Noch vor wenigen Jahren herrschte die Meinung, dass Erektionsstörungen hauptsächlich psychische Ursachen haben und quasi im Kopf der betroffenen Männer entstehen. Mittlerweile ist die Medizin weiter und weiß, dass die Ursachen für Erektionsstörungen in der Regel auf vielen verschiedenen Faktoren basiert. Sind Sie von erektiler Dysfunktion betroffen, suchen Sie sich Hilfe bei Ihrem Urologen.
Ursachen einer erektilen Dysfunktion
Am Aufbau einer stabilen Erektion sind verschiedene organische und psychische Systeme und Faktoren im Körper beteiligt. Ärzte teilen die erektile Dysfunktion in zwei verschiedene Formen ein: die körperliche oder organische Impotenz und die psychogene Impotenz. Allerdings haben die meisten Männer mit einer organischen Impotenz zusätzlich eine psychogene Komponente.
Nahezu jede Erkrankung kann auch die Fähigkeit, eine Erektion aufzubauen und zu halten, beeinträchtigen, indem sie das Nervensystem, das Gefäßsystem oder das Hormonsystem beeinflusst. Möglich sind Veränderungen der Muskulatur des Penis oder der Stimmung und des Verhaltens der Betroffenen. Eine rein psychogene Erektionsstörung ist eher ungewöhnlich, obwohl erektile Dysfunktion früher ständig mit psychologischen Faktoren in Zusammenhang gestellt wurde. Die Erkrankung findet in der Regel also nicht nur in Ihrem Kopf statt.
ED und Diabetes
Diabetes ist ein gut untersuchter Risikofaktor für die erektile Dysfunktion. Bis zu 50 Prozent aller Männer mit Diabetes leiden auch an einer Erektionsstörung. Hintergrund sind verschiedene Mechanismen im Gefäß- und Nervensystem, die bei beiden Erkrankungen gleichermaßen betroffen sind. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel das Risiko für Erektionsstörungen deutlich senken kann.
ED und Rauchen
Das Rauchen von Zigaretten ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine erektile Dysfunktion. Studien haben ergeben, dass sich das Risiko für eine Erektionsstörung verdoppelt, wenn Männer rauchen.
ED und psychische Gesundheit
Psychische Erkrankungen wie Depressionen können die Performance im Bett beeinträchtigen. Nach massiv traumatischen Situationen beobachten Ärzte ebenfalls Erektionsstörungen bei Männern. Andersherum kann eine erektile Dysfunktion auch eine Depression hervorrufen.
ED und ein passiver Lebensstil
Wer aktiv ist und sich im Alltag regelmäßig bewegt, leidet seltener an Erektionsstörungen (1). Sport ist gut für das Herz-Kreislauf-System und somit auch für die Blutgefäße der männlichen Genitalien. Wissenschaftler konnten allerdings beobachten, dass Männer, die regelmäßig für eine lange Zeit Fahrrad fuhren, ein erhöhtes Risiko für eine Erektionsstörung aufwiesen. Achten Sie also auf die passende Sportart oder einen modernen Fahrradsattel, der keinen Druck auf die wichtigen Blutgefäße ausübt.
Erektionsstörungen beginnen meistens nicht im Kopf
Haben Sie festgestellt, dass Sie Ihre Erektion nicht wie gewohnt im Griff haben und Ihr Liebesleben darunter leidet, vereinbaren Sie nicht sofort einen Termin bei einem Psychiater. Gehen Sie zunächst zu Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich gründlich durchchecken. Denn eine erektile Dysfunktion hat in vielen Fällen eine körperliche Ursache. Typische Erkrankungen, die Ihr Arzt ausschließen sollte, sind zum Beispiel Diabetes mellitus, Gefäßkrankheiten, Bluthochdruck und Nierenversagen. Warten Sie mit der Abklärung lieber nicht, bis sich zu der physischen Ursache auch noch eine psychische Komponente gesellt.