richtet sich an Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und ist geeignet für die Anwendung:
- allein, wenn Metformin nicht angewendet werden kann, oder
- in Kombination mit anderen Diabetes-Medikamenten, wenn diese allein nicht ausreichen, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Übrigens
In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut insgesamt 53,5 % der Bevölkerung (46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer) von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen. Bei 19,0 % der Erwachsenen liegt eine Adipositas vor.
Welche Dosierungen gibt es?
Die Anpassung der Dosierung von Ozempic® erfolgt nach einem festgelegten Schema:
- Woche 1: 0,25 mg einmal wöchentlich
- Woche 5: Erhöhung auf 0,5 mg einmal wöchentlich
- Bei Bedarf: Erhöhung auf 1 mg oder 2 mg einmal wöchentlich, je nach Anweisung des Arztes
Die Dosierung sollte nicht eigenmächtig verändert werden, sondern immer in Absprache mit dem Arzt.
Kann man selbst zwischen den Dosierungen wechseln?
Nein. Ändern Sie Ihre Dosierung nicht ohne vorherige Absprache mit dem Arzt. Ansonsten kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Wie wird Ozempic® angewendet?
Ozempic® kann unabhängig von Mahlzeiten zu jeder Tageszeit injiziert werden. Es wird empfohlen, das Medikament einmal wöchentlich, möglichst immer am selben Wochentag, zu verabreichen, um eine Routine zu etablieren.
Alle benötigten Nadeln für die vorbefüllten Pens sind in der Packung enthalten.
Wohin wird Ozempic® injiziert?
Das Arzneimittel wird als subkutane Injektion verabreicht, das bedeutet, die Injektion erfolgt unter die Haut. Für die Anwendung von Ozempic® sind bestimmte Körperstellen besonders geeignet. Dazu zählen:
- Die Vorderseite des Bauches (Abdomen)
- Die Vorderseite der Oberschenkel
- Der Oberarm
Es ist wichtig, das Medikament nicht in eine Vene oder einen Muskel zu injizieren. Die genaue Technik und weitere Hinweise zur Selbstinjektion von Ozempic® einschließlich Tipps zur Rotation der Injektionsstellen, um Hautirritationen vorzubeugen, sind in der detaillierten Bedienungsanleitung beschrieben, die Sie auf der Rückseite der Gebrauchsinformation finden.
Wie erreicht man mit Ozempic® die maximale Wirkung?
Um die maximale Wirkung von Ozempic® bei der Gewichtsreduktion und der Behandlung von Diabetes Typ 2 zu erzielen, ist es entscheidend, neben der Anwendung des Medikaments auch einen gesunden Lebensstil zu pflegen.
Ein vom Arzt oder Ernährungsberater empfohlenes Diät- und Trainingsprogramm spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, die auf Kalorienreduktion abzielt, und regelmäßige körperliche Betätigung sind unerlässlich, um die Vorteile von Saxenda® optimal zu nutzen und das Gewicht langfristig zu kontrollieren.
Hierzu sagt der Adipositas Spezialist Prof. Dr. Matthias Blüher vom Universitätsklinikum Leipzig, „Allein das Medikament kann es nicht richten“.
Die kontinuierliche Einhaltung dieser Maßnahmen während der Behandlung unterstützt den Erfolg und fördert einen gesünderen Lebensstil.
Wann sollte Ozempic® nicht angewendet werden?
Ozempic® sollte nicht angewendet werden bei bekannter Allergie gegen Semaglutid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Weitere Einschränkungen finden sich im Beipackzettel.
Gut zu wissen
Es kommt wegen der großen Beliebtheit des Medikamentes immer wieder zu Lieferengpässen des Herstellers. Decken Sie sich also mit der gewünschten Menge rechtzeitig ein.
Dr. Andreas Klinge, Vorstand der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaftsagt sagt hierzu überrasacht: "So eine Art von Nachfrage hat es noch nie gegeben nach einem Medikament."
Welche Nebenwirkungen hat Ozempic®?
Mögliche Nebenwirkungen von Ozempic® können variieren und treten nicht bei jedem auf. Hier sind sie nach ihrer Häufigkeit aufgelistet:
Schwerwiegende Nebenwirkungen:
Häufig (bis zu 1 von 10 Behandelten):
- Komplikationen bei diabetischer Augenerkrankung (Retinopathie) – Kontaktieren Sie Ihren Arzt bei Sehstörungen.
- Gelegentlich (bis zu 1 von 100 Behandelten):
- Entzündete Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) – Verursacht starke Schmerzen in Bauch und Rücken; sofort ärztlichen Rat einholen.
Selten (bis zu 1 von 1.000 Behandelten):
- Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie, Angioödem) – Erfordern unverzügliche medizinische Hilfe bei Atemproblemen oder Anschwellen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen.
Weitere Nebenwirkungen:
Sehr häufig (mehr als 1 von 10 Behandelten):
- Übelkeit (meist temporär)
- Durchfall (meist temporär)
- Unterzuckerung (Hypoglykämie) in Kombination mit Sulfonylharnstoff oder Insulin
Häufig (bis zu 1 von 10 Behandelten):
- Erbrechen
- Unterzuckerung mit oralen Diabetesmedikamenten (außer Sulfonylharnstoff oder Insulin)
- Verdauungsstörungen
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Sodbrennen (GERD)
- Magenschmerzen
- Aufgeblähter Bauch
- Verstopfung
- Aufstoßen
- Gallensteine
- Schwindel
- Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- Geringerer Appetit
- Blähungen (Flatulenz)
- Erhöhung von Pankreasenzymen (Lipase und Amylase)
Gelegentlich (bis zu 1 von 100 Behandelten):
- Geschmacksveränderungen
- Schneller Puls
- Reaktionen an der Injektionsstelle (Blutergüsse, Schmerzen, Hautreizung, Jucken, Hautausschlag)
- Allergische Reaktionen (Hautausschlag, Jucken, Nesselsucht)
Warnung vor Fälschungen: Laut Tagesschau wird eindringlich vor Fälschungen gewarnt. Diese können erhebliche Nebenwirkungen haben und sogar gefährlich sein. Kaufen Sie Ozempic daher immer nur aus verlässlichen Quellen.
Das sagt die Forschung zu Ozempic®
Eine Studie zur einmal wöchentlichen Gabe von Semaglutid (2,4 mg Ozempic) zeigte, dass es bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas in Kombination mit Lebensstilintervention zu einer signifikanten Gewichtsreduktion führte. Nach 68 Wochen betrug der durchschnittliche Gewichtsverlust −14,9 % bei Semaglutid im Vergleich zu −2,4% bei Placebo. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit und Durchfall, die in der Regel mild waren.
In einer anderen Studie führte die Behandlung mit Semaglutid über 208 Wochen zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von −10,2% im Vergleich zu −1,5% bei Placebo. Semaglutid reduzierte auch den Taillenumfang um −7,7 cm und das Taillen-Höhen-Verhältnis um −6,9%, während die Placebo-Gruppe nur −1,3 cm und −1,0% erreichte. Der Gewichtsverlust war über 4 Jahre hinweg signifikant und hielt sich stabil.
Expertenmeinungen
Zum Nutzen von Ozempic®
„Adipositas ist als ernstzunehmende Erkrankung zu werten. Insofern begrüßen wir diese wirkungsvolle Behandlungsoption“ sagt DGE-Pressesprecher Professor Dr. med. Stephan Petersenn im MDR.
Zu den Nebenwirkungen
„Die unkontrollierte Anwendung ohne Indikation ist mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden“ sagt Professor Dr. med. Harald J. Schneider, Sprecher der Sektion Angewandte Endokrinologie der Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie. Weiter führt er aus:
Zur Notwendigkeit einer ärztlichen Beratung
„Diese Medikamente sollten nur spezialisierte Ärztinnen und Ärzte verschreiben – und auch nur, wenn die medizinische Notwendigkeit besteht und die Anwendung in der Folge sorgfältig überwacht wird“, warnt ebenfalls Professor Dr. med. Harald J. Schneider.
Nutzererfahrungen
Die Schweizerin Sandra ist begeistert und meint: “Seit ich die Spritze nehme, spüre ich wieder, wann ich wirklich hungrig bin und wann nicht. Und ich lerne allmählich, Pasta als normales Essen und nicht als Todsünde zu betrachten.”
Dana schreibt: “[...]2 Wochen hatte ich leichte Übelkeit, nichts Schlimmes, und etwas Schwindel. In den letzten 2 Wochen hatte ich keine Symptome mehr. Ich kann auf jeden Fall nicht mehr so essen wie früher, sonst wird mir übel. Ich mache die wöchentliche Injektion mit 0,25 mg zusammen mit Weight Watchers, und in den letzten 26 Tagen habe ich 10,5 Pfund abgenommen :). Meine Heißhungerattacken auf Süßes sind fast verschwunden. Ich bin bisher wirklich zufrieden. Nächste Woche werde ich auf 0,50 mg erhöhen. Ich halte euch auf dem Laufenden!”
Ozempic® Wirkstoffe und Hilfsstoffe
Wirkstoff:
- Semaglutid
Sonstige Bestandteile:
- Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat
- Propylenglycol
- Phenol
- Wasser für Injektionszwecke
Pharmazeutischer Unternehmer:
Novo Nordisk A/S
Novo Allé
DK-2880 Bagsværd
Dänemark
Hersteller:
Novo Nordisk A/S
Novo Allé
DK-2880
Bagsværd
Dänemark
Novo Nordisk Production SAS
45, Avenue d’Orléans
28000 Chartres
Frankreich
Ozempic® Packungsbeilage
Die Aktualität dieser Packungsbeilage kann nicht gewährleistet werden. Die aktuellste Packungsbeilage entnehmen Sie aus der Medikamentenverpackung.
Häufig gestellte Fragen
Übernimmt meine Krankenversicherung die Behandlungskosten?
Im Moment besteht für Patientinnen und Patienten keine Möglichkeit, eine Erstattung der Kosten für Ozempic® durch die gesetzliche oder private Krankenversicherung zu erhalten.
Das bedeutet, dass die Kosten für die Behandlung mit Ozempic® selbst getragen werden müssen. Da sich die Richtlinien und Bedingungen der Krankenversicherungen jedoch ändern können, empfiehlt es sich, direkt bei Ihrer Krankenversicherung nach aktuellen Informationen bezüglich der Kostenübernahme für Medikamente wie Ozempic® zu fragen.
Ist Ozempic® zum Abnehmen zugelassen?
Nein, momentan (Stand: 12. Februar 2024) ist Ozempic® offiziell nicht als Mittel zum Abnehmen, sondern nur als Mittel zur Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen. Trotzdem wird es von vielen Ärzten Off-Label für diesen Zweck verschrieben.
Ist Ozempic® sicher?
Ozempic® wurde in umfangreichen Studien auf Sicherheit geprüft. Wie jedes Medikament kann Ozempic® aber auch Nebenwirkungen haben, die jedoch nicht jeden betreffen. Bei Nebenwirkungen sollte sofort ein Arzt konsultiert werden, um die Eignung des Medikaments für die eigene Behandlung zu bewerten.
Kann ich die Anwendung von Ozempic® selbst beenden/abbrechen?
Nein. Setzen Sie die Einnahme dieses Medikaments nicht ohne vorherige Absprache mit Ihrem Arzt aus. Ein Abbruch der Behandlung könnte zu einem Anstieg Ihres Blutzuckerspiegels führen.
Was muss ich tun, wenn ich die Einnahme von Ozempic® vergessen habe?
Falls Sie eine Dosis vergessen haben:
- Sollten nicht mehr als 5 Tage seit dem vergessenen Termin vergangen sein, verabreichen Sie Ozempic, sobald Sie sich erinnern. Führen Sie anschließend die folgende Injektion am üblichen Tag fort.
- Ist der vergessene Zeitpunkt mehr als 5 Tage her, lassen Sie die vergessene Dosis aus und setzen Sie die Behandlung am nächsten festgelegten Tag fort, ohne die Dosis zu verdoppeln, um den Ausfall auszugleichen.
Welche Alternativen gibt es zu Ozempic®?
Ozempic® ist kein offiziell zugelassenes Medikament gegen Übergewicht. Als Alternative bietet sich Mounjaro® an, ein für die Behandlung von Typ-2-Diabetes und Übergewicht zugelassenes Medikament.
Weitere Abnehmmedikamente sind Produkte wie Saxenda®, Wegovy® und Mounjaro®. Außerdem stehen orale Medikamente wie Xenical® und Orlistat zur Verfügung.
Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, darunter die medizinische Vorgeschichte des Patienten, der Body-Mass-Index (BMI) sowie der Lebensstil. Es ist wichtig, dass jede Entscheidung für eine alternative Behandlung in enger Absprache mit einem Arzt getroffen wird.