Schluss mit Rauchen: Die Hürden des Rauchstopps
Jeder Betroffene weiß, das wohl die größte Herausforderung des Rauchstopps darin besteht, den Tabak dauerhaft aus dem Leben zu verbannen. Auf Anhieb schaffen es nur die wenigsten ohne professionelle Hilfe. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass höchstens fünf Prozent der Raucher, die das Rauchen auf eigene Faust aus ihrem Leben verbannten, ein Jahr später noch abstinent sind. Zwar sind die Abstinenzraten bei einer professionellen Tabakentwöhnung deutlich besser, jedoch noch lange nicht befriedigend. Rückfälle werden häufig nicht nur als Zeichen von Schwäche interpretiert, sondern sorgen natürlich auch bei den Betroffenen selbst für Enttäuschung und Frust. Wichtig ist es hierbei jedoch, herauszufinden, durch was der Rückfall ausgelöst worden ist. Nur dadurch lässt er sich in Zukunft nämlich vermeiden.
Die Arten des Rückfalls
Grundsätzlich unterschieden Experten die Rückfälle in drei unterschiedliche Arten. So gibt es den sogenannten "Slip", bei welchem es sich um einen Ausrutscher - häufig auf Partys - handelt. Der "Lapse" hingegen bezeichnet einen Fehltritt, der mehrere Tage andauert, während der "Relapse" den vollständigen Rückfall in das vorherige Suchtverhalten meint. Insbesondere Betroffene, die starke Raucher waren, sollten sich selbst einen kleinen Ausrutscher nicht erlauben, da dieser schnell wieder in das alte Suchtmuster führt. Beim Rauchen wird grundsätzlich die Anzahl von bestimmten Rezeptoren im Gehirn erhöht, sodass es zu einer Überzahl an Nikotinrezeptoren kommt. Diese Überzahl führt bei einem Rauchstopp zu Entzugssymptomen. Nach einigen Wochen verschwinden diese jedoch wieder und die Rezeptoren befinden sich dann in einem Zustand, der mit einem Schlafzustand verglichen werden kann. Nichtsdestotrotz können sie aus diesem jederzeit wieder geweckt werden. Aus diesem Grund sollten Betroffene auf keinen Fall testen, ob die Zigarette noch schmeckt oder sie dieser widerstehen können. Werden die Rezeptoren wieder geweckt, werden gleichzeitig auch alte Verhaltensmuster wiederbelebt, sodass die Betroffenen in der Regel wieder so viele Zigaretten wie vor dem Rauchstopp konsumieren.
Was kann vor Rückfällen schützen?
Damit es erst gar nicht zu Rückfällen nach dem Rauchstopp kommt, ist eine genaue Analyse der jeweiligen Risikosituationen sehr wichtig. Der Betroffene sollte sich bewusst werden, in welchen Momenten er am ehesten schwach werden könnte. Beispiele hierfür sind der Besuch der Lieblingskneipe, Partys oder der Fußballabend mit Freunden. Damit der Betroffene solche Situationen in Zukunft nicht vollständig meiden muss, um der Zigarette aus dem Weg gehen zu können, sind Krisenmanagement und eine gute Vorbereitung notwendig. Betroffene können sich mit Stichpunkten auf einer Karteikarte oder dem Smartphone helfen, die in Krisensituationen helfen. Zunächst muss die Zigarette so schnell wie möglich ausgemacht werden und vor allem die Rauchsituation verlassen werden. Im Anschluss an die Situation sollte sich der Betroffene fragen, was genau ihn zum erneuten Konsum verleitet hat und was ihn daran hätte hindern können. Wichtig ist außerdem, dass sich Betroffene immer wieder neu motivieren und sich die guten Gründe für einen Rauchstopp vor Augen halten. Eine Notfallkarte mit den guten Gründen, die sich immer in der Hosentasche befindet, kann im Ernstfall helfen. Kommt es jedoch nicht nur zu einem einmaligen Rückfall, sondern zu einem anhaltenden Rückfall, sollte unter Umständen über professionelle Hilfe nachgedacht werden. Ein Beispiel hierfür ist ein Raucher-Entwöhnungskurs. Nie fehlen darf jedoch die eigene Motivation. Nur Betroffene, die fest an ihren Erfolg glauben, haben eine große Chance, tatsächlich langfristig rauchfrei werden zu können. Dennoch sind häufig mehrere Anläufe notwendig, sodass Betroffene in der Regel viel Motivation und Geduld mitbringen müssen.