Verringern sich Hormone im Alter?
Die Antwort auf die Frage lautet: Nein, genau umgekehrt. Über lange Zeit nahmen Mediziner und Wissenschaftler an, dass die Menschen im Alter mit einem sinkenden Hormonspiegel rechnen müssen. Es hat sich doch erwiesen, dass die Menschen altern, weil der Hormonspiegel sinkt, da die Hormonproduktion der jeweiligen Drüsen im Verlauf der Zeit abnimmt. Bei Männern wurde die hormonelle Bedeutung für den gesamten Organismus erst im anfänglichen 21. Jahrhundert ernsthaft betrachtet und erforscht.
Hormone bringen Mann auf Trab
Die Bezeichnung 'Hormon' begründet sich im griechischen 'hormau' und bedeutet so viel wie 'ich aktiviere mich'. Das Hormonsystem ist neben dem Immun- und dem Nervensystem eines der wichtigsten Kontrollmechanismen, welches sämtliche Körperfunktionen und Prozesse wie Entwicklung, Wachstum und Reproduktion sowie Altern reguliert.
Hormone fungieren im Körper zudem als Botenstoffe zwischen Körperzellen und einzelnen Körperorganen Befehle und übermitteln deren Nachrichten. Das Zwischenhirn (Hypothalamus) ist eine kirschkerngroße Drüse, die sich mittig im Gehirn befindet, und trägt hierbei die größte Verantwortung. Der Hypothalamus ist somit das Steuerungszentrum für die Hormone und damit sämtliche Körperfunktionen.
Powerhormone der Männer
Testosteron: Dieses ist für Männer eines der Powerhormone. Das äußerst wichtige männliche Sexualhormon steuert unter anderem die Libido und sexuelle Lust, den Antrieb und Schlaf sowie die Stimmung. Erfahrungsgemäß verringert sich die Produktion ab der 2. Lebenshälfte deutlich, wodurch sehr unliebsame Nebenwirkungen entstehen können. Männer müssen sich jedoch nicht viel Sorgen machen, da es gleichermaßen natürliche und medizinische Wege gibt, um den Testosteronspiegel zu erhalten und zu erhöhen. Medizinische Hilfe kann bei besonders gravierendem Mangel an Testosteron weiterhelfen.
DHEA: Das Hormon Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist bei Männern zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr für eine rasche Abnahme der Konzentration verantwortlich. Da DHEA ebenfalls als Powerhormon für Männer gilt, hat es eine besondere Bedeutung: Es soll den Alterungsprozess verringern. Dazu verspricht das Mother-Steroid weitere positive Effekte wie zum Beispiel:
- eine Stärkung des Immunsystems
- erhöht das mentale Durchhaltevermögen
- wirkt gegen Stress (verhindert die Ausschüttung von Cortisol)
- erhöht die Konzentrations-/Merkfähigkeit
- verleiht mehr Energie
- und steigert das allgemeine Wohlbefinden.
Essenzielle Hormone im Mann
- Das HGH(Human Growth Hormone/Wachstumshormon) entsteht im Gehirn und wird direkt in die Blutbahnen geschickt. So kann HGH die gesamten Zellen des Körpers umgehend erreichen und dort zahlreiche Funktionen erfüllen, die unter anderem an der Regulierung von Aufbau- und Wachstumsprozessen beteiligt sind. Da auch HGH in späteren Jahren weniger produziert wird, können viele Auswirkungen des Alterns zum Teil auf dem Mangel an Wachstumshormonen basieren.
- Die Östrogenmenge jedes Mannes ist vom Fettgewebe abhängig. Ältere Männer produzieren relativ viele Östrogene, sodass sie zur femininen Fettgewebsverteilung an Gesäß und Hüften sowie zur Brustbildung neigen. Allerdings benötigen Männer Östrogene für einige Hirnfunktionen sowie ihren Knochenstoffwechsel. Wichtig ist ein ausgeglichener Hormonspiegel zwischen Östrogen und Testosteron.
- Melatonin ist für die Regelung der biologischen Uhr (zirkadianen 24-Stunden-Rhythmus) der Menschen verantwortlich. Besteht ein normaler Schlaf-Wach-Rhythmus, schüttet die Epiphyse(Zirbeldrüse)Melatonin hauptsächlich nachts (meistens ab Mitternacht) aus. Das Mikro-Hormon schützt hauptsächlich Organe und Zellen vor dauerhafter Überlastung und ermöglicht so eine wirksame Regeneration. Um im Körper ausreichend Melatonin zu halten, sollten Männer speziell auf übermäßigen Genuss von Nikotin und Alkohol verzichten.
- Eicosanoide werden für fast alle entscheidenden physiologischen Prozesse benötigt. Sie fördern die Hormonbalance und können so auch Alterungsprozesse verzögern. Sie sind nicht als Medikament verfügbar, können allerdings unter anderem durch Olivenöl und Seefisch aufgenommen werden.