Forscher beabsichtigen, innerhalb der Krebsforschungen speziell beim Brustkrebs eine Revolution auszulösen. Das Argument "lieber mit 30 Jahren der Bluttest als 50 Jahren das Mammographie-Screening mit möglicherweise schon bestehendem Krebs umzusetzen“ greift hier sehr überzeugend. Der entwickelte Bluttest soll nun in der Lage sein, sechs Krebsgene mit nur einer Blutprobe zu finden. Dabei ist das nicht der einzig mögliche Test, der das Krebsrisiko speziell bei Frauen im Blut nachweisen soll, bevor der Krebs ausbricht.
- Krebs entdecken, bevor er sich ausbreitet, das ist das Ziel
- Das Blut liefert neue und zuverlässige Ergebnisse
- Sechs gefährliche Risiko-Gene lassen sich in nur einem Test nachweisen
- Große Erfolge werden erwartet
- Junge Frauen haben häufig den aggressivsten Krebs
- Zwei Bluttests, die Brust und Eierstockkrebs nachweisen, sind schon reif für die Praxis
Krebs entdecken, bevor er sich ausbreitet, das ist das Ziel
Die Medizin ist schon lange bestrebt, dass Krebs bereits nachgewiesen werden kann, bevor er sich im Körper ausbreitet. Deshalb werden die entsprechenden Untersuchungen auch als Krebsfrüherkennung deklariert. Leider sind die Versuche bis heute, bis auf einige teilweise noch wenige Erfolge, wenig zufriedenstellend. Das Mammographie-Screening ist eine Variante der Früherkennung, bei der der Aufwand sehr hoch ist, der Preis für die Untersuchung auch, die Ergebnisse dagegen häufig falsch ausgewertet werden. Deshalb sind Forscher weiterhin bestrebt, hier eine Alternative zu finden, die zuverlässiger ist, als das Mammographie-Scanning.
Das Blut liefert neue und zuverlässige Ergebnisse
Das Blut weist nicht nur nach, ob Krebszellen verschiedener Art durch den Organismus wandern. Darüber hinaus lässt sich mit einem Bluttest auch gleich nachprüfen, ob einzelne Menschen ein erhöhtes Maß an Risiko-Genen aufweisen und der Mensch damit vielleicht noch nicht den Krebs, die Gefahr dafür, ihn auszubilden aber bereits in sich trägt.
Sechs gefährliche Risiko-Gene lassen sich in nur einem Test nachweisen
Britische Forschern haben sich einem Bluttest gewidmet, der in der Lage ist, gleich sechs sehr gefährliche Brustkrebs-Gene in einem Test nachzuweisen. Sie sprechen sich dafür aus, dass damit alle Frauen in einem Alter von 30 Jahren auf die entsprechenden Mutationen dieser Gene untersucht werden sollen. Zur nachfolgenden Krebsfrüherkennung müssen dann lediglich die Frauen geschickt werden, die nachweislich die Krebs-Gene in sich tragen. Die anderen müssen sich dem unangenehmen Mammographie-Screening nicht mehr aussetzen.
Große Erfolge werden erwartet
Die Forscher haben berechnet, dass es möglich sein wird, dass in Großbritannien so 64.500 Frauen vor Brustkrebs und zudem 17.500 Frauen vor Eierstockkrebs geschützt werden können und dass sich damit auch 12.300 Todesfälle, die auf diesen Krebsarten basieren, verhindern lassen. Das Gen-Screening ist zwar teurer als andere Vorsorgeuntersuchungen, allerdings würde es sich auch im Hinblick auf die Ergebnisse lohnen.
Junge Frauen haben häufig den aggressivsten Krebs
Die Tatsache, dass der Gentest um das 30. Lebensjahr herum ausgeführt wird, ist auch im Hinblick auf die Entwicklung von Krebs sehr positiv. Ganz im Gegensatz zu der Zielgruppe der 50-jährigen, für die das Mammographie-Screening als Krebsvorsorge angewandt wird, sind es die jüngeren Frauen, die aggressivere Krebsformen ausbilden. Deshalb hat der Test einen weiteren positiven Aspekt.
Zwei Bluttests, die Brust und Eierstockkrebs nachweisen, sind schon reif für die Praxis
Zum Ende des Jahres 2017 wurden durch das Konsortium EpiFemGen, das von der EU gefördert wird, bereits zwei Bluttests, die den Brust- und den Eierstockkrebs nachweisen, vorgestellt. Sie können sich nun in der Praxis bewähren, damit sie in wenigen Jahren auch der Krebsmedizin allgemein zur Verfügung gestellt werden können. Besonders in den Test für den Eierstockkrebs setzen Mediziner große Hoffnungen. Zitiert wird ein Forscher vom University College London dahingehend der "damit rechnet, dass mit der angewandten Strategie über 92 Prozent der Eierstockkrebsfälle erkannt werden, davon 60 Prozent sogar in einem noch sehr frühen Stadium".