Wenn wir von Gesundheit sprechen, spielt die psychische Gesundheit oftmals eine untergeordnete Rolle. Wir denken an unseren Rücken, die Lunge, Erkältungen etc. An unsere Stimmung, unser Wohlbefinden und unser Stresslevel hingegen weniger. Dabei ist unsere psychische Gesundheit ungemein wichtig. Sie sorgt dafür, dass unser Leben lebenswert bleibt.
Denn zum Einen können seelische Belastungen die Ursache organischer Beschwerden sein und zum anderen sinkt unsere Lebensqualität drastisch, wenn wir uns mental nicht gut fühlen. Letztendlich kann auch eine psychische Erkrankung tödlich enden. Beispielsweise indem Selbstmord begangen wird.
Suizidgefahr unter Männern
Laut der offiziellen Movember-Website begeht weltweit jede Minute ein Mann Suizid! Können Sie das vorstellen? Immerhin werden ¾ aller Selbstmorde von Männern begangen. Tatsächlich gehen Frauen oftmals offener mit einer psychischen Erkrankung um. Sie sprechen über Ihre Sorgen, Gefühle und Ängste. Sie bitten Freunde und Verwandte um Hilfe. Sie sprechen mit ihrem Arzt und begeben sich in Therapie, wenn nötig.
Unter Männern ist eine psychische Erkrankung hingegen meist ein Tabuthema. Schließlich sollen Ihre Kollegen Sie nicht für ein Weichei halten. Ihnen geht es gut! So soll es die Außenwelt zumindest wahrnehmen.
Das Stereotype der Maskulinität
Dieses Rollenbild des starken Mannes ist überholt und kann sogar tödlich enden! Während die Frauenwelt immer moderner wird und nach Gleichberechtigung strebt, bleiben die Stereotypen des Mannes veraltet.
- Ein Mann spricht nicht über seine Gefühle.
- Ein Mann löst seine Probleme selbst.
- Ein Mann muss für seine Frau sorgen und sie beschützen.
- Ein Mann muss stark sein.
Erwartungen, die tödlich enden können.
Diese und ähnliche Erwartungen sind in unseren Köpfen verankert. Sie sorgen dafür, dass Männer ihre Probleme in sich hineinfressen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Burn-out sind die Folge.
Hinzu kommt, dass die psychische Erkrankung oftmals sehr spät oder gar nicht festgestellt wird. Um dem maskulinen Stereotypen zu entsprechen, überspielen viele Männer ihre Sorgen, Ängste und Leiden. Sie wahren den Schein, bis sie keinen Ausweg mehr sehen.
Was kann ich tun?
Psychische Erkrankungen sind also nicht zu unterschätzen. Doch wie verhalten Sie sich richtig, wenn Sie betroffen sind? Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote, die Ihnen aus dem tiefen Loch der negativen Emotionen heraushelfen.
Haben Sie sich verändert? Sind Sie in letzter Zeit unheimlich schnell gereizt? Ziehen Sie sich zurück? Machen Ihnen schöne Erlebnisse kaum noch Freude? Dann trauen Sie sich: Suchen Sie sich Hilfe!
Suchen Sie sich eine Vertrauensperson, vielleicht Ihren Partner/ Ihre Partnerin oder Ihren besten Freund, und erzählen Sie dieser Person von Ihrem Problem. Sie werden sicher überrascht sein, wie erleichternd es sein kann, über seine Sorgen zu sprechen. Bitten Sie diese Person um Unterstützung und gemeinsam werden die nächsten Schritte bloß halb so schwer.
Je nach Ausmaß Ihrer Beschwerden kann eine Veränderung der Lebensgewohnheiten und ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt eventuell bereits ausreichen. Manchmal braucht es jedoch eine professionelle Behandlung. Haben Sie eine Mittelohrentzündung, benötigen Sie schließlich auch einen Ohrenarzt. Ihr Hausarzt kann Ihnen eine Überweisung an eine Klinik oder einen ambulanten Psychologen ausstellen.
Zögern Sie nicht den Notruf (112) zu wählen, wenn Sie keinen Ausweg mehr sehen oder das Gefühl haben, dass sich ein Bekannter etwas antun will!
Öffentliche Anlaufstellen
In Deutschland gibt es zudem schätzungsweise 70.000 bis 100.000 Selbsthilfegruppen, in denen Sie sich mit anderen austauschen und voneinander lernen können. Auch wenn der erste Besuch Überwindung kosten mag: Die Menschen dort sind in keiner Weise komisch. Die meisten von ihnen stehen mitten im Leben und benötigen einfach etwas Hilfe.
- Über die NAKOS-Datenbank finden Sie bundesweit Selbsthilfegruppen
- Zahlreiche Selbsthilfeforen bieten Ihnen die Möglichkeit, sich online auszutauschen. Bsp. Das Angst - und Panikforum Psychic.de
- Die Telefonseelsorge hat immer ein offenes Ohr für Sie Rufnummer: 0800/111 0 111
- Das Online-Selbsthilfeprogramm von moodgym bei Depressionen ist kostenlos, anonym und wird von der AOK empfohlen.
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