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Blasenentzündung - schmerzhaft und oft kehrt sie ständig wieder

Wenn das Urinlassen brennt

Bei einer Blasenentzündung ist der Gang zur Toilette jedes Mal eine Qual und von Brennen und Schmerzen begleitet. Üblicherweise verschreibt der Arzt dann ein Antibiotikum und die Beschwerden klingen nach einiger Zeit wieder ab. Problematisch ist, dass manche Frauen gleich mehrmals über das Jahr mit Entzündungen zu kämpfen haben und deshalb muss gründlich erwogen werden, ob die Behandlung immer mit einem Antibiotikum stattfinden muss. Eine unkompliziert verlaufende Blasenentzündung kann auch anders behandelt werden.

Antibiotika waren lange das Standard-Therapeutikum bei Blasenentzündung

Inzwischen haben sich die medizinischen Erkenntnisse gewandelt und wiederkehrende Blasenentzündungen werden nicht standardisiert mit Antibiotika behandelt. Antibiotika vernichten die Bakterien im Urin, aber es gibt steigend Bakterienstämme, die eine Resistenz gegen Antibiotika entwickelt haben. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, auf die Gabe von Antibiotika zu verzichten und der Blasenentzündung mit einer Schmerzmitteleinnahme zu begegnen. Das wird immer häufiger dann umgesetzt, wenn die Entzündung sich lokal auf die Blase beschränkt. Auch mit einer Schmerzmitteleinnahme kann nach einer Woche eine Beschwerdefreiheit erzielt werden.

Ibuprofen ist das Mittel der Wahl

Ibuprofen gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika. Es kann Entzündungen hemmen. Wird die Blasenentzündung mit dem Präparat bekämpft, müssen aber weitere wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Eine betroffene Frau muss sich warm halten und sie muss auch über den Tag mindestens drei Liter Flüssigkeit aufnehmen, um die Bakterien auszuspülen. Dazu muss die Blase bei Druck sofort entleert werden.

Findet keine sofortige Gabe von Antibiotika statt, kann der Fall eintreten, dass die auslösenden Bakterien ihren Weg über die Harnleiter zu den Nieren nehmen und dort eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Das ist spürbar an Schmerzen im Nierenbereich. Ist das der Fall, ist die Antibiotikabehandlung unumgänglich.

Warum plagen Frauen häufiger Blasenentzündungen als Männer?

Auch wenn Blasenentzündungen im Regelfall mit Frauen in Zusammenhang gebracht werden, können natürlich auch Männer daran erkranken. Das ist aber seltener der Fall, denn die Harnwegsinfektion beim Mann ist üblicherweise mit einer Prostataentzündung in Zusammenhang zu bringen.

Frauen erkranken häufiger an der Blasenentzündung, weil bei ihnen der Harnröhrenausgang und der After dicht nebeneinander liegen. Darmbakterien gelangen damit in die Harnröhre und lösen einen Infekt aus. Auch beim Sex können die Bakterien in die Harnröhre eindringen, so dass Ärzte oftmals sogar von einer Honeymoon-Zystitis sprechen, was als Flitterwochen-Blasenentzündung zu übersetzen ist. Auch bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern ist das Risiko der nachfolgenden Blasenentzündung gegeben. Wenn Frauen zur Entzündung der Blase neigen, sollten sie sofort nach dem Geschlechtsverkehr die Harnblase entleeren, um Bakterien schnellstmöglich auszuspülen.

Die wiederkehrende Blasenentzündung - was hilft da?

Gerade bei wiederkehrenden Blasenentzündungen kann auch eine Therapie mit pflanzlichen Präparaten helfen. Zwei Gramm Mannose mit einem Glas Wasser werden hier von Experten empfohlen. Bei Mannose handelt es sich um eine Zuckervariante, die mit dem Urin ausgeschieden wird, dabei Bakterien an sich bindet, die für die Blasenentzündung verantwortlich sind. Auch Kapseln mit Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel oder Bärentraubenblättern können hilfreich sein. Auch die Cranberry wird als hilfreiches Mittel gegen Blasenentzündung angepriesen - wissenschaftlich belegt ist deren Wirksamkeit allerdings nicht.

Schutz vor Infektionen

Auch ohne Medikamente können sich Frauen vor einer Blaseninfektion schützen. Warmhalten ist oberstes Gebot für Betroffene. Im Sommer sollten Frauen nach dem Schwimmen die feuchte Badebekleidung sofort ausziehen. Intimpflege auch mit speziellen Präparaten kann bei empfindlichen Frauen die Bakterienflora durcheinander bringen. Klares Wasser für die Intimreinigung reicht aus. Dazu ist es empfehlenswert - wie bereits erwähnt - nach dem Sex die Blase zu entleeren, um ein Eindringen von Bakterien zu vermeiden.