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Auch für Männer sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig

Positive Entwicklungen

Die verkürzte Lebenserwartung von Männern resultiert auch aus einer eher lockeren Einstellung zur Gesundheitsuntersuchung

Der TÜV-Termin für das Auto wird regelmäßig wahrgenommen. Auch Inspektionen des Fahrzeugs zum Werterhalt werden korrekt eingehalten. Bei der Einstellung zum eigenen Körper sieht das etwas anders aus. Dabei ist es Fakt, dass Männer statistisch eine um sieben Jahre reduzierte Lebenserwartung im Vergleich zu Frauen haben. Das liegt unter anderem daran, dass Männer viel seltener zu Vorsorgeuntersuchungen gehen als Frauen. Erst wenn sie gesundheitliche Probleme spüren gehen sie zum Arzt, allerdings auch nicht immer und nicht immer freiwillig. Während 50 Prozent der Frauen die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, sind es bei Männern nur 15,6 Prozent.

Für Frauen zählt die Vorsorge, für die Männer die Heilung

Obwohl die Medizin permanent voranschreitet, ist die Schere bei der Lebenserwartung von Mann und Frau noch weiter auseinander gegangen. Männer leben durchschnittlich 73,5 Jahre, Frauen etwa sieben Jahre länger. Geht es um Erkrankungen, sind Männer fast immer im Nachteil. Bei Frauen können Erkrankungen oftmals in einem frühen Stadium erkannt und erfolgreich behandelt werden. Männer gehen erst zum Arzt, wenn es manchmal schon zu spät ist und eine Erkrankung akut besteht.

Mann zu sein kann gefährlich sein

Männlichkeit steht einer längeren Lebenserwartung gegensätzlich gegenüber. In Kliniken, die chronische Behandlungen betreuen, ist der Männeranteil durchschnittlich doppelt so hoch wie die der Frauen. In der Notfallmedizin werden zu zwei Dritteln Männer behandelt. Männer gehen gegenüber Frauen zu 25 Prozent seltener zum Arzt, bei einer notwendigen stationären Behandlung befinden sie sich aber zu 15 Prozent länger als Frauen in der Klinik. Freitode gehen zu zwei Dritteln auf das Konto von Männern. Männer haben zu gesunder Ernährung und Lebensführung eine eher kritische Einstellung. Der Mann betrachtet seinen Körper als Mittel zum Zwecke und ignoriert damit die Verletzlichkeit des Körpers. Die Einstellung, die Rolle im Privatleben und Beruf zu erfüllen und nicht zu versagen, ist oft der Hintergrund, die Gesundheit zu missachten und Gesundheitsrisiken zu ignorieren.

Männer sollten sich besser um sich kümmern

Der sich als harter Kerl empfindende Mann sieht Gesundheit zweitrangig. Auch körperliche Signale auf eine Erkrankung missachten Männer oftmals. Sowohl die medizinische Vorsorge wie auch die psychische und physische Hygiene haben bei Männern nur einen sekundären Status. Ein echter Kerl braucht keine Hilfe - das ist eine verbreitete, aber gefährliche Einstellung im Hinblick auf die Gesundheit.

Eine jährliche Vorsorge im Jahr kann die Lebenserwartung erhöhen

Auch Männer sollten unbedingt einmal jährlich ab einem Lebensalter von 45 Jahren die gesundheitliche Vorsorge wahrnehmen. Der Hausarzt weiß genau, ab welchem Alter welche Vorsorgen wichtig sind und inwieweit sie von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Ernsthaften Erkrankungen kann so vorgebeugt werden. Bestehen genetische Vorbelastungen durch die Familie im Hinblick auf Krankheiten wie beispielsweise Prostata-, Hoden- oder Darmkrebs, sollte die Vorsorge noch vor dem 45. Lebensjahr beginnen.

Positive Entwicklungen

Es gibt allerdings auch Positives zu vermelden. Ebenso, wie sich langsam aber die Einstellung von Männern zu Mode und Körperpflege verändert und gerade in den nachwachsenden Generationen nicht mehr als unmännlich betrachtet wird, so entwickelt sich auch das Gesundheitsbewusstsein. Auch wenn für viele Männer die gesundheitliche Vorsorge noch immer ein Randgebiet ist, beginnen Männer nun langsam, ihre Einstellung zu ändern. Studien haben gezeigt, dass sich langsam, aber steigend, auch Männer für Ihre Gesundheit interessieren und Beratung wie auch Untersuchungen gesteigert wahrnehmen.