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So kann man Asthmaauslösern im Freien ausweichen

Egal ob in den eigenen vier Wänden oder draußen: Überall lauern irritierende Asthma-Trigger. So sagen Sie ihnen im Freien den Kampf an!

  • Wenn man unter Asthma leidet, kann alles - von Pollen bis hin zu Umweltverschmutzung - die Symptome verschlimmern. 
  • Das heißt aber nicht, dass Asthmatiker die Natur nicht genießen können. 
  • Den meisten Risikofaktoren im Alltag kann man gut vorbeugen.
  • Seien Sie sich bewusst, welche Umweltauslöser Ihre Symptome verschlimmern können und ergreifen Sie Maßnahmen, um sie zu vermeiden.

Beachten Sie den AQI, wenn Sie in einer Großstadt leben

Jeder ist von Luftverschmutzung in Städten betroffen, aber Menschen mit Lungenkrankheiten sind besonders anfällig für die Auswirkungen schlechter Luftqualität. Professor Christian Witt von der Lungenkoryphäe der Charité Berlin erklärte in einem Interview, dass die Schadstoffe Entzündungen in den Atemwegen auslösen und so bereits bestehende Lungenerkrankungen, wie Asthma verstärken. (Quelle: focus.de)

Der Luftqualitätsindex (engl. Air Quality Index - AQI) ist eine bewährte Metrik für die Feststellung der Luftverschmutzung. Der aktuelle Wert wird oft in den Lokalnachrichten genannt, kann aber auch online schnell und einfach überprüft werden, wenn Sie Ihre Postleitzahl eingeben. (Quelle: aqicn.org)

Wer Asthma hat und z. B. einen spontanen Stadtspaziergang machen will, dem empfehlen wir einen kurzen Blick auf den AQI. So ist sichergestellt, dass sich die Luftverschmutzung im Normalbereich befindet. Falls man trotz höheren AQI die Stadt erkunden möchte, ist es ratsam, die Asthmamedikamente mitzuführen.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wetterfronten im Auge behalten

Jede Art von Wetter kann sich auf die Lunge auswirken. Bei sehr empfindlichen und hyperreaktiven Atemwegen kann die Temperatur Bronchospasmen in den kleinsten Atemröhren der Lunge auslösen und so einen Asthmaanfall verursachen. Kalte, trockene Luft ist dafür besonders berüchtigt. Eine 2014 durchgeführte Studie der Fudan Universität in China zeigt, dass sich die asthmabedingten Krankenhausaufenthalte in den Wintermonaten stark erhöhen. (Quelle: journals.plos.org)

Ein Tipp: Versuchen Sie - auch wenn Sie nicht unter Asthma leiden - Ihren Mund mit einem Schal oder einer Maske zu bedecken, damit die Luft warm und feucht bleibt, wenn sie in Ihre Lungen gelangt. 

Höhere Temperaturen, gepaart mit entsprechender Luftfeuchtigkeit, können dagegen ebenfalls ein Problem darstellen und sind schwieriger zu handhaben. Eine Studie der University of Kentucky aus dem Jahr 2012 hat untersucht, wie sich feuchtes Wetter auf die Lungen eines Menschen auswirkt. Die Forscher testeten den Atemwegswiderstand - ein Maß dafür, wie leicht es ist zu atmen.

Nachdem sie vier Minuten lang heißer, feuchter Luft (49 °C mit 75 - 80 Prozent Luftfeuchtigkeit) ausgesetzt waren, stieg der Atemwegswiderstand bei Menschen mit Asthma um 112 Prozent, während er bei der gesunden Gruppe nur um rund 22 Prozent anstieg. (Quelle: atsjournals.org)

Wer an solchen Tagen im Sommer Sport machen möchte, sollte in Erwägung ziehen, zu kühleren Tageszeiten zu trainieren oder das Training komplett nach drinnen zu verlegen. 

Sogar der Wind einer neuen Wetterfront kann Asthmasymptome hervorrufen, weil er Auslöser wie Schimmel und Pollen aufwirbelt und die Luftdruckänderungen Atemwege sowie Bronchien beeinflussen können. Diese Winde sind schwer vorhersagbar. Wir empfehlen Ihnen eine Wetter-App zu verwenden, bei der Sie das Klima, den zuvor erwähnten AQI, und kommende Wetterfronten im Blick behalten können.

