Was ist Cotrim forte?
Das Medikament Cotrim forte ist eine Kombination von zwei Wirkstoffen, die bestimmte Krankheitserreger in ihrem Stoffwechsel behindern.
Was ist der aktive Wirkstoff in Cotrim forte?
Der aktive Bestandteil des Arzneimittels ist 960 mg Cotrimoxazol, der sich wiederum aus jeweils 800 mg Sulfamethoxazol und 160 mg Trimethoprim zusammensetzt, weswegen das Medikament auch als Cotrim forte 800 mg /160 mg bekannt ist.
Wofür wird Cotrim forte verwendet?
Cotrim forte wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt, insbesondere wenn diese empfindlich auf die Wirkstoffe Sulfamethoxazol und Trimethoprim reagieren. Es eignet sich für:
- Infektionen der Harnwege: Dazu zählen Blasenentzündungen und Niereninfektionen. Auch eine vorbeugende Behandlung gegen Krankheitsrückfälle ist möglich.
- Atemwegsinfektionen: Dazu gehören Bronchitis, Lungenentzündungen und Infektionen der oberen Atemwege.
- Infektionen der Geschlechtsorgane: Hierzu zählen Entzündungen der Prostata und Granuloma venereum.
- Magen-Darm-Infektionen: Es wird bei Reisedurchfall und bakteriellen Infektionen wie Shigellose und Typhus eingesetzt.
- Seltene Infektionen: Bei abwehrgeschwächten Patienten kann es bei Erkrankungen wie Pneumocystis jiroveci (Lungenentzündung) und Brucellose verwendet werden.
- Nokardiose und mykotisches Myzetom: Diese seltenen Erkrankungen betreffen vor allem immungeschwächte Personen.
Cotrim forte wird nur dann eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht wirksam oder geeignet sind.
Was ist die empfohlene Dosierung von Cotrim forte?
Die empfohlene Dosierung von Cotrim forte 800 mg / 160 mg hängt von der Art der Infektion und dem Alter des Patienten ab. Hier sind die allgemeinen Dosierungsempfehlungen:
Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren nehmen zweimal täglich 1 Tablette (jeweils 800 mg Sulfamethoxazol und 160 mg Trimethoprim).
Kinder von 6 bis 12 Jahren nehmen zweimal täglich eine halbe Tablette.
Spezielle Dosierungsempfehlungen:
Zur einmaligen Behandlung bei Blasenentzündung bei Frauen beträgt die Gabe von Cotrim forte 800 mg / 160 mg 3 Tabletten als Einmaldosis.
Als langfristige, vorbeugende Behandlung bei Harnwegsinfektionen wird einmal täglich abends 1 Tablette eingenommen.
Bei Pneumocystis jiroveci-Lungenentzündung nehmen Sie je nach Körpergewicht bis zur fünffachen Standarddosis.
Bei Nokardiose wird über einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen dreimal täglich 1 Tablette eingenommen.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird die Dosierung vom Arzt angepasst. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf, beträgt jedoch in der Regel 5-8 Tage.
Wie wird Cotrim forte eingenommen?
Cotrim forte wird unzerkaut nach den Mahlzeiten eingenommen und mit ausreichend Flüssigkeit, etwa einem Glas Wasser, geschluckt. Es ist wichtig, die Tabletten in regelmäßigen Abständen und genau nach Anweisung des Arztes einzunehmen. Bei einer verpassten Dosis sollte die Einnahme einfach fortgesetzt werden, ohne die doppelte Menge einzunehmen.
Wann sollte Cotrim forte nicht genommen werden?
Cotrim forte darf nicht eingenommen werden, wenn bestimmte gesundheitliche Bedingungen vorliegen. Hierzu zählen:
- Allergien: Wenn eine Allergie gegen Sulfamethoxazol, Trimethoprim oder verwandte Wirkstoffe besteht.
- Schwere Hautreaktionen: Patienten, die bereits an Stevens-Johnson-Syndrom oder toxischer epidermaler Nekrolyse gelitten haben.
- Blutbildveränderungen: Bei krankhaften Veränderungen des Blutbildes, insbesondere einer Verringerung von Blutplättchen oder bestimmten weißen Blutkörperchen.
- Erbkrankheiten: Menschen mit angeborenem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel oder bestimmten Hämoglobin-Anomalien wie Hb Köln oder Hb Zürich.
- Schwere Nieren- oder Leberschäden: Insbesondere bei stark eingeschränkter Nierenfunktion oder schweren Leberschäden.
- Säuglinge: Cotrim forte ist für Neugeborene in den ersten 6 Lebenswochen und Frühgeborene nicht geeignet.
- Knochenmarkentzündung: Da Cotrim bei dieser Erkrankung oft nicht wirksam genug ist.
Des Weiteren sind Wechselwirkungen mit verschiedenen anderen Medikamenten bekannt. Zu ihnen gehören unter anderem:
- verschiedene Schlafmittel und Betäubungsmittel,
- Mittel zur Behandlung von Entzündungen, Schmerzen und Krampfanfällen,
- Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr,
- Bestimmte Medikamente zur Behandlung von HIV-Infektionen, Psychosen oder Rheuma.
Während der Schwangerschaft oder der Stillzeit sollte Cotrim forte nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen kann Cotrim forte haben?
Wie jedes andere Arzneimittel kann es auch während der Einnahme von Cotrim forte zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Sie sollten die Behandlung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen, wenn Sie eines der folgenden Symptome haben:
- Schwindel, Schüttelfrost, Interesselosigkeit, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, anhaltende Durchfälle oder Hautausschläge.
- Bis zu einer von 1.000 Patienten kann durch Cotrim forte eine potenziell lebensbedrohliche Schleimhautentzündung des Darmes bekommen oder schwere Hautreaktionen entwickeln, die mit Blasenbildung und Hautablösung einhergehen kann.
- In sehr seltenen Fällen (bis zu 1 von 10.000 Behandelte) kann es zu Blutbildveränderungen mit grippeartigen Symptomen kommen oder Blutarmut aufgrund von Blutbildungsstörungen kommen.
- Ebenfalls sehr selten sind schwere Reaktionen auf das Medikament, die schlimmstenfalls einen anaphylaktischen Schock nach sich ziehen können.
- Auch schwere und potenziell lebensbedrohliche Hautreaktionen sind möglich.
- Des Weiteren kann es in seltenen Fällen zu Störungen des Herzschlages, einer Veränderung des EKG oder Herzmuskelentzündung kommen.
Weitere mögliche Nebenwirkungen von Cotrim forte sind:
Bei bis zu 1 von 10 Patienten:
- Entzündungen im Bereich von Mund, Magen, oder Darm mit Appetitlosigkeit, Schmerzen oder Erbrechen,
- verschiedene allergische Reaktionen.
Bis zu 1 von 100 Behandelten leidet unter:
- Lebererkrankungen mit Gallestau, Ohrensausen oder Erniedrigung von Blutkalium- oder -natriumgehalt.
Bis zu 1 von 10.000 Behandelte können neben weiteren diese Nebenwirkungen haben:
- Pilzerkrankungen durch Candida albicans, Kopfschmerzen, Schwindel, Nervenentzündungen und Missempfindungen wie Kribbeln,
- Psychische Störungen, Bewegungs-Koordinationsprobleme, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie vorübergehende Kurzsichtigkeit,
- Leber- und Bauchspeicheldrüsenschäden, Nierenprobleme, Übersäuerung des Blutes und Überempfindlichkeitsreaktionen in der Lunge,
- Gefäßentzündungen, Lupus erythematodes und Arzneimittelfieber.
Wirkstoffe & Hilfsstoffe
Cotrim forte
Wirkstoffe
- 800 mg Sulfamethoxazol
- 160 mg Trimethoprim
Inhaltsstoffe
- Maisstärke
- Cellulosepulver
- Talkum
- Croscarmellose-Natrium
- Gelatine
- Hochdisperses
- Siliciumdioxid
- Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
- Natriumdodecylsulfat.
PZN
- Cotrim forte-ratiopharm® 800 mg/160 mg 10 St. / 20 St.: 17550621 / 17550638
Hersteller
ratiopharm GmbH
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