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Männer sind durchweg zu zurückhaltend beim Händewaschen

Männer waschen sich nicht gern die Hände

Die einstmals als Vorurteil gehandelte Tatsache hat nun Bestätigung gefunden. Psychologie Studenten in Nürnberg haben nach Beobachtungen auf Herrentoiletten herausgefunden, dass Männer generell ein kritisches Verhältnis zum Händewaschen haben.

Besonders in der Erkältungszeit kann das sparsame Händewaschen ein Risiko sein

In der winterlichen Erkältungszeit ist Händewaschen die beste Vorbeugemaßnahme vor Erkältungen. Noch vor Ingwertees und anderen Vorbeugemaßnahmen ist es die Hygiene der Hände, die ausschlaggebend für die Gesundheit ist. Ohne gründliche Hygiene und regelmäßiges Händewaschen helfen auch Sauna und Nasendusche nicht gegen Erkältungen.

Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist Händewaschen der beste Schutz vor Krankheitserregern. Nur Wasser und Seife entfernen Bakterien und Viren von den Händen. Dennoch ist gerade bei Männern im Hinblick auf die Hygiene der Hände noch viel Luft nach oben vorhanden. Das haben aktuell durchgeführte Untersuchungen auf öffentlichen Toiletten ergeben.

10 Psychologie-Studenten beobachteten das Waschverhalten von Männern

Für das Experimentalpraktikum schauten insgesamt zehn Psychologie Studenten den Männern auf die Finger. Die Studenten kamen von der privaten SRH Hochschule in Heidelberg. Beobachtet wurden 1.000 Besucher öffentlicher Toiletten in Heidelberg und Umland. Die Ergebnisse waren erstaunlich und untermauerten jedes vermeintliche Vorurteil.

Die Ergebnisse der Beobachtungen

Insgesamt 11 Prozent der Männer, die die öffentliche Toilette besuchten, verzichteten abschließend komplett auf die Reinigung der Hände mit Wasser und Seife. Bei den Frauen waren es lediglich drei Prozent, die nach dem Toilettengang die Hände nicht wuschen. 82 Prozent aller beobachteten Frauen nutzten nach dem Toilettengang Wasser und Seife. Bei den Männern kamen die Beobachtungen lediglich auf 51 Prozent, die Wasser und Seife nutzten.

Die Studenten beobachteten so diskret wie möglich - auch, um Ergebnisse nicht zu verfälschen

Unauffällig und diskret beobachteten die Studenten das Verhalten von Frauen und Männer in unterschiedlichen öffentlichen Sanitäreinrichtungen. Das waren unter anderem Fastfood-Restaurants und Raststätten, aber auch Bahnhöfe sowie die eigene Mensa.

Geklärt werden konnte nicht, wie das Waschverhalten von Menschen in öffentlichen Toiletten ist, wenn sie sich allein im Waschbereich befinden. Die Vermutungen gehen allerdings dahin, dass die Hygiene dann eher noch weiter sinkt.

Was ist hygienisches Händewaschen und wie wird es umgesetzt?

Viele Menschen lassen sich nur etwas Wasser über die Hände laufen und benutzen dazu gegebenenfalls noch kurz etwas Seife - abspülen, fertig!

Werden Männer und Frauen gemeinsam bewertet, dann gilt für ungefähr sieben Prozent, dass sie auf das Waschen der Hände komplett verzichten. Für 27 Prozent der Frauen und Männer gilt, dass sie die Hände nach dem Toilettengang ausschließlich mit Wasser abspülen. Immerhin ganze 58 Prozent nutzen sowohl Wasser als auch Seife, gehen hier aber nicht mit der Gründlichkeit vor, die ein hygienisches Händewaschen verlangt. Lediglich acht Prozent der Männer und Frauen waschen ihre Hände aus den Beobachtungen heraus so gründlich, wie es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der BZgA, empfohlen wird. Das bedeutet nämlich, die Hände für mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife zu waschen und dabei nicht nur die Handflächen, sondern auch die Fingerzwischenräume einzubeziehen.

Schon ältere Untersuchungen eröffneten dieses unhygienische Verhalten. Hier wurden 250.000 Menschen von der London School of Hygiene & Tropical Medicine beobachtet. Hier ergab sich, dass noch nicht einmal ein Drittel der Männer Wasser und Seife zum Händewaschen benutzte. Bei den Frauen waren es 64 Prozent.

Die Bedeutung des Händewaschens wird unterschätzt

Nur dann, wenn die Hände immer für 20 bis 30 Sekunden unter fließendem Wasser und mit Seife gründlich gewaschen werden, ist eine optimale Hygiene gegeben. Das bedeutet einen Schutz vor Infektionen des Magens sowie des Darms, der Luftwege und auch der Haut.