Den Schadstoffen mit der U-Bahn ausweichen

Leichter gesagt als getan, aber: Halten Sie sich - wenn möglich - vom Pendlerverkehr und von Staus fern. In einer idealen Welt würden wir alle in Parks spazieren gehen – und nicht entlang verkehrsreicher, stark befahrener Straßen. Die Entzündung der Atemwege ist in städtischen Gebieten tendenziell schlimmer, und der Verkehr kann Asthmasymptome auslösen. 

Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, die verkehrsreichsten Straßen zu den täglichen Stoßzeiten zu meiden - sofern es machbar ist. An besonders hektischen Tagen sollte man erwägen, lieber die U-Bahn zu nehmen, anstatt mit dem E-Roller an wartenden Verkehrsteilnehmern in ihren Autos und Bussen vorbeizuflitzen.

Das Institut für Umweltbewertung und Wasserforschung in Barcelona führte 2015 eine Studie durch, in der die Luftqualität verschiedener Transportmethoden verglichen wurden. Die Schadstoffartikel-Konzentration war demnach in U-Bahnen am geringsten. (Quelle: sciencedirect.com)

Grillmeister mit Asthma? Nicht zwingend widersprüchlich!

Sobald die Grillsaison anrückt, wird in ganz Deutschland wieder ordentlich Holzkohle gekauft. Grillen macht enorm viel Spaß, ist jedoch für Asthmatiker nicht ganz ungefährlich. 

Grills mit Holzkohle gelten als besonders schmutzig, weil sie winzige Rußpartikel erzeugen, die nicht nur die Luft verschmutzen, sondern sich auch tief in der Lunge ablagern und Reizungen verursachen können. 2017 zeigte eine Studie der Universität Ottawa, dass die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) des Kohlerauchs DNA-Mutationen, Erkrankungen der Atemwege und sogar Lungenkrebs verursachen können. (Quelle: nlm.nih.gov

Wer dennoch nicht auf die wichtige Rolle als Grillmeister verzichten will, sollten folgende Tipps beachten:

  • Denken Sie daran, sich an die Seite des Grills zu stellen, wenn Sie den Deckel öffnen. Der Rauch, die Hitze und die Aromen könnten sonst überwältigend sein.
  • Falls Sie anfangen zu Husten, ist die Rauchaussetzung immer noch zu groß. Halten Sie sich vom Grill fern oder tragen Sie in diesem Fall eine FFP2-Maske.
  • Langfristig kann die Investition in einen Erdgasgrill ratsam sein, denn diese brennen am saubersten.

Pollen und Schimmel sind die größten Übeltäter

Das saisonale ausgesetzt sein gegenüber Allergenen im Freien kann ebenfalls Asthma auslösen. Pollen und Schimmelpilze sind dort die häufigsten Allergene. Zu den Pollen gehören Bäume, Gräser und Unkraut. Je nachdem, wo Sie leben, sind die Pollenzeiten unterschiedlich. Die meisten Baumpollen fallen im Frühjahr, Gräser im Sommer und Unkraut im Herbst. Die Belastung durch Schimmelpilze kann je nach Feuchtigkeit und Regen variieren. 

Wie bei Allergenen in Innenräumen besteht das Ziel darin, die Exposition zu verringern, um Asthmaanfälle zu vermeiden. Wenn Sie wissen, dass Pollen ein Auslöser des Asthmas sind, kann es helfen, die Pollen nach dem Aufenthalt im Freien abzuwaschen. Auch das Schließen der Fenster während der Hauptpollenzeit kann helfen, die Belastung zu verringern.

2019 wurde in Finnland eine Metaanalyse der Universität Oulo veröffentlicht, die zeigt, dass bereits eine kurzzeitige Pollenexposition das Risiko für allergische und asthmatische Symptome deutlich erhöht. (Quelle: bmj.com)

Sie können einem Trigger nicht ausweichen? Vorbehandeln!

Wenn Sie wissen, was mögliche Asthmaauslöser sind und die sich in der momentanen Situation nicht vermeiden lassen, kann ein Notfallinhalator präventiv verwendet werden. Zwei Züge 15 bis 20 Minuten vor dem Auslöser können dazu beitragen, Asthmasymptome abzuwehren oder sich schneller von ihnen zu erholen.

Hinweis: Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.