Ein Pollen-Boom in diesem Jahr
Allergiker leiden in diesem Jahr unter einem früh einsetzenden Pollenflug. Insbesondere die Pollen von Hasel und Erle waren bereits früh unterwegs: Das ungewohnt warme und trockene Wetter im Februar sorgte für einen Pollen-Boom. Nicht wenige Menschen traf der plötzliche Pollenflug unerwartet bei ersten Ausflug ins Grüne.
Ende März ist die nächste Allergie-Welle zu erwarten, wenn die Birke blüht. Die Blütezeit dieses Baumes dauert zwar nur wenige Wochen, doch diese kurze Zeit hat es in sich: Es ist mit starken Pollenflug zu rechnen. Ab Mitte April erwarten schließlich alle Menschen, die unter dem klassischen Heuschnupfen leiden, einen starken Pollenflug bei Gräsern. Experten befürchten, dass die Wetterextreme die Verbreitung von Pollen verstärken können. Es ist immer früher im Jahr mit einer starken Belastung zu rechnen.
Damit nicht genug. Experten beachten seit mehreren Jahren einen weiteren Trend. Die Zeiten des Pollenflugs werden immer länger. Mittlerweile gibt es kaum einen Zeitraum im Jahr, in dem keine Pollen unterwegs sind. Selbst der Winter kann in Deutschland nicht mehr als pollenfrei gelten.
Pollenflugvorhersagen werden immer genauer
Durch die technische Entwicklung ist es in den letzten Jahren gelungen, die Messung des Pollenflugs deutlich zu verbessern. Während früher Wissenschaftler die Pollen in der Luft unter dem Mikroskop bestimmen und zählen mussten, wird diese mühselige Arbeit heute schnell und nahezu fehlerfrei von Computern erledigt. Das spart Zeit. Aufkommen und Verbreitung können nahezu stündlich bestimmt werden. Allergiker profitieren von den aktuellen Pollenflugvorhersagen, die dadurch möglich werden. Tagesaktivitäten lassen sich besser planen, Schutzmaßnahmen können rechtzeitig ergriffen werden.
Mittlerweile sind Pollenflug-Apps für das Smartphone verfügbar, die in Echtzeit über die Belastungen und die weitere Entwicklung des Pollenflugs informieren.
Tipps für Allergiker
Im Freien und in der Natur ist der Allergiker dem Pollenflug schutzlos ausgesetzt. Doch es gibt ein paar Tipps, um das Leben im Freien wenigstens etwas angenehmer zu gestalten: Im Wald ist die Pollenbelastung wegen der hohen Luftfeuchtigkeit geringer als auf dem freien Feld. Wer nicht gerade auf die Pollen von Birke, Eiche und Buche allergisch reagiert, kann im Wald die frische Luft genießen.
In der Wohnung kann die Pollenbelastung durch verschiedene Maßnahmen gering gehalten werden. Die Fenster tagsüber sollten geschlossen bleiben. Am besten lüftet für einen kurzen Zeitraum in der Nacht oder nach den Regenschauern, die die Pollen aus der Luft gewaschen haben. Wichtig ist es, die Straßenkleidung bereits im Flur abzulegen, wenn man nach Hause kommt. So werden die Pollen, die an der Kleidung haften, gar nicht erst in die Wohnung getragen. Auf jeden Fall sollte die getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer lagern, damit der Allergiker wenigstens in der Nacht von den lästigen Pollen verschont bleibt. Spätestens wenn sich der nächste Pollenflug angekündigt, sollte es tabu sein, die Wäsche nach dem Waschen an der frischen Luft zu trocken. Bei starken Allergikern ist Haare waschen oder duschen hilfreich, um die Zahl der Pollen zu reduzieren.