Ab 55 Jahren beginnt die Prostata häufig Probleme zu bereiten
Heute ist ein 55-Jähriger nicht alt, sondern in der Blüte seines Lebens. Trotzdem kann sich jetzt bereits verstärkter Harndrang einstellen und das Urinieren kann zum Problem werden, weil zum Beispiel nach dem Entleeren der Blase noch Tropfen austreten. Auch nachts müssen Männer dieser Altersgruppe häufiger auf die Toilette. Die Prostata wird jetzt ein Thema. Ein Besuch beim Urologen wird unumgänglich. Allerdings wird gerade bei Männern das Thema Inkontinenz schamhaft als Tabuthema behandelt.
Die Funktionsweise der Prostata
Die Prostata hat die Größe einer Kastanie und umschließt die Harnröhre zum Penisausgang hin. Allerdings beginnt die Prostata im Laufe der Jahre hin zu wachsen - und übersteigt damit auch die Größe der Kastanie. Das wiederum bewirkt, dass sich dieses Wachstum des Organs auch auf die umliegenden Organe, damit auch die Harnröhre, auswirkt. Die Prostata beginnt mit ihrem Wachstum, auf die Harnröhre zu drücken und den Kanal für den Urin zu verengen. Das bedeutet, dass beim Wasserlassen größere Mengen an Urin in der Blase verbleiben. Damit läuft die Blase auch schneller wieder voll, was den nächtlichen Harndrang erklärt.
Medizinischer Fakt ist zudem, dass die Harnröhre aufgrund des Wachstums der Prostata irgendwann komplett blockieren kann. Die Gründe dafür sind noch unerforscht. Es gibt Fragen mit der Entwicklung des Körpers im Alter, die sind noch nicht eingehen geklärt. Mit der Prostata ist das ebenso.
Der plötzliche Harndrang kann nicht willentlich aufgehalten werden
Männer, die unter Prostataproblemen leiden, müssen sofort, wenn sie Harndrang verspüren, die Blase entleeren. Das ist dann auch schon einmal an einem Busch oder der Hausecke der Fall, weil ansonsten der Urin in die Hose ginge. Der Mann ist nicht mehr in der Lage, bei Harndrang den Schließmuskel zu kontrollieren und den Urin bis zur nächsten Toilette anzuhalten. Bereits beim Verspüren des ersten Harndrangs sind schon einige Tropfen in die Hose unterwegs.
Wenn ein Tumor das Problem ist
Ein Urologe, der einen betroffenen Mann an der Prostata operiert, weist immer darauf hin, dass eine Entfernung des Organs beim Mann die Folge hat, dass dieser nach der Operation erst das Urinieren wieder erlernen muss, da der Blasenschließmuskel dicht ist. Das bedeutet, dass ein operierter Mann für einen bestimmten Zeitraum auch Inkontinenzvorlagen tragen muss. Das ist dann der Fall, wenn die Prostata aus medizinischen Gründen komplett entfernt werden muss. Das wiederum ist im Falle eines Tumors so. Allerdings muss nicht jedes Problem mit der Prostata auf eine Krebserkrankung hindeuten.
Krebs ist seltener das Problem
Im Regelfall - und das ist bei 50 Prozent der Männer der Fall, die das Alter von 50 Jahren überschritten haben - ist das Wachstum der sogenannten Vorsteherdrüse der Grund für den unkontrollierbaren Harndrang. Das heißt, dass die Fließgeschwindigkeit des Harnstrahls abnimmt und dass Urinreste in der Blase verbleiben. Der Mann selbst spürt das auch und fühlt, dass er trotz Drang die Blase nicht komplett entleeren kann. Die Möglichkeiten der Lösung des Problems, wenn kein Krebs besteht, sind vielfältig und der Urologe kann hier weiter helfen.
Das Tabu wird langsam gebrochen
Im Laufe der letzten Jahre konnte das Tabuthema "Prostata" langsam aufgeweicht werden. Männer akzeptieren, dass auch sie Alterungssymptome wie unkontrollierbaren Harndrang haben. Die Angst vor dem Prostata-Karzinom ist berechtigt, aber es ist nicht zwingend der Fall, dass der Krebs die Ursache für die Harnprobleme ist. Das als Hyperplasie bezeichnete Krankheitsbild der Prostatavergrößerung lässt sich aber nur mit einer ärztlichen Untersuchung vom Krebs unterscheiden.
Die Vorsorge für den Mann ab 50 ist unerlässlich, um frühzeitig und wirksam handeln zu können.