Warum entsteht ein Leistenbruch?
Der Leistenbruch, auch bezeichnet als Leistenhernie oder Inguinalhernie, ist ein Bruch des Bauchgewebes, der aufgrund des unter dem Bauchgewebe liegenden Samenstrangs eine Schwachstelle an dieser Bauchseite als Ursache hat. Das Missverhältnis der Bauchmuskulatur und des Bauchinnendrucks steigert das Risiko für einen Leistenbruch. Dieser kann durch schweres Tragen, durch Pressen oder auch Übergewicht begünstigt werden. Dabei kann der Darm eingeklemmt werden, was eine erhöhte Gefahr darstellt. Das Verhältnis der Leistenbrüche liegt bei neun Brüchen beim Mann, auf die ein Bruch bei der Frau entsteht.
Was geschieht bei einem Leistenbruch?
Eines der wesentlichen Risiken, die sich aus einem Leistenbruch ergeben ist, dass hier eine Verklemmung entsteht und somit ein Teil des Darms keine Blutversorgung mehr erfährt. Das führt zur Nekrose, dem Absterben des Gewebes. Daraus kann sich eine Sepsis, also die Blutvergiftung, ergeben sowie auch die Entzündung der Hoden und des betroffenen Bauchbereichs.
Eine gute Bauchmuskulatur kann übrigens das Risiko des Leistenbruchs mindern.
Die Gründe, warum Leistenbrüche entstehen
Der Grund dafür, dass das Gewebe innerhalb der Leiste reißt, ist ein zu höher Bauchinnendruck. Das kann passieren, wenn durch das falsche Anheben von schweren Gegenständen der Druck erhöht wird. Aber auch eine Verstopfung beim Stuhlgang und das daraus resultierende Pressen kann einen Leistenbruch zur Folge haben. Auch dann, wenn ein chronischer Husten besteht, wird der Bauchinnendruck erhöht.
Mit welchen Symptomen zeigt sich ein Leistenbruch?
Der Leistenbruch ist im Regelfall tastbar. Dazu kommen bei verschiedenen Bewegungen Schmerzen hinzu. Erwachsene Männer fühlen in der Leistengegend oftmals eine Schwellung, die sich bis zum Hodensack ausweiten kann. Auch Druckgefühle an der Bruchstelle sind oftmals zu verzeichnen. Besteht der Verdacht auf einen Leistenbruch, ist Vorsicht geboten, wenn eine starke Schwellung und Schmerzen auftreten. Dann kann es sein, dass sich der Bruch verklemmt hat. Jetzt ist der sofortige Weg in die Notaufnahme vom Krankenhaus notwendig, denn dieser Bruch muss sofort chirurgisch behandelt werden.
Wie werden Leistenbrüche behandelt?
Ein Leistenbruch heilt nie von allein und wird eher größer, als allein zu verschwinden. Oftmals sind keine operativen Behandlungen erforderlich, wenn der Bruch nicht zu stark ausgedehnt ist und sich nicht erweitert. Beim chirurgischen Eingriff wird die Bruchlücke verschlossen. Bei großen Brüchen wird hierzu zum Verschluss eine Netzeinlegung mit eingenäht, die die Bruchstelle verstärkt.
Ohne Operation wird oftmals ein Bruchband verordnet, das eine Verklemmung des Bruchs verhindern soll.
Sex und Leistenbruch
Ein Mann mit einem Leistenbruch darf Sex haben, muss aber eine Einklemmung vermeiden. Ist die entstanden, muss der Weg sofort in die ärztliche Notaufnahme führen. Leistenbrüche können auch zu Potenzproblemen führen. Das liegt dann an einer Störung der Hodenfunktion, weil der Darm sich verlagert hat. Diese Potenzprobleme können besonders bei größeren Brüchen wie auch bei gefülltem Darm auftreten. Durch den Druck entsteht eine Durchblutungsstörung des Hodens, der die Fruchtbarkeit beeinflusst. Weil 95 Prozent des männlichen Testosterons in den Hoden gebildet wird, kann sich eine reduzierte Testosteronproduktion mit Potenzstörungen ergeben, wenn der Leistenbruch nicht operiert wird.
Ist Sex nach der Leistenbruch-OP erlaubt?
Wann der Mann wieder Sex haben darf, hängt von der OP-Technik ab. Grundsätzlich sollte bei jeder OP-Technik darauf geachtet werden, dass die Leistenregion keinen Druck erfährt und dass eine optimale Wundheilung gegeben ist. Bedenken sollte ein operierter Mann, dass die äußerliche Wundheilung nach zwei bis drei Wochen zufriedenstellend abgelaufen ist. Die innere Heilung benötigt aber zwei bis drei, manchmal sogar bis zu sechs Monaten, in denen das Gewebe noch geschont werden muss beim Sex. Die Leistenregion wenig belastende Sexpraktiken sind bereits nach einigen Wochen wieder erlaubt.