Was ist Novial®?
Bei dem oralen hormonalen Kontrazeptivum Novial® handelt es sich um eine sogenannte Dreiphasenpille. Der Einnahmezeitraum ist in drei Phasen unterteilt, um den natürlichen Zyklus der Frau mit seinen unterschiedlichen Hormonkonzentrationen möglichst genau nachzuahmen. Die jeweils sieben Tabletten der drei wöchentlichen Phasen unterscheiden sich in der Dosierung der Wirkstoffzusammensetzung.
Bei Dreiphasenpräparaten, wie Novial®, muss die Einnahmereihenfolge genau eingehalten werden, damit die Pille zuverlässigen Empfängnisschutz bieten kann. Zur Erleichterung sind die drei Phasen durch verschiedenfarbige Tabletten deutlich zu erkennen.
Das Gestagen dritter Generation wird auch in östrogenfreien Minipillen zur Empfängnisverhütung verwendet und kann positive Nebeneffekte auf das Hautbild haben.
Welchen Wirkstoff verwendet Novial®?
Als Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat enthält Novial® das synthetisch erzeugte Follikelhormon Ethinylestradiol. Die Gelbkörperkomponente der Pille bildet Desogestrel.
Die Wirkstoffe sind jedoch nicht in allen Tabletten gleich dosiert. Um den weiblichen Hormonzyklus möglichst realitätsnah nachzubilden, ist der Einnahmezyklus bei Novial® in drei wöchentliche Phasen mit jeweils sieben Pillen unterteilt.
Wie wirkt Novial®?
Der natürliche weibliche Zyklus wird von Hormonen gesteuert. In der ersten Zyklushälfte spielen vor allem Östrogene eine Rolle. Sie bereiten den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
Mit der Dreiphasenpille Novial® wird der natürliche Kreislauf so modifiziert, als seine eine Schwangerschaft schon vorhanden, was verhindert, dass sich der Körper erneut auf eine solche vorbereitet.
Im Gegensatz zu natürlichem Östrogen hemmt das künstlich hergestellte Ethinylestradiol die Eireifung im Eierstock und unterdrückt die den Eisprung auslösenden Hormone. Zudem verdickt das synthetisch erzeugte Hormon das Gebärmutterhalssekret, wodurch keine Spermien eindringen können.
Für wen ist Novial® geeignet?
Novial® eignet sich besonders für Frauen, die eine hormonelle Schwangerschaftsverhütung wünschen, jedoch unter Hormonschwankungen leiden. Aufgrund der besonderen Wirkstoffzusammensetzung in verschiedenen Dosen kann diese Antibabypille Schwankungen und Unregelmäßigkeiten im weiblichen Zyklus ausgleichen.
Da sich Novial® dem natürlichen Hormonzyklus anpasst, führt deren Einnahme zu geringeren Hormon-bedingten Auswirkungen. Frauen berichten zudem über ein verbessertes Hautbild bei Akne, die auf Hormonaktivität beruht.
Allerdings ist es notwendig den Einnahmerhythmus genau einzuhalten, um die Effektivität des Empfängnisschutzes zu garantieren.
Konsultieren Sie den verschreibenden Arzt, falls Sie:
- Übergewicht haben
- Rauchen
- Über 35 Jahre alt sind
- Diabetikerin sind
- Unter Migräne leiden
- andere chronische Beschwerden haben oder gesundheitliche Risikofaktoren vorhanden sind.
In welchen Dosierungen ist Novial® verfügbar?
In einer Monatspackung Novial befinden sich 21 Filmtabletten in drei unterschiedlichen Dosierungen, die mit verschiedenen Farben gekennzeichnet sind. Dabei sind jeweils sieben der runden, bikonvexen, 5 Millimeter großen Tabletten gleich dosiert:
- 7 gelbe Filmtabletten sind mit dem Code „VR 4“ gekennzeichnet und enthalten jeweils 0,050 Milligramm Desogestrel und 0,035 Milligramm Ethinylestradiol.
- 7 rote Filmtabletten sind mit dem Code „VR 2“ gekennzeichnet und enthalten jeweils 0,100 Milligramm Desogestrel und 0,030 Milligramm Ethinylestradiol.
- 7 weiße Filmtabletten sind mit dem Code „TR 5“ gekennzeichnet und enthalten jeweils 0,150 Milligramm Desogestrel und 0,030 Milligramm Ethinylestradiol.
Anwenderinnen mit Unverträglichkeiten sollten darüber hinaus beachten, dass Novial® bis zu 65 Milligramm Lactose pro Tablette enthält.
Wie nehme ich Novial® korrekt ein?
Bei Dreiphasenpräparaten wie Novial® ist die Einnahme in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge besonders wichtig. Empfängnisschutz ist nur bei regelmäßiger täglicher Einnahme in der dieser Reihenfolge gewährleistet.
Sie beginnen sieben Tage lang mit je einer gelben Filmtablette, dann folgen die roten Pillen für weitere sieben Tage und schließlich die weißen Tabletten für die letzten sieben Tage des 21-tägigen Einnahmezyklus. Um zuverlässigen Empfängnisschutz zu gewährleisten, sollte die Anwendung darüber hinaus täglich um die gleiche Tageszeit erfolgen. Schlucken Sie die Filmtabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit.
Bevor Sie einen neuen Blisterstreifen von Novial® beginnen, ist eine siebentägige Einnahmepause einzulegen. Am dritten oder vierten Tag dieser Pause wird üblicherweise eine Entzugsblutung einsetzen. Diese ist im Regelfall leichter als eine natürliche Periode, kann aber trotzdem noch andauern, wenn Sie an Tag 8 wieder mit der ersten Pille einer neuen Packung starten.
Wann sollten Sie mit der erstmaligen Einnahme beginnen?
Wann Sie mit der Einnahme der ersten Filmtablette beginnen müssen, hängt davon ab, ob Sie bereits im Vormonat ein hormonhaltiges Mittel zur Empfängnisverhütung verwendet haben. Ist dies nicht der Fall, sollte die Behandlung mit Novial® am ersten Tag Ihrer Periode gestartet werden. Über weitere Optionen können Sie sich im Beipackzettel des Medikaments informieren.
Darf ich Novial® in Kombination mit Alkohol anwenden?
Alkohol an sich hat keine Auswirkungen auf die empfängnisverhütende Wirkung der Pille. Wenn zu viel Alkohol allerdings zu Durchfall oder Erbrechen während der ersten drei bis vier Stunden nach der letzten Pilleneinnahme führt, müssen Sie die Einnahme schnellstmöglich wiederholen, weil die Wirkstoffe unter Umständen nicht vollständig vom Körper aufgenommen wurden.
Was passiert, wenn ich vergessen habe, die Pille einzunehmen?
Vergessene Pillen können bis zu zwölf Stunden nach der üblichen Zeit eingenommen werden. Der Verhütungsschutz bleibt trotzdem bestehen.
Liegt die gewohnte Einnahmezeit mehr als zwölf Stunden zurück, ist der Empfängnisschutz nicht mehr vollständig gewährleistet. Nutzen Sie bis Ende des Zyklus eine zusätzliche Schutzmethode, Ihre weitere Vorgehensweise hängt von der Zykluswoche ab, in der Sie sich befinden.
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage für genaue Information.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Novial® auftreten?
Bei der Behandlung mit Medikamenten kann es zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen, die allerdings keinesfalls bei allen Anwendern auftreten müssen.
Am häufigsten klagen Novial®-Patientinnen über:
- Depressive Stimmung
- Stimmungsschwankungen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Brustschmerzen
- Brustspannen
- Gewichtszunahme
Jede hundertste bis tausendste Anwenderin leidet an:
- Wasseransammlungen
- weniger Sexualtrieb
- Migräne
- Erbrechen
- Durchfall
- Hautausschlag
- Nesselsucht
- Brustvergrößerung
Information zu allen möglichen Nebenwirkungen mit Novial® entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel, der sich in der Packung befindet. Lesen Sie diesen vor der Einnahme aufmerksam durch.
Sollten Sie bei der Behandlung mit Novial® Nebenwirkungen bei sich selbst feststellen, informieren Sie bitte unsere Online-Ärzte. Dies gilt insbesondere bei schwerwiegenden und anhaltenden Begleiterscheinungen und wenn sich Ihr allgemeiner Gesundheitszustand verändert und Sie dies auf Novial® zurückführen.
Wann darf Novial® nicht eingenommen werden?
Nicht einnehmen dürfen Sie kombinierte hormonale Kontrazeptiva wie Novial® in den folgenden Fällen:
- Bei Vorliegen oder erhöhtem Risiko von venösen oder arteriellen Blutgerinnseln
- Bei Überempfindlichkeit gegen Desogestrel, Ethinylestradiol oder Laktose
- Bei Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) in Verbindung mit hohen Blutfettwerten
- Bei Lebererkrankungen mit abnormen Leberwerten und Lebertumoren
- Bei Krebs, der unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen wachsen könnte (z.B. Brustkrebs oder Krebs der Geschlechtsorgane)
- Bei ungewöhnlichem Wachstum der Gebärmutterinnenwand (Endometriumhyperplasie)
- Bei bestehender oder vermuteter Schwangerschaft
Darüber hinaus sollten Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie neben Novial® noch andere Arzneimittel oder pflanzliche Präparate einnehmen oder kürzlich eingenommen haben. Dies gilt auch dann, wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Produkte handelt. Einige Medikamente können die Wirksamkeit der Pille herabsetzen.
Das gilt insbesondere für die Behandlung von:
- Epilepsie und Narkolepsie (mit Primidon, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Modafinil)
- Tuberkulose (mit Rifampicin)
- HIV-Infektionen (mit Ritonavir, Nelfinavir, Nevirapin, Efavirenz)
- bakteriellen Infektionen (mit Antibiotika wie Ampicillin, Tetracycline, Griseofulvin, Rifabutin)
- hohem Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge (mit Bosentan)
- depressiven Verstimmungen (mit dem pflanzlichen Arzneimittel Johanniskraut)
Bei Behandlung mit derartigen Medikamenten dürfen Sie die Anwendung von Novial® in den meisten Fällen fortsetzen, sollten allerdings zusätzlich auf ein weiteres Verhütungsmittel zurückgreifen.
Bedenken Sie außerdem, dass auch die Pille die Wirksamkeit anderer Arzneimittel (z. B. Cyclosporin und Lamotrigin) beeinflussen kann.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Anwendung einer Antibabypille sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen. In den folgenden Fällen sollten Sie sich allerdings umgehend ärztliche Rat holen:
- Bei möglichen Anzeichen eines Blutgerinnsels
- Bei einem Knoten in der Brust
- Bei Symptomen eines Angioödems, wie Schwellungen des Gesichts, der Zunge und/oder des Rachens
- Bei längeren Einschränkungen Ihrer Beweglichkeit, z.B. vor Operationen
- Bei ungewöhnlich starken Blutungen
- Bei Verdacht einer Schwangerschaft oder Ausbleiben der Monatsblutung
An dieser Stelle möchten wir auf das leicht erhöhte Thromboserisiko für Anwenderinnen kombinierter hormonaler Kontrazeptiva hinweisen, das bei Pillen der dritten Generation wie Novial® unter Umständen höher ist als bei anderen Kombipräparaten.
Bitte beachten Sie außerdem, dass oral eingenommene Verhütungsmittel wie Novial® keinen Schutz vor ansteckenden Geschlechtskrankheiten bieten.
Wirkstoffe & Hilfsstoffe
Novial®
Wirkstoffe
- 0.05 mg / 0.1 mg / 0.15 mg Desogestrel
- 0.04 mg / 0.03 mg / 0.03 mg Ethinylestradiol
Inhaltsstoffe
- Stearinsäure
- Hypromellose
- Eisen(III)-oxid, rot
- Eisen(III)-oxidhydrat, gelb
- Siliciumdioxid, hochdisperses
- Povidon K27-32,4
- Kartoffelstärke
- 65 mg Lactose-1-Wasser höchstens
- Macrogol 400
- Titandioxid
- DL-α-Tocopherol
- Talkum
PZN
- Novial Niedrig dosierte Östrogenpillen: 02710869
Hersteller
Aspen Germany GmbH
Die Aktuallität dieser Packungsbeilage kann nicht gewährleistet werden. Die aktuellste Packungsbeilage entnehmen Sie aus der Medikamentenverpackung